Bei einem Blick aus dem Ort auf die bezuckerten Gipfel lässt sich das Potenzial, das in Verbier und der ganzen Les 4 Vallées Region steckt, schon erahnen. Freerider, Freestyler und Genussfahrer werden im größten zusammenhängenden Wintersportgebiet der Schweiz mit einem Komplettprogramm empfangen.
Vielleicht hat es der eine oder andere noch nicht mitbekommen, aber Verbier ist nicht nur für Freerider ein Bonbon: 192 Pistenkilometer schlängeln sich um die Berge – die Gesamtregion kommt auf das Doppelte. Das Gebiet in Verbier erstreckt sich vom Ort auf 1.500m bis zum Gipfel des Mont-Fort auf 3.330m. Dort oben angekommen heißt es die Aussicht genießen, bevor es über fordernde rote und schwarze Pisten talwärts geht. Wer die nötigen Beine aus Stahl eingepackt hat, der braust vom Col des Gentianes über 1.450 Höhenmeter bis nach La Tzoumaz. Les 4 Vallées ist ein Synonym für Abwechslung, denn dank des Verbundsystems sind Abstecher nach Nendaz, Thyon und Savoleyres nicht nur möglich, sondern Tagesprogramm.
Der Sunrise Park am 2.260m hohen La Chaux hat in Sachen Set-up in den letzten Jahren Aufholjagd betrieben und kann sich inzwischen mit weitaus bekannteren Freestyle-Arealen messen. Die Shaper produzieren eine große Palette an Features: Vier Lines warten wie geschleckt darauf befahren zu werden. Drei davon sind Kicker-Lines und bei der abschließenden Hip braucht man nicht mal auf die Freigabe vom Tower warten. In einer parallelen Rail- und Boxen-Line florieren Jib-Skills: Eine Gondelkabine, ein Pole Jam, ein S-Rail und ein Kugel-Feature wollen unter anderem geslidet werden. Wem das Set-up nach ein paar Tagen nicht mehr ausreicht, der kann problemlos die Parks der anderen Verbundtäler unsicher machen.
Die hohe Lage von Verbier und ein Klima, bei dem Petrus die Wolken förmlich in die vier Täler schiebt, sorgen für reichlich Niederschlag. Bei Neuschnee fällt es schwer sich zu entscheiden, wo man zuerst fahren will: in Verbier alleine sind 45 Kilometer Skirouten und Varianten gesichert. Für Vollblut-Freerider empfiehlt sich die frühmorgendliche Fahrt zum Mont-Fort, hier lassen sich unterhalb der Gondel beeindruckende Lines auf der Vorderseite des Faces ziehen. Kürzer ist der Weg nach La Tzoumaz, dort angekommen will man den Powder am liebsten wie ein großer Maulwurf umgraben. Wenn die Sicht eingeschränkt ist, lohnt sich der Weg mit Gondel und Bus zum etwas abseits gelegenen Bruson: mit kurzen Hikes gibt’s hier Treeruns der Güteklasse A und das ansonsten eher unscheinbare Teilgebiet verwandelt sich zum Winter-Wunder-Land.
Am Ende des Tages sind die Beine meist schwer, weshalb sich ein Platz in einer der vielen Bars von Verbier zum Krafttanken anbietet. Nach Einbruch der Dunkelheit dampft alles unterhalb der Medran Talstation bis zum Place Centrale: Im Pub „Mont-Fort“ findet in der Happy Hour zwischen 16-17 Uhr ein feuchtfröhliches Volksfest mit Amis, Briten, Skandis und Russen statt. Zum Essen geht man am besten ins „Le Fer a Cheval“, hier kann man sich bei Pizza und Pasta vom Indianer-Interieur bezaubern lassen. Nach dem Essen heißte es „Willkommen im Club!“ im „Casbah“.
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