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Travel

MBM Roadtrip – Nordmazedonien

Wir waren mit zwei Hymermobilen 14 Tage unterwegs um in Nordmazedonien frischen Balkanpowder zu shredden. Checkt hier unseren Reisebericht:

Fotos: Jake Terry


07:32. Es hat die gesamte Nacht durchgeschneit und wir durchlaufen unsere tägliche Morgenroutine im größeren der beiden Hymer Mobile: Kaffee, Müsli, Nutellabrote, noch ein Kaffee, Katzendusche, dann Snowboardgear herrichten. Es ist der 5. Tag, Serbien das 5. Land auf unserem Roadtrip nach Nordmazedonien auf der Jagd nach unentdeckten Powderpockets im Balkan. Bisher wurden unsere Erwartungen mehr als übertroffen. Die Menschen, die Landschaften und vor Allem der Schnee verdeutlichen uns jeden Tag aufs Neue, dass der Balkan das wohl unterschätzteste Freeride Paradies Europas ist.


5 Tage vorher befinden wir uns auf dem Weg von der Hymer Zentrale in Bad Waldsee nach Innsbruck, wo wir den Rest der Crew abholen: Victor, halb Österreicher, halb Peruaner, Sam, ein Neuseeländer, der wegen der Liebe nach Innsbruck gezogen ist. Zu guter Letzt Jana, die sich gerade einen Namen in der deutschen Backcountry Szene macht. Zusammen mit Jake, unserem englischen Fotografen, der selbst mal junger Pro war und Ferdi vom MBM-Team ist unsere Crew für die nächsten 2 Wochen vollzählig.

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Von links nach rechts: Victor, Ferdi, Sam und Jana.

Slowenien

 

Unseren ersten Stop steuern wir noch in derselben Nacht an: Slowenien. Wir schlagen unser Lager direkt am Parkplatz des Vogel Ski Resorts auf. Das erste mal Nudeln mit Pesto, das erste von vielen Dosenbieren. Das Vogel Ski Resort ist eines der größten Gebiete in Slowenien, kein Geringerer als der 2021 tragisch verstorbene Marko Grilc hat hier seine ersten Powderturns gezogen. 85 Kilometer nordwestlich von Ljubljana gelegen erwarten wir hier einen powderreichen Auftakt für unseren Balkantrip.

Am nächsten Morgen begrüßt uns strahlend blauer Himmel und ein noch strahlender Slowene. Mitja Kodric ist MBM-Crew Rider, Local hier in Vogel und unser Guide für den heutigen Tag. Wir merken schnell, was für ein Glück wir haben mit ihm unterwegs zu sein: Der Wind bläst so stark, dass die gesamte Schneedecke über Nacht zu einer Betonschicht komprimiert wurde. Aber Mitja wäre nicht Mitja, wenn er nicht die perfekten Powderpockets, die durchgehend windgeschützt liegen, für uns herausgesucht hätte.

MBM-Crew Rider Mitja gefolgt von Sam, Victor und Jana.

Nach einem genauso anstrengenden wie belohnendem Tag in Vogel verabschieden wir uns von Mitja und düsen weiter Richtung Adria, wo wir auf einer Raststätte unser Nachtlager aufschlagen.

Der 3. Tag unseres Balkantrips beginnt in Kroatien mit etwas Utopie außerhalb der Komfortzone: Gestern Nachmittag noch powdern, heute morgen baden im Meer. Hört sich gut an, zumindest in der Theorie. Aber wer im März in der Adria baden geht, merkt schnell, dass es temperaturtechnisch einen ganz kleinen Unterschied zum Sommer gibt. Wirklich ganz, ganz klein…

 

Durchreise durch Kroatien – ein schnelles Bad in der Adria.

