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The Road to the Olympics | JJ Thomas Interview

Viele werden JJ Thomas wahrscheinlich nicht wirklich kennen, aber als Olympia-Medaillist und als Coach von Shaun White ist er jedoch fester Bestandteil in der Snowboard-Szene. Er trainiert Shaun mittlerweile schon seit drei Jahren und trägt unmittelbar zum Erfolg von ihm bei. Dabei ist er nicht nur Coach, sondern einer der wichtigsten Personen an Shauns Seite. Als aktiver und professioneller Snowboarder hatte JJ seinen größten Erfolg im Jahre 2002 , als er die Bronze-Medaille bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City in der Halfpipe neben Ross Powers und Danny Kass gewann.
Aufgewachsen ist JJ in Golden, Colorado, wo er auch Anfang der 90er Jahre den ersten Step in die Snowboard-Szene machte. Sein erstes Setup kaufte er von einem Freund für schlappe $120. Vom ersten Tag an liebte er das Snowboarden und er wusste, dass es das ist, wofür er leben möchte.
Derzeit wohnt JJ mit seiner Freundin und einem Baby in Encinitas, Kalifornien. Wir haben uns mit ihm getroffen, um mehr über ihn als Coach von Shaun White zu erfahren.


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Die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang stehen vor der Tür – wie stoked bist du, dass du nun als Coach von Shaun White dabei sein darfst?

Ich freue mich schon sehr darauf, als Coach dabei zu sein. Als Athlet war es auch toll, aber ich denke, dass es lustiger als Coach sein wird. Time will tell!

Wie fühlt sich das an, nicht mehr als Teilnehmer sondern als Coach mit an Start zu gehen?

Es macht wirklich Spaß und ist eine natürliche Wandlung für mich. Ich habe das mit Sicherheit nicht geplant, aber bin wirklich sehr glücklich darüber, wie das alles für mich verlaufen ist. Es gefällt mir sehr gut, mein Wissen, welches ich im Laufe meiner Karriere gesammelt habe, an Shaun weiterzugeben, um seine Ziele zu erreichen.

Was war deine größte Herausforderung für dich als Coach?

Das ist eine gute Frage, aber ich weiß nicht eine Antwort drauf. Das ist das Schöne an diesem Beruf, denn es gibt jeden Tag eine neue Herausforderung. Ständig müssen wir improvisieren, wodurch das eine endlose Herausforderung für mich ist. Es gibt viele Einflussfaktoren, wie Equipment, Wetter, Kursbedingungen, persönliche Verfassung usw., die es  jeden Tag zu meistern gilt. Die Liste ist lang, aber das ist der Grund, weshalb ich diesen Job so liebe. Jeden Tag gibt es neue Dinge zu tun und man weiß nie, was passiert.

Woher kennst du eigentlich Shaun?

Ich kenn Shaun seit er ein kleines Kind ist. Wir sind schon gegeneinander angetreten, aber wenn du ihn nicht schlagen kannst, musst du dich mit ihm verbinden. Das war mein Motto seit ich als professioneller Snowboarder pensioniert bin…haha!

Nach Shaun’s heftigen Unfall in Neuseeland vor einigen Monaten, wurde ja viel spekuliert, ob er überhaupt an Olympia teilnehmen kann. Wie schätzt du Shauns aktuelle mentale Stärke ein? Denkst du, dass Shaun den Unfall mental gut überwunden hat?

Zur Zeit ist Shaun in einer guten Verfassung, aber auch nur deshalb, weil er wirklich sehr hart daran arbeitet. Im Augenblick kommt er immer mehr in Schwung, was lustig ist anzusehen und ein Teil davon zu sein.

Denkst du, dass der Unfall einen Einfluss auf Olympia haben wird?

Mit Sicherheit! Denn nach dem Unfall fragte sich jeder, ob Olympia überhaupt noch Sinn macht. Es ist ganz normal, dass Zweifel aufkommen, aber das Wichtigste daran ist, dass man davon lernt. Wir haben davon gelernt und wir machen so gut wie es geht weiter.

