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How to...

Roadgaps finden und springen

Ein neues Roadgap zu entdecken kommt für viele einem Ritterschlag gleich. MBM-Rider Patrick Rauter erklärt, wie man Roadgaps findet und springt.

Fotos: Bianca Klausner

Eines vorweg: Dieser Artikel ist kein Aufruf, jetzt noch auf den Berg zu fahren und nach Roadgaps Ausschau zu halten. Vielmehr soll er als Motivation für die nächste Saison dienen, denn Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. #stayhome

Roadgaps sind seit jeher etwas Besonderes im Snowboarding. Fotografen und Filmer lieben sie, da jeder Shot zu etwas Außergewöhnlichem wird. Rider bekommen nirgendwo anders so viel Stoke – schließlich ist es nicht gerade leicht, ein passendes Roadgap zu finden und dieses dann zu bezwingen. Der Inrun ist meist holprig und unberechenbar, die Landung längst nicht so schön glatt wie im Park. Dabei gibt es Roadgaps in allen Größen und Formen und ein paar, wie das in Mt. Baker oder im Kaunertal, haben mittlerweile Legendenstatus erreicht.

Devun Walsh, Travis Rice, Gigi Rüf, Ikka Backström und andere lassen Roadgap-Jumps locker-leicht aussehen, dabei ist es eigentlich Freestyle auf allerhöchstem Niveau. Wer selbst eines gefunden oder an einem bestehenden einen neuen Trick gelandet hat, darf zu Recht gestoked sein und sich als amtlichen Shredder bezeichnen.

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Patrick Rauter über dem Glungezer Roadgap. Trick: Switch Wildcat Mute

Hier ein paar Tipps, wie man Roadgaps findet und auf was man beim Riden solcher achten sollte:

  • Roadgaps findet man im Backcountry. Wer in ein höher gelegenes Skigebiet oder einen Pass hochfährt, sollte die Augen nach folgender Kombination aufhalten: eine möglichst steile Landung mit einem genau darüber liegenden flachen Absprung. Bei Ziehwegen oder Brücken lohnt sich ein genauerer Blick ebenso.
  • Ein weiterer wichtiger Faktor ist selbstverständlich die Schneelage und Schneekonsistenz. Im Backcountry kann sich aufgrund der Witterung in kürzester Zeit alles ändern. Harsch-Eis oder patzigen Schnee gilt es zu vermeiden und eine gute Schnee-Base ist essenziell.
  • Die Landung sollte möglichst frei von Steinen, Bäumen und Wurzeln sein und generell gilt: je steiler, desto besser.
  • Der Inrun muss möglichst frei und flach sein und sollte kein Slalom durch Bäume beinhalten. Zusammengefasst sollte er genügend Speed und Kontrolle ermöglichen.
  • Den Absprung kann man je nach Trickauswahl (und Anfahrt) selbst shapen, wobei es sicherlich von Vorteil ist, die letzten zehn bis 15 Meter komplett platt zu drücken. In der Regel reicht allerdings ein kleiner Kicker oder man springt flach ab.
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Der Absprung bei einem Roadgap kann auch flach erfolgen. Trick: Switch Bs 180 Mute

 

  • Passt euren Trick dem Roadgap an. Ein Roadgap-Jump ist kein Park-Kicker. Man hat meist nicht viele Versuche bis man den Trick landen und ausfahren kann. Probiert hier eher einen Trick, den ihr mit großer Wahrscheinlichkeit im Powder landen könnt.
  • Auch die Geschwindigkeit muss an die Gegebenheiten angepasst werden. Wenn man eine Straße oder Brücke überspringen will und der Absprung beinahe die gleiche Höhe wie die Landung hat, braucht man sehr viel mehr Speed, als wenn das Roadgap einen ordentlichen Drop beinhaltet. Langsames Rantasten ist ein absolutes No-Go bei Roadgaps!
  • Im Powder sollte man immer etwas in Rückenlage auf den Füßen landen. Wer komplett plan landet, den erwarten lustige Tomahawks. Also lustig für die Buddies, für einen selbst eher nicht, und auch wenn die Landung hoffentlich viel Tiefschnee bereit hält, ausgekugelte Schultern, gerissene Bänder und andere Verletzungen sind hierbei ebenso möglich.
  • Zum Thema Buddies: Mit all seinen Homeboys den Snowpark unsicher zu machen, einen Jibspot zu hiken oder einfach nur durch das Gebiet zu fetzen und jeden Sidehit mitzunehmen ist megageil, aber bei Roadgaps sieht die Sache etwas anders aus. Die Gruppe sollte so klein wie möglich sein und dies aus einem einfachen Grund: Es bringt einfach keinem irgendetwas, wenn die Top-Jibber deiner Crew ein fettes Bombhole nach dem anderen in die Landung setzen und der Spot dann innerhalb von nur wenigen Versuchen unfahrbar wird.
  • Wie überall gilt die folgende Regel: Wenn du weißt, dass jemand an dem Spot schon einen Trick gemacht hat, dann probiere einen anderen. Show some respect and you will get some – so einfach ist das.
  • Kleiner Zusatzipp: Klopapier und eine kleine Minisäge ins Backcountry mitzubringen kann nicht schaden!
  • PS: Übrigens kann man schon im Sommer beim Wandern nach Roadgaps Ausschau halten. Absolut unbestätigten Gerüchten zufolge soll es auch Fahrer geben, die in der warmen Jahreszeit lästige Hindernisse an diversen Roadgaps entfernen, um diese für den Winter perfekt zu präparieren.
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