 


Bosnien

 

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Frisch geduscht und langsam wieder aufgetaut geht es wieder hinter die Lenkräder und weiter über die bosnische Grenze Richtung Sarajewo, wo wir auf dem Grundstück von unserem Bosnienguide Roni pennen dürfen. Das Letzte was uns auffällt bevor wir die Lichter ausmachen ist, dass es schön grün ist in Bosnien. Irgendwie zu grün. Sollte hier nicht Schnee liegen? Immerhin sind wir auf der Suche nach tiefstem Balkanpowder. Wir gehen mit mulmigem Gefühl ins Bett, und hoffen, dass das nur 30 Minuten entfernte Resort Bjelasnica nicht so grün ist wie Ronis Vorgarten.

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Floating through Space mit unserem Local Guide Roni.

 

Nach einem flotten Kaffee in Ronis Küche am nächsten Morgen steigen wir in unsere Vans und folgen unserem Guide nach Bjelasnica. Auf der Fahrt durch die bosnischen Bergdörfer fallen uns die vielen Einschusslöcher in den Häusern auf, die wie Narben einer nicht ganz verheilten Wunde an den Bosnienkrieg Mitte der 90er Jahre erinnern. Von 1992 bis 1995 hielten die Auseinandersetzungen in Bosnien an, die mit rund 100.000 Toten als die grausamsten der Jugoslawienkriege zählen. Nur ein Jahrzehnt zuvor wurden noch die olympischen Winterspiele 1984 in Bjelasnica abgehalten.

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Bosnische Treelines… oder doch eher Japan?!

Ganze 16 Euro kostet uns ein Tagesticket im „Bjelasnica Olympic Ski Resort“. Der Kontrast zu Ronis Garten könnte nicht größer sein. Oben erwarten uns nicht nur Schneemassen, sondern leider auch ein solcher Hochnebel, dass wir keine 5 Meter weit sehen können. Aber wir haben mal wieder das Glück den besten Local in Bjelasnica an unserer Seite zu haben: Roni guided uns durch die besten Treeruns unseres Lebens! Vielleicht liegt es an der Nähe zum Meer, der Schnee ist jedenfalls mit nichts zu vergleichen was wir jemals zuvor gefahren sind! Die Bäume lassen perfekte Runs zu und wir fragen uns bei jeder Liftfahrt, ob Roni eigentlich Scotty heißt und uns heimlich nach Japan gebeamt hat!

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Bosnian Powderdreams.
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Rider: Victor Heim.

Dass wir doch noch in Bosnien unterwegs sind merken wir, als wir Roni aka Scotty fragen, wie man die bis zu 25 Meter tiefen Sinklöchern, die sich unter der Schneedecke im Wald verbergen, umgehen soll. Seine Antwort: „Einfach nicht reinfallen.“ Alles klar – die Mentalität und gelassene Stimmung der Bosnier könnte man nicht besser zusammenfassen. Am Abend verabschieden wir uns von Roni und bedanken uns für einen der besten Powderdays unseres Lebens.

Victor Heim

 

– Victor Heim

 

 


Serbien

 

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Hymer ML-T 4×4
 Serbische Bergpässe?
Mit dem Hymer ML-T 4×4 kein Problem.

Weiter geht’s für uns nach Serbien, wo wir am Abend völlig übermüdet in die erstbeste Kneipe der nächstgrößeren Stadt einkehren. Als wir die Tür öffnen sitzen 20 serbische Männer am Tresen und schauen das Fußballspiel Serbien gegen Ungarn. Wir schleichen uns in eine Ecke und bestellen Pizza und Bier, als das 1:0 für Serbien fällt. Alle jubeln, also jubeln wir mit und haben plötzlich 20 serbische Freunde mit denen wir den Abend verbringen, ein paar Bier zu viel trinken und uns Pizza für 2,50€ gönnen. Hätte uns anschließend jemand gesagt, dass es auf den letzten Kilometern nach Kopaonik, unserer nächsten Destination, so schneit, hätten wir vermutlich an Ort und Stelle in der Bar übernachtet.

