Seit Anfang dieser Woche haben sich die besten Snowboarder der Welt im norwegischen Oslo eingefunden und kämpfen um den Titel des World Snowboard Champions 2012. In den Disziplinen Slopestyle und Halfpipe treten die Top Athleten der TTR sowie glückliche Wildcard-Gewinner gegeneinander an, darüber hinaus findet am Freitag Abend das große Quaterpipe Finale im Holmenkollen Stadium statt.
In den vergangenen Tagen liefen bereits die Vor-Qualifikationen und Qualifikationsläufe bei denen einige Fahrer, die man im Semifinale erwartet hätte, leider ausgeschieden sind – es bleibt also spannend!
Zur Erklärung des Contest-Formats sei folgendes gesagt:
In den einzelnen Durchgängen gibt es zwei Möglichkeiten sich für die nächste Runde zu qualifizieren: Entweder man schafft es unter die Besten des Heats (Top 5 in der Quali, Top 3 im Semifinale) oder man erreicht einen hohen Score und rutscht dadurch in die sogenannten „Lucky Loosers“ einer Disziplin. Dies sind die Rider mit der höchsten Punktzahl unabhängig des Heats (Top 8 in der Quali, Top 4 im Semifinale).
Die einzelnen Qualifikationen im Überblick:
Girls – Slopestyle
Bei den Mädels ging es zur Sache, denn sie bestreiten den exakt selben Slopestylekurs wie die Jungs. Viele der Fahrerinnen hatten Probleme und steckten zahlreiche Bails ein, holten aber das Beste aus sich heraus. Schlussendlich konnten sich Favoritinnen wie Enni Rukajarvi (FIN), Cheryl Maas (NED), Shelly Gottlieb (NZ) und Sina Candrian (SUI) direkt für die nächste Runde qualifizieren, Isabel Derungs (SUI), Kjersti Buaas (NOR), Sarka Pancochova (CZ) und Lisa Wiik (NOR) sicherten sich einen der „Lucky Looser“ Plätze. Die Slowenin Urska Pribosic konnte beste Leistungen abrufen und sicherte sich ebenfalls eine direkte Semifinal-Teilnahme, große Überraschung war die jüngste Fahrerin im Feld: mit nur 14 Jahren bewies Ty Walker (USA), dass sie bereits locker mit den „großen Mädels“ mithalten kann und schoss sich weiter in die nächste Runde. Julia Baumgartner (AUT), Silje Norendal (NOR) und Cilka Sadar (SLO) schieden leider aus, die Britin Aimee Fuller sagte ihre Teilnahme aufgrund einer Verletzung kurzfristig ab.
Men – Slopestyle
Überraschenderweise konnte Peetu Piiroinen (FIN), dreimalige TTR-Champion, keinen seiner beiden Runs sauber ins Ziel bringen und verpasste somit den Sprung ins Semifinale. Auch Torstein Horgmo (NOR), Janne Korpi (FIN), Jamie Nicholls (GBR), Stale Sandbech (NOR) und Ulrik Badertscher (NOR), die gute Chancen auf einen der vorderen Plätze hatten, mussten vorzeitig die Segel streichen. Gjermund Braaten (NOR) stürzte in seinem zweiten Run schwer und schied ebenfalls vorzeitig aus. Der Drittplatzierte des Air & Styles in Innsbruck, Niklas Mattson (SWE), schaffte es mit dem höchsten Score eine Runde weiter, Seppe Smits (BEL), Seb Toutant (CAN), Roope Tonteri (FIN), Sage Kotsenburg (USA), Halldor Helgason (ISL) und Chas Guldemond (USA) belegten ebenfalls Topplatzierungen. Knapp aber ebenfalls sicher im Semifinale ist der Deutsche Ethan Morgan, der sich den letzten der „Lucky Looser“ Plätze sichern konnte.
Girls – Halfpipe
Das Riding-Level der Mädels in der Halfpipe-Qualifikation lag weit auseinander, während Top-Fahrerinnen wie Gretchen Bleiler (USA), Rebecca Sinclair (NZ), Kjersti Buaas (NOR), Cilka Sadar (SLO) und Ursina Haller (SUI) wie erwartet beste Leistungen zeigten, hatten andere Riderinnen gar Probleme über das Coping, der perfekt geshapten Pipe, hinaus zu kommen. Ganz zu unserer Freude konnte sich die Österreicherin Julia Baumgartner einen der „Lucky Looser“ Plätze sichern.
Men – Halfpipe
Halfpipe-Riding wird nicht umsonst als Königsdisziplin des Snowboardens bezeichnet, was die Fahrer der Qualifikation deutlich unterstrichen! Unter Flutlicht am Abend holte sich der Amerikaner Matt Ladley mit einem riesigen Score von 84,9 Punkten als Bester das Ticket für’s Semifinale ab, doch auch Ryo Aono (JPN), derzeit Führender des TTR Halfpipe Rankings und der Schweizer Christian „Hitsch“ Haller zogen mit über 80 Punkten eine Runde weiter. Roger Kleivdal (NOR) und Tore Holvik (NOR) konnten sich vor heimischem Publikum das direkte Weiterkommen sichern, Jack Mitrani (USA) zog, vor seinem Bruder Luke Mitrani (USA) der einen der „Lucky Looser“ Plätze erreichte, in den nächsten Battle. Besser als im Slopestyle lief es für Peetu Piiroinen (FIN), der auch als „Lucky Looser“ weiter kommt, ebenso erging es Arthur Longo (FRA), Benji Farrow (USA), Stale Sandbech (NOR) und Jan Scherrer (SUI).
Pünktlich zum Start der Semifinals am Donnerstag sind wir in Oslo vor Ort und halten euch auf dem Laufenden wer sich gegen seine Mitstreiter behaupten kann.
Wer die Gelegenheit hat, sollte den Live-Stream der Weltmeisterschaft auf keinen Fall verpassen, alle Ergebnisse der Wettkämpfe seht ihr hier auf einen Blick.
Fotos: Eleonora Raggi
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