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Blickwinkel: Iouri Podladtchikov

Quicksilver/Timo

Als Schweizer Medaillenhoffnung für Sotschi, wirst du bereits heute mit dem Topfavoriten Shaun White konfrontiert. Was hast du für Sotschi, was er nicht hat?

Russische Wurzeln! Auch wenn ich für die Schweiz in Sotschi antrete, bin ich gebürtiger Russe. Als kleines Kind bin ich mit meinen Eltern ausgewandert – wie viele andere auch. Deshalb akzeptieren mich die Russen, auch wenn ich für ein anderes Land starte. Auf Shaun wartet bestimmt weniger Sympathie. Wir kennen ja alle die politische Historie zwischen den USA und Russland…

Shaun oder Gold. Was ist die größere Motivation, einen perfekten Run in Sotschi hinzulegen?

Als Contestfahrer wirst du letztlich mit deinem besten Run bewertet, du wirst auf diesen Moment reduziert. In diesem Augenblick will ich einfach alles geben und wirklich gut „aussehen“. Früher wollte ich immer noch besser sein, mich mit einer halben Drehung mehr an den anderen im Ranking nach oben vorbeidrehen. Heute will ich mit meinem Run ein in sich perfektes Produkt kreieren. Etwas, das ich hundert Mal in der Wiederholung anschauen kann und immer noch gestoked davon bin.

Und wie steht’s um Shaun?

Natürlich will ich bei Olympia besser fahren als er, aber eben nicht nur technisch oder ästhetisch, das Gesamtpaket muss stimmen. Aber ich bin realistisch: Shaun verfügt über einen Erfahrungsschatz und ein Brettgefühl wie kein Zweiter, das ist definitiv schwer zu toppen!

Wie macht sich Olympia im Vorfeld für euch Fahrer bemerkbar?

Da brauchen wir uns nichts vormachen. Für viele Fahrer ist Olympia ein Peak, auf den sich alles hinbewegt. Das Event ist für viele wegweisend, denn Verträge laufen nach den Spielen aus oder sind an Resultate gekoppelt. Zudem ist die Aufmerksamkeit der Medien und Verbände in den Monaten davor auf einem wesentlich höheren Niveau.

Mit anderen Worten: Der Druck nimmt massiv zu.

Ich müsste lügen, wenn ich das verneinen würde. Zum Beispiel wurde ich bei den letzten Spielen in Vancouver als sicherer Zweiter nach Shaun gehandelt und wurde am Ende nur Vierter. Hätte ich anschließend einen Einbruch erlebt, würde heute vielleicht einiges anders laufen. Aber zwei Wochen später habe ich mit einem nahezu perfekten Run bei den X Games in Tignes mit dem bis dahin höchsten Score überhaupt Gold geholt. Damals habe ich sowohl mental als auch tricktechnisch meine Grenzen neu gesteckt, wofür mir meine Sponsoren trotz des 4. Platzes bei Olympia Respekt entgegengebracht haben. Als Contestfahrer musst du erfolgreich sein, sonst bist du ein Niemand und gehst unter.

Was geht in deinem Kopf als Schweizer Olympionike vor, wenn du als Russe an Sotschi denkst? 

Durch meine Adern fließt reines russisches Blut. Mein Name „Iouri Podladtchikov“ ist ebenfalls russisch. Meine Eltern sind Auswanderer, wodurch ich als Kind in die Schweiz gekommen bin. Darum freue ich mich auf Sotschi, weil es auch ein Stück Heimat für mich bedeutet.

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