 

Die Bergpässe von Serbien sind jedenfalls nichts für schwache Nerven, mit einem Allradsprinter aus dem Hause Hymer ausgerüstet jedoch absolut zu meistern. Wir schlagen wie gewohnt unser Lager auf dem Parkplatz des Skigebiets auf und übernachten in der Wärme – dank Dieselstandheizung in beiden Fahrzeugen – auf 1400 Metern bei Minus 23 Grad.

Yeti Cooler - Foto: Jake Terry

Die Yeti Tundra 35 Coolbox eignet sich nicht nur zum Kühlen.

 

Am nächsten Morgen sind wir völlig eingeschneit. Mit einem fetten Grinsen und Vorfreude auf den Schnee, der uns oben erwartet, packen wir unser Gear und stapfen zum Kopaonik Ski Resort. Diesmal gibt es keinen Local der uns guided um uns die versteckten Lines auf seinem Berg zu zeigen – denken wir zumindest! Oben angekommen lernen wir noch bevor wir in den Bindungen unserer Boards stehen ein paar serbische Snowboarder kennen, die uns ihr Resort zeigen wollen!

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Raumwunder Hymer ML-T 4x4
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Offroad Beast Hymer Grand Canyon S CrossOver

Am Abend schmeißen wir völlig ausgelaugt, aber umso beseelter unser Gear in die Camper und gönnen uns eine heiße Dusche und ein paar Saunagänge im nahegelegenen Hotel Gorski, bevor wir in unsere Abendroutine fallen: Chefkoch Sam bekocht uns, wir spielen Karten und lassen Revue passieren was wir bisher erleben durften: 5 Tage, 5 Länder, unfassbare Landschaften, den besten Powder unseres Lebens und vor Allem die aufgeschlossensten Locals, denen wir je begegnet sind.

No Friends on Powder Days? Nicht im Balkan – solange man mithalten kann! Die serbischen Jungs und Mädels, denen wir uns anschließen, schießen so flott durch die Bäume, dass wir Probleme haben mitzuhalten und froh sind, wenn sie ab und zu schauen wo wir eigentlich bleiben!

Und am nächsten Tag geht es genauso verrückt weiter: Vor unserem Fahrzeug wartet schon Miljan, der mit uns eine, wie er es nennt, „serbische Powdersafari“ machen will. Er führt uns zu einem kleinen Transporter, auf dessen Ladefläche Bierbänke geschraubt sind. Die Wand besteht aus selbstgebrannten, serbischen Schnäpsen und schaut nicht danach aus, als würde sie zu reinen Dekozwecken im Bus stehen. Wir verstauen unsere Boards auf etwas, das vermutlich mal ein Fahrradträger war und steigen in das schon etwas in die Jahre gekommene Gefährt. Die Schiebetür geht zu, der Motor an und wir überlassen uns unserem Schicksal und den Plänen der beiden lachenden Serben auf den Fahrersitzen. Inmitten der ersten Passstraße bremst unser Fahrer plötzlich, dreht sich um und vermittelt uns, dass wir aussteigen sollen.

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Powdersafari auf serbische Art: Ein Transporter, Bierbänke und jede Menge Schnaps.

Draußen steht Miljan schon in seiner Bindung und grinst: „Welcome to serbian Powder Paradise!“. Wir schnappen uns unsere Snowboards und genießen mit ihm unfassbare Treeruns in wieder mal ungewohnt tiefem, leichtem Powder. Unten angekommen wartet schon unser Fahrer mit einem Schnaps in der Hand auf uns – so geht das den ganzen Tag bis wir am Nachmittag keine Kraft mehr in den Beinen und keinen Platz mehr in der Leber haben und uns voller Dank von unseren beiden Guides verabschieden.

