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Olympia 2018

Auf Gold-Kurs | Die Geschichte der Halfpipe und ihre Olympia-Stars

Um in die Geschichte der Halfpipe einzutauchen, muss man wörtlich ins Wasser schauen. Genauer genommen ins Meer. Der Shape und die Energie der Wellen sind dafür verantwortlich, dass es heute Halfpipes im Skateboarden und Snowboarden gibt. Die Fließeigenschaft des Wassers reflektiert die Form in der man entlang fährt und seine Lines zieht. Angefangen hat alles im Jahre 1975, als Skateboarder vom Downhill bzw. Street Riding eine neue Herausforderung in Abwasserkanälen und leeren Swimming Pools suchten. Jedoch waren sie mit der Transition nicht zufrieden und bauten bald daraufhin eigene Skateparks mit Pools, deren Seitenwände etwas höher waren als die bisherigen.

„Der Shape und die Energie der Wellen sind dafür verantwortlich, dass es heute Halfpipes im Skateboarden und Snowboarden gibt“

Als dann Skateboarder und Surfer Ende den 70er Jahren davon hörten, dass man mit einem Brett schneebedeckte Hänge runterfahren kann, wollten sie diese Art von „Snowboarden“ unbedingt auch machen. Zu diesem Zeitpunkt nannte man das Brett noch „Snurfer (Snow + Surfen)“, das 1965 vom US-Amerikaner Sherman Poppen gebaut wurde. Den Berg runterrasen bzw. Sprünge damit machen, war voll der „hype“ und jeder wollte das tun. Anfangs wurden Snowboarder von den Skifahrern belächelt und sogar als „gefährlich“ eingestuft. Das führte teilweise so weit, dass sie aktiv bekämpft wurden und man ihnen den Zutritt zu den Skigebieten verweigerte.

Nachdem in vielen Skiresorts das Snowboarden zu diesem Zeitpunkt verboten war, mussten sie selbst aktiv werden. Daraufhin fanden einige Jungs auf einer privaten Mülldeponie in Tahoe City einen perfekten Spot für ihr Vorhaben. Sobald Schnee fiel, ähnelte diese Mülldeponie einem Snowpark. Daher nannten sie den Spot „Tahoe City Pipe“. Das war die allererste offizielle Pipe in der Geschichte.

Den weltweiten Durchbruch gelang dem Snowboarden in den USA ab Mitte der 80er Jahre. Als das Snowboarden Anfang der 90er Jahre immer mehr Anhänger fand, war der Kampf gegen Snowboarder irgendwann aussichtslos. Es war populärer denn je und alle jungen Leute fingen nicht mehr zum Skifahren an, sondern zum Snowboarden. Zu den prägendsten Protagonisten in den 90er-Jahren zählten Craig Kelly, Terje Hakonsen und viele mehr. Das Snowboarden hatte eine derartige rasante Entwicklung gemacht, dass der IOC 1998 beschloss, die Disziplinen Halfpipe und Riesenslalom in das Olympische Programm aufzunehmen.

Old vs. New
Old vs. New

Nicola Thost: Die All-time Halfpipe-Queen
Nicola kann heute, also 20 Jahre später, auf ihren größten Erfolg an den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano zurückblicken. Sie war nicht nur eine Gold-Medaillen-Gewinnerin, sondern kann auch mit stolz behaupten, die erste Olympiasiegern in der Halfpipe zu sein. 2003 musste sie ihre Karriere verletzungsbedingt beenden. Vor einigen Jahren hat sie das Projekt „Sprungbrett“ ins Leben gerufen und gibt Kindern Tipps und Tricks zum Freestyle-Snowboarden.

Shaun White – der Superstar
Was wäre das Snowboarden ohne Shaun White?! Genau! Langweilig! Entweder man liebt oder man hasst ihn, aber eins darf man dabei nicht vergessen – Shaun White ist ein lebende Legende und hat das Snowboarden geprägt wie kein anderer. Er hat mittlerweile seine dritte Gold-Medaille in seiner Karriere gewonnen. Das erste Gold gewann White 2006 in Turin und sein zweites Gold in Vancouver 2010. In den Olympischen Winterspielen in Sotchi ging er leer aus und landete auf den vierten Platz. In Südkorea gewann er dann seine dritte Gold-Medaille, was zugleich auch ein historisches Gold für Shaun ist. Mit diesem Gold hat Shaun die 100. Gold-Medaille bei den Olympischen Winterspielen für die USA gewonnen. Der 31-jährige ist ein Überflieger und wenn Shaun was macht, dann macht er das mit Herzblut. Der US-Amerikaner musste allerdings auch schon einige Rückschläge einstecken, wie in Neuseeland im September 2017, als er unglücklich aufs Coping fiel. Das war kurz vor dem Beginn der Olympischen Winterspiele in Südkorea. Shauns Teilnahme in Pyeongchang war im ersten Moment dahin, aber er ist ein Kämpfer und völlig überzeugt von sich selbst. Zusammen mit seinem Coach JJ Thomas arbeiteten sie hart daran, um Shaun wieder fit für die Olympischen Winterpiele in Südkorea zu bekommen. Und das ist ihnen geglückt! Respekt!

Chloe Kim setzt das Halfpipe-Riding auf ein ganz neues Level
Knapp 20 Jahre später taucht die 17-jährige Chloe Kim plötzlich aus dem Nichts auf und setzt sich direkt an die Spitze der Halfpipe-Ladys. Spätestens beim U.S. Snowboarding Grand Prix 2016 schrieb die US-Amerikanerin Geschichte. Denn es gelang ihr ein perfekter Back-to-back 1080, den bisher noch keine andere Riderin in der Halfpipe zuvor machte. Für diesen Run erhielt sie einen unglaublichen Score von 100. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang gelang ihr zwar kein Score von 100, aber mit 98.25 reichte es locker aus, um die Gold-Medaille zu gewinnen. Wir können gespannt sein, wie sich das Halfpipe-Riding in der Zukunft noch entwickeln wird. Aber eins können wir mit Sicherheit sagen, von Chloe Kim werden wir noch eine Menge hören….!

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