Hat der Unfall die Zusammenarbeit mit dir und Shaun verändert bzw. trainierst du jetzt anders mit ihm als zuvor?

Man könnte sagen ja, dass es jetzt so ist. Wir konzentrieren uns jetzt stärker auf alles und wägen nun jede kleinste Entscheidung am Berg mehr als sonst ab.

Wie schaut für dich ein perfekter Trainingstag aus? Wann sagt ein Coach, dass es ein guter Tag war?

Gestern hatten wir einen perfekten Trainingstag. Wir bereiten uns gerade für den Snowmass Grand Prix Olympic Qualifier vor und Shaun hat absolut gezeigt, was er drauf hat. Er machte seinen ersten Frontside Double Cork 1260 in dieser Saison und es war einer seiner Besten, die er jemals gemacht hat. Der Trick schaut nun sehr perfekt und kraftvoll aus. Shaun hatte einen guten Lauf, als plötzlich Raibu (mein Lieblingsrider aus Japan) bei der Session mitmachte und den gleichen Trick probierte. Unglücklicherweise crashte er und war dann für circa sechs Minuten bewusstlos. Es war sein erster Frontside Double Cork 1260, der ihm leider missglückte. Die Session war somit beendet. Auch wenn Raibu nicht gecrasht wäre, hätte ich die Session gestoppt. Ich denke Raibu hat das gut überstanden. Soweit ich das mitbekommen habe, hat Raibu eine schwere Gehirnerschütterung, aber es geht ihm schon wieder besser. Gute Besserung an dieser Stelle!

Wenn Shaun ein Tief hat, wie schaffst du es als Coach in da  wieder rauszuholen?

Wenn ich merke, dass Shaun schlecht gelaunt ist oder down ist, dann gebe ich ihm seine Freiheiten und lass ihn in Ruhe. Viele Coaches mischen sich in diesen Momenten zu sehr ein und machen es oft noch viel schlimmer. Athleten brauchen ihre Zeit, um zu spüren was los ist. Wenn sie dann wieder zu ihrer ursprünglichen Verfassung gefunden haben, dann sollte auch der Coach wieder zur Seite stehen, um gemeinsam darüber zu reden und Lösungen zu finden. Aber das Wichtigste dabei ist, dass der Coach in diesem Moment für gute Atmosphäre sorgt.

Was zeichnet deiner Meinung nach einen guten Snowboard Coach aus?

Ich glaube, dass ein guter Coach jemand ist, der mit gutem Beispiel vorangeht. Wenn du willst, dass dein Athlet in einer gewissen Weise isst oder trainiert, oder was auch immer, kannst du es ihm vorschlagen. Aber der beste Weg ist, um Athleten in eine Richtung zu bewegen, wenn man als Coach das auch ausstrahlt, was man sagt. Athleten spüren, wenn der Coach Ruhe und Zuversicht in sich trägt und werden ebenso ruhig und zuversichtlich sein.

Können wir einen neuen Trick von Shaun bei Olympia erwarten? Oder ist das noch top-secret?

Man wird definitiv ein paar neue Combos aus Tricks sehen, die man zuvor noch nie gesehen hat. Wir haben einen bestimmten Traum-Run im Kopf und Shaun ist sehr nah an der Realisierung. Ich weiß, dass das irgendwann passieren wird und hoffe, dass es während den Games sein wird.

3×3

3 Travel-Tipps
-ein gutes Buch oder zwei
-Genügend trinken (das viele Reisen bringt dein System durcheinander und Dehydration löscht deine Energie. Ein Gangsitz ist daher perfekt, um öfters mal Wasser zu holen).
-Wenn du einen Jetleg vermeiden willst, solltest du an deiner neuen Destination ein kleines Work-out machen. Es soll kein heftiges Training sein, sondern nur dazu dienen, deine Herzfrequenz zu erhöhen, um dich besser anzupassen und einschlafen zu können.

3 Motivation Words
-Optimism feels better

3 Dinge, die du immer mitnimmst
-Geldbörse
-Phone
-Sonnenbrille

Thanks JJ und viel Erfolg für Olympia!

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