Sam Good

 

„Mein Highlight? Die Powdersafari! Den ganzen Tag wurden wir von unseren neuen Freunden die Straßen hochgefahren, um zu einem neuen Powderrun zu gelangen. Unten am Van wurden wir dann mit Raki erwartet um danach das Ganze zu wiederholen bis wir nicht mehr konnten.“

– Sam Good


Nordmazedonien

 

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Von Kopaonik geht es dann am selben Abend weiter nach Kokino an der nordmazedonischen Grenze, wo wir am nächsten Morgen nach Skopje, der Hauptstadt Nordmazedoniens fahren. Dort angekommen bleiben unsere Snowboards erstmal in den Campern, es ist Sightseeing angesagt. Unser Guide Zoran zeigt uns die Stadt und den größten Basar im Balkan, bevor wir weiter zum Matka Canyon fahren, einem der größten Canyons in Europa.

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Sonnenuntergang am Matka Canyon

 

Von dort geht es für uns weiter zum Skicenter Kopanki, wo wir, mal wieder, auf dem Parkplatz direkt vor dem Lift pennen, auch wenn mit dem lokalen Hotel Molika Pelister eine Unterkunft direkt am Lift nur einen Steinwurf entfernt ist. Wir sind nur noch 20 Kilometer von der griechischen Grenze entfernt, nach Thessaloniki, wo Touristen im Sommer bei 35 Grad am Strand brutzeln, sind es nur noch 200 Kilometer und uns wird so langsam bewusst, was für eine Strecke wir in den letzten Tagen zurückgelegt haben.

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Der wahrscheinlich älteste Sessellift Europas im Skicenter Kopanki.
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30 Minuten Wartezeit im Sessellift haben sich noch nie so sehr gelohnt. Rider: Ferdi Christ.

Kopanki entpuppt sich schnell als reines Touring Gebiet, weswegen wir uns am Morgen zu einer kleinen Splitboardtour und einer Fahrt im ältesten Sessellift des Landes entschließen, bevor wir in unsere Hymermobile einkehren. Der nächste Tag birgt eins der absoluten Highlights des gesamten Balkantrips: Der Catsnowboarding Operator SF Freeride hat uns beim Abendessen zu einem Tag powdern eingeladen. Voller Vorfreude steigen wir am nächsten Morgen in die umgebauten Pistenraupen, mit denen uns Koce, der Inhaber von SF Freeride, in die verschiedensten Terrains bugsiert: Von 40 Grad steilen Hängen bis hin zu fluffy Powder lines ist an diesem Vormittag alles dabei, was man sich klischeehaft unter Freeriden vorstellt. Wer keine Möglichkeit hat den Balkan mit dem Camper zu bereisen, für den hat SF Freeride auch ein eigenes Hotel, Sumski Feneri, das wunderschön gelegen ist und ein ausgezeichnetes Restaurant hat.

 

Nachdem wir uns kurz in den Wäldern Nordmazedoniens verirren und nur per Walkie Talkie und Skidoo rausfinden, erholen wir uns auf nordmazedonische Art von dem kleinen Schock: 3 Gänge Menü frisch aus dem Holzofen einer kleinen Berghütte, selbstgebrannter Schnaps und sensationeller Ausblick am höchsten Punkt des Baba Gebirges. Der Blick auf den Prespa Lake ist atemberaubend: Zwei Drittel des Gewässers sind auf nordmazedonischer Seite, den Rest teilen sich Albanien und Griechenland.

Jana Linicus

 

„Cat Snowboarding? „So’n Ding in Kanada,“ dachte ich immer. Bis ich mich selbst in einem Cat Ski in Mazedonien wiederfand. Gibt’s also auch in Europa! Das Wetter war perfekt, der Schnee war gut, die Landschaft ist unglaublich schön und alle waren einfach nur am Strahlen.“

– Jana Linicus

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Outback Lunch Break mit 3 Gängen von SF Freeride.
Sagenhafte Landschaften - View auf den Debar See.

Hymer Grand Canyon S CrossOver
  Auf den HYMER Grand Canyon S CrossOver war bei jedem Wetter Verlass.

