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Patrick Rauter - Cab 5 Mute Nordkette Häusl step down - - Nordkette (AUT) - Leo Saalfrank

How to...

How to … find and ride Step-Downs

Wenig Anfahrt, steile und tiefe Landung: Step-Downs sind ein Highlight für Rider, Fotografen und Filmer. MBM Crew Rider Patrick Rauter erklärt euch, wie man sie findet und fährt.

Titleshot: Leo Saalfrank

Step-Down Spots zu finden und erfolgreich zu stompen ist immer ein Highlight. Fotografen und Filmer lieben sie, da jeder Shot ziemlich einzigartig wird. Es gibt zwar einige Gemeinsamkeiten zu Roadgaps, aber auch einige gravierende Unterschiede, auf die ich etwas näher eingehen werde:

Step-Downs sind Spots, bei welchen man mit geringer Geschwindigkeit und mit meist eher wenig Anfahrt relativ tief fällt bzw. weit hinunterspringt. Der Inrun ist wie fast immer im Backcountry eher holprig und den genauen Sweet Spot in der Landung zu finden ist hier essenziell. Der Sweet Spot ist der Teil der Landung, bei welchen der Druck/Aufprall am geringsten ausfällt und man relativ “sanft” landen kann. Es gibt einige legendäre Step-Downs wie den Forum-Step-Down, welcher Ende der 90er/Anfang der 00er Jahre – also in der absoluten Boomphase des Snowboardings – nach allen Regeln der Kunst auseinander genommen wurde. Bei diesem Spot überwindet man nicht nur eine große Fallhöhe, sondern man legt meist auch eine enorme Distanz zurück. Außerdem tat das Panorama des Felsbandes ihr Übriges dazu, dass RiderInnen Jahr für Jahr zu diesem Spot-Klassiker zurückgekehrt sind, um einen neuen Trick hinzuzufügen.

In Videos sehen Tricks an solchen Spots meist kinderleicht aus, aber natürlich ist es im realen Leben weit schwieriger an hohen Drops einen Trick stylish auszuführen und vor allem auch auszufahren. Der König der fetten Step-Down-Jumps ist wohl Devun Walsh, welcher in seinem unnachahmlich ruhigen Style durch die Luft fliegt und dabei so aussieht als wäre es das leichteste der Welt. Manche Rider denken vielleicht, weil sie im Park die anspruchsvollsten Tricks stompen, können sie diese einfach in das Backcountry übertragen.
Wer so denkt, kann dies gerne mal ausprobieren und nach einigen Tomahawks wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit feststellen, dass es einen Grund hat, wieso nicht gerade viele FIS-Slopestyle-FahrerInnen Teil des elitären Riderfeldes der Natural Selection Tour sind, bei welcher eben auch Step-Down-Jumps Teil des Kurses sind.

Hierzu gehört neben einem großen Bag of Tricks auch einfach eine Menge Erfahrung im Einschätzen der richtigen Geschwindigkeit für die Höhe des Drops als auch die richtige Auswahl der Tricks dazu:

‚Ist man zu schnell, dann überfliegt man den Sweetspot, ist man hingegen zu langsam, dann besteht die Gefahr eventuell blöd am Absprung hängenzubleiben oder den Impact bei der Landung nicht mehr abfedern zu können‘

 

Der Faktor, welcher wohl am meisten Überwindung kostet, ist der Umstand, dass man die Landung beim Zufahren auf den Absprung nur erahnen kann. Gerade der erste Versuch kann dabei furchteinflößend sein. Man sieht oft nur den Horizont bzw. Gegenhang und muss sich auf sein Gefühl bzw. Instinkt für die richtige Geschwindigkeit verlassen. Obwohl man meist nicht so schnell wie auf einem normalen Jump ist, schießt hier das Adrenalin ordentlich ein und das ist wohl ein Grund, wieso es immer wieder spannend ist, solche Step-Down-Jumps zu hitten.

 

Hier ein paar Tipps, wie man Step-Downs findet und auf was man beim Riden solcher achten sollte:

  • Step-Downs findet man im Backcountry. Wer in ein höher gelegenes Skigebiet oder einen Pass hochfährt, sollte die Augen nach folgender Kombination aufhalten: eine möglichst steile Landung mit einem gewissen Höhenunterschied und einem darüber liegenden flachen Absprung.

 

  • Das Einschätzen der richtigen Geschwindigkeit ist der Schlüssel für jeden Step-Down Jump. Beinhaltet dieser Spot zusätzlich ein Gap, dann sollte man naturgemäß etwas schneller anfahren. Liegt der Absprung als auch der Sweet Spot relativ nah beieinander, so braucht man etwas weniger Geschwindigkeit. Ein, zwei Schneebälle vom Absprung in die Landung zu werfen sowie ein paar Speedchecks können dabei helfen, den