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Travel Storys

Japan

Eine Frau Ende 40 kritzelt ihre Telefonnummer auf einen Fetzen Papier: „Ich würde mich über einen Anruf freuen, falls ihr in den nächsten Tagen in die Stadt zurückkommt.“ Der Flughafensprecher krächzt gleichzeitig durch die Lautsprecher, dass die Maschine von Tokio nach Sapporo zum Abflug bereitsteht. Ganz der Gentleman bedankt sich Vinz bei der fremden Japanerin für die Telefonnummer und verspricht, sich zu melden, sobald wir uns wieder der japanischen Hauptstadt nähern. Vinzenz Lüps, Thomas Harstad und Stephan Maurer sind auf der Durchreise in die Kleinstadt Niseko auf der japanischen Nordinsel Hokkaido, wo sie ihre Base für die nächsten zwei Wochen Snowboarden aufschlagen werden.

Der unvergessliche Blick vom Wintersportgebiet Rusutsu auf den Shikotsu-Ko-See. Trotz Neuschnee und dieser wunderbar überzuckerten Bäume wollte keiner der Jungs den ersten Powder Turn in den jungfräulichen Schnee setzen. Dieses Naturschauspiel liess uns einfach nicht mehr aus seinem Bann.

„Soll ich einen Turn oben auf dem Baum ziehen und zur Seite rausjucken oder einen Lien Grab zwischen den Ästen durch machen?“ Alltagsprobleme eines Snowboard-Pros. Vinzenz Lüps entschied sich für Variante B, den Lien Grab. Vor unserem Trip hatte Vinz Motivationsprobleme in Sachen Snowboarden. Nach diesem ersten Tag im japanischen Tiefschnee war davon nichts mehr zu erkennen.

Die neu gebaute Brücke ums Eck vom „Pink House“ musste einfach entjungfert werden! Ein klarer Job für Mu, den Jungstar der Crew. Bs 50/50 am Stadtrand von Niseko.

Ein Sushi-Restaurantbesitzer liest gemütlich seine Zeitung, nachdem er den Thunfisch für die kommenden Tage ersteigert hat. In der Nähe des Fischmarkts gibt es die besten Sushi-Bars in Tokio. Wer sich dort für einen Ausflug in eine der originalen Sushi-Küchen entscheidet, kommt ganz auf seine Kosten. Vom kulinarischen Orgasmus bis zum ausgiebigen Brechreiz ist garantiert alles dabei!

Stephan „Mu“ Maurer meinte am Ende des Trips, er wollte in Zukunft am liebsten nur noch in Japan und Alaska snowboarden. „Snowboarden in Japan ist das Geilste überhaupt!“ Dieses Foto verbildlicht Mus Aussage wohl für jedermann. Indy Tailbone durch eine der vielen Astgabeln Rusutsus.

In Japan gehört Thunfisch auf die Speisekarte wie Brot in den Alpenländern. Jeden Morgen werden tausende von Thunund anderen Fischen auf dem Fischmarkt von Tokio verkauft oder versteigert. Wer einmal in die japanische Hauptstadt fliegt, sollte diesem Markt unbedingt einen Besuch abstatten. Zwischen fünf und acht Uhr morgens gleicht das rege Treiben einem aufgeschreckten Ameisenhaufen.

Japan ist die Wallfahrtstätte für alle Sushi-Fans. Gegen Ende unseres zweiwöchigen Trips kam uns der Fisch zwar schon fast zu den Ohren raus, aber es schmeckte einfach so unglaublich gut. Um ein Meister der Sushi-Zubereitung zu werden, müssen die Köche eine sage und schreibe siebenjährige Ausbildung durchleben.

Aus Not mach Tugend! Die kleine Quarterpipe sollte ursprünglich Thomas und Mu dazu dienen, um an die Laterne zu bonken, die vor unserer Unterkunft „Pink House“ stand. Nach zwei Tage Shapen kamen die beiden immer noch nicht höher als einen Meter aus der Rampe. Völlig entnervt gab Mu auf und stellte Snowboarden und die Japanreise in Frage. Thomas, der alte Hase, liess sich aber nicht lumpen: „Hey man, I gonna try to do an Andrecht. Could you take a shot, please!“ Und schon hat er eine Fullpage im MBM.

Der „verrückte Vinz“ kann nicht nur Leute in den Wahnsinn treiben, sondern auch wie ein Wahnsinniger snowboarden. Die Piste, an deren Rand dieses Gehölz wuchs, füllte sich mit Schaulustigen, während Vinz den Kicker fertig schaufelte. Als er zum Bezwingen des Baumstamms ansetzte, ist sicherlich das ein oder andere Stimmband bei den kreischenden Japanerinnen gerissen.

Der erste Regentag unserer Reise. Dieser Wallride war 50 Meter von Nisekos ältestem Spa , dem Koikawa-Onsen, entfernt. Die Einheimischen entspannen sich nach der Arbeit in dieser natürlich heissen Onsen-Quelle. Am Ende eines jeden Spa-Besuchs beginnt die grosse Reinigungszeremonie. Vom Haarewaschen bis hin zum Zähneputzen wird alles auf kleinen Plastikhockern zelebriert. Doch bevor sich Mu in das heisse Wasser legen durfte, musste er erst den Wallride an der Brücke Richtung Spa bearbeiten. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! Bs Wallride to Spa off.

SCHLUSSWORT

Nach diesem Trip flog Mu direkt nach Moskau zu einem Big Air Contest. Dort schied er als Vorletzter aus. Thomas Harstad wollte während der vergangenen Saison in den Alpen mit MMP Films drehen. Vor der Reise fuhr er sein Auto aus Norwegen in die Schweiz und stieg dort in den Flieger nach Japan. Den Rückflug nahm er direkt über Zürich nach Oslo, da in den Alpen kaum Schnee lag. Wenn er sein Auto noch nicht wieder abgeholt hat, steht es noch immer dort, wo er es Mitte Januar abgestellt hat. Vinzenz Lüps blieb längere Zeit in Japan. Er tauschte sein Snowboard gegen eine Kamera, traf sich mit der Japanerin vom Flughafen, die ihm ihre Telefonnummer zugesteckt hatte, und drehte einen Kurzfilm über ihr bewegtes Leben als japanische Tangotänzerin, Buchautorin und Fernsehmoderatorin. Bevor sich jedoch jeder Einzelne seinem Schicksal fügte, hatte die Crew gefunden, was sie suchte: Tiefschnee ohne Ende! Die Filmaufnahmen zur Story sind im neuen MMP-Film Green“ zu sehen. Der Streifen liegt exklusiv und kostenlos der MBM-Dezemberausgabe bei!

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