Nach einem unfassbaren Tag im nordmazedonischen Hochgebirge und knietiefen Powderruns, hängen wir uns mit unseren Boards an 3 Skidoos, die uns mit gefühlt 100km/h durch die Wälder und Straßen Nordmazedoniens zu unseren Vans zurückbringen. Noch am selben Abend fahren wir weiter nach Ohrid, wo wir direkt am Ohridsee unsere Mobile Homes parken. Am nächsten Tag ist Kultur angesagt. Die Snowboards bleiben im Kofferraum und wir kriegen eine Führung vom mazedonischen Tourismusverband durch Ohrid’s berühmte Bay of Bones, der Tourismusattraktion Nordmazedoniens schlechthin. Die historische Pfahlbausiedlung so wie der Ohridsee sind zurecht UNESCO Weltkulturerbe. In der rekonstruierten Fischersiedlung wurden schon bis zu 4000 Jahre alte Fundstücke der damals dort ansässigen Siedler gefunden. So beeindruckend die Knochenbucht auch ist, wir sind nicht für Geschichtsunterricht sondern für frischen Balkanpowder nach Nordmazedonien gereist! Also packen wir unseren Krempel und machen uns auf die Fahrt zum Resort Mavrovo, wo wir unser Lager auf dem Gelände des Hotels Korab Trnica aufschlagen. Am selben Abend genießen wir noch die regionalen Spezialitäten der frischen Hotelküche, die uns mit nordmazedonischen Köstlichkeiten beeindruckt.

RTM - Day 08 - Ohrid Lake - Photo 03
Verschnaufpause am Ohridsee mit Blick auf das benachbarte Albanien.
Nordmazedoniens berühmte Bay of Bones - die meistbesuchteste Attraktion des Landes.

Als wir aufwachen haben wir erneut dieselbe Erwartungshaltung wie schon in Serbien. Wir freuen auf den Schnee und das Resort, sind uns aber nicht sicher wie wir in einem uns fremden Gebiet innerhalb eines Tages unentdeckte Freeride Spots entdecken sollen. Und erneut werden wir überrascht: Als wir frühmorgens die Türen unseres Vans aufmachen stehen dort 8 nordmazedonische MBM-Leser, die unseren Trip in den sozialen Medien verfolgt haben und uns ihr Resort zeigen wollen! Wir fühlen uns ein wenig wie Forrest Gump, der irgendwo auf seinem Lauf durch Amerika Fans gewinnt und sind froh, dass unsere neuen nordmazedonischen Guides den mehr als abenteuerlichen Einser Sessel vor uns besteigen. Oben angekommen sehen wir außer Nebel nicht wirklich viel, Emir und seine Jungs scheinen ihr Resort aber auch bei schlechter Sicht besser zu kennen als unser Chefkoch Sam seine Messerschublade und so genießen wir auch hier wieder, versteckt vor Nebel und schlechter Sicht, perfekte Treeruns durch nordmazedonischen Powder.

Der Einsersessel im Skiresort Mavrovo.

Die Gastfreundschaft von Emir hört auch nach den Treeruns nicht auf: Er besteht darauf, uns zu sich nach Hause zum Essen einzuladen. Nach bester Hausmannskost aus Nordmazedonien geht es für uns weiter zu unserem letzten Stop: Popova Sapka. Als wir am selben Abend noch dort ankommen und unser Lager – wo sonst – direkt am Parkplatz vor dem Lift  des Resorts Popova Sapka aufschlagen, wird uns bewusst, dass unsere Reise kurz vor dem Ende steht. Die Stimmung ist ein wenig gedrückt, wir könnten noch ewig durch den Balkan touren und uns von einem Local zum nächsten guiden lassen, das Essen und die Schnäpse der gastfreundlichen Menschen kosten und knietiefen Powder tracken. Ein wenig wehmütig, aber dennoch vorfreudig auf die letzten beiden Tage genehmigen wir uns ein letztes Mal die Köstlichkeiten der nordmazedonischen Küche im Hotel Slavija, bevor wir uns letztlich schlafen legen.

