Das Allgäu – unendliche Weiten. Wir schreiben die Saison 2012/2013. Dies ist das Wintersportgebiet Nesselwang, wo dank einer engagierten Shapecrew seit geraumer Zeit ein ordentlicher Park zu finden ist. Viele Kilometer vom Alpenhauptkamm entfernt, bringen die Allgäuer Obstacles an den Berg, die nie ein Mensch zuvor im Alpenvorland gefahren ist.
Unterhalb des Edelsberg und der Alpspitze erstreckt sich das Gebiet mit seinen acht Pistenkilometern und insgesamt sieben Abfahrten. Morgens am Parkplatz starten, Ticket kaufen und schon geht es mit der Gondel rauf zur Mittelstation und dann in Deutschlands erste Kombibahn – Sessellift und Gondel in einem.
An der Bergstation ausgestiegen sieht man nicht nur auf die Alpen sondern auch auf den Forggensee, den Grüntensee und Neuschwanstein. Königlich geht es auch anschließend die schwarze Abfahrt Grüner Strich hinunter. Auf Höhe der Mittelstation wahlweise auf eine der vier blauen Abfahrten abbiegen, die sich in Waldschneisen nach unten ins Tal schlängeln. Hier greifen Schneekanonen bei Bedarf Frau Holle beim Ausschütteln ihrer Kissen unter die Arme.
Dreh- und Angelpunkt eines jeden Parks ist die Chillarea. Headshaper Malte und Crew haben in der Mitte des Freestyle-Areales dafür gesorgt, dass man in entspannter Atmosphäre durchschnaufen kann. Wer nicht relaxt kann sich an zwei Lines austoben: einer Small Line und einer Big Line. In ersterer finden sich zwei kleine Kicker mit 5 Meter Tables und mehrere breite Butterboxen, eine Rainbow Box und eine Flat Box – perfekt für Einsteiger oder zum Warm-up. Zwischendurch wird die Small Line mit einem Funcross mit Wellen, Steilkurven und kleinen Sprüngen aufgepeppt. Die Big Line bietet neben zwei aufeinanderfolgenden Kickern mit zehn und zwölf Meter Tables – je nach Speed und Laune verschiedene Wege durch den Park. Außerdem im Angebot ein Cannon Rail mit 6 Metern Landungsdistanz, ein sechs Meter C-Rail und einer gigantischen umgedrehten Eiswaffel – the Peak – einfach spitze. Kein Wunder, dass hier in der Saison gleich mehrere Events stattfinden.
Von der Bergstation Richtung Sportheim Böck bietet sich die Möglichkeit, einen Hike zum Gipfel einzulegen. Von hier oben aus kann man oft alleine den Pulverschnee oberhalb des Wintersportgebiets ver- i spuren und anschließend wieder auf die Piste zurückkehren. Eine bei Locals beliebte Variante, führt vom Edelsberg über die Grundhütte und die Dinserhütte bis ins Vilstal hinab.
Wenn anderswo schon Aprés Ski in vollen Zügen läuft, macht sich Nesselwang erst warm: von 18-21 Uhr wird der Park dank Fluchtlicht zur Go-To Abendlocation. Schluckspechte können sich in Sepps Stadelalm oder im Aprés Zelt bei der Talstation einen reinstellen. Eine andere Hausnummer in Sachen feiern ist das Hirsch Inn in Pfronten. Der sprichwörtliche Platzhirsch steht hier auf der Tanzfläche, Cocktails an der Bar und Feierwütige vor dem DJ Pult. Die Allgäuer können nicht nur Parks bauen, sondern auch feiern.
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