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Klassisch für den Balkan: Schwarztee mit einer frischen Zitrone.

Der nächste Morgen begrüßt uns mit derselben Wetterlage wie in Mavrovo. Sobald wir einen Schritt aus den Vans machen sehen wir kaum 5 Meter weit. Aber die 5 Meter nutzen wir aus! Statt noch einmal nach Tiefschneerinnen zu suchen schappen wir uns unsere Lawinenschaufeln und buddeln uns eine kleine Kickerline, hiken den gesamten Vormittag und battlen uns auf unseren Minikickern bis wir völlig fertig zurück zu den Vans fahren. Nach tausenden Kilometern im Auto, hunderten Kilometern mit unseren Snowboards unter den Füßen und vielen Begegnungen mit aufgeschlossenen, unkomplizierten und gastfreundlichen Locals aus verschiedensten Ländern sind wir mehr als überwältigt und lassen ein letztes Mal unsere Erlebnisse bei ein paar Bier und Kartenspielen Revue passieren. Kurz bevor sich das Team schlafen legt, lassen wir die Bombe platzen: Der größte Cat Snowboarding Operator in Popova Sapka, Eskimo Freeride, hat uns eingeladen auf einen letzten Tag freeriden in Nordmazedonien! Wir können unser Glück kaum fassen und versuchen möglichst früh Schlaf zu finden.

Der größte Snowcatoperator in Popova Sapka – Eskimo Freeride.

YETI
  Immer dabei: Die YETI Tundra 35 Coolbox.

Man hätte den Morgen nicht schöner bestellen können! Als wir die Schiebetür des Vans aufmachen glotzen wir begeistert dem strahlend blauen Himmel entgegen. Keine Wolke ist zu sehen, es hat minus 10 Grad und die letzten Tage durchgeschneit. Wir haben ein eigenes Snowcat, dass uns an die entlegensten Hänge im nordmazedonischen Backcountry bringt und für uns die tiefsten Powderpockets findet. Bei der 6. Abfahrt spotten wir einen ausgewachsenen Schneeluchs, der uns kaum bemerkt, weil er so fixiert auf seine Beute ist.
Wir grinsen uns nach jeder Abfahrt an, können kaum fassen was für einen Abschluss wir geboten bekommen und erleben die nächsten Stunden in unberührtem Tiefschnee wie im Rausch.

 

Am selben Abend fahren wir noch bis nach Belgrad durch, wo aus einem geplanten Powernap eine ganze Nacht wohlverdienter Schlaf wird. Am Morgen räumen wir die Vans auf, trinken einen letzten Kaffee zusammen und tauschen Fotos, Videomaterial und Erinnerungen aus, bevor wir die letzten Stunden Autofahrt nach Innsbruck und München antreten. Von den ersten Turns in Slowenien bis hin zu unfassbaren Treeruns in Bosnien, der verrückten Powdersafari in Serbien und den surrealen Cat Snowboarding Trips in Nordmazedonien: Wir sind uns sicher, was wir im Balkan erleben durften, die Eindrücke die wir gesammelt haben, hätten wir so an keinem Ort der Welt geboten bekommen. Die Gastfreundlichkeit, die Unbeschwertheit und die Mentalität der Menschen vor Ort und vor Allem dieser verrückte, weiche, tiefe Powder haben aus dem Mysterium Balkan einen Sehnsuchtsort für uns gemacht, an den wir so schnell und so bald wie möglich wieder zurückkehren wollen.

Checkt hier noch mehr Impressionen unseres Balkantrips:

Die „Road to North Macedonia“ wurde vom Increasing Market Employability Program (IME) unterstützt, das von der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) finanziert und von der Palladium Group umgesetzt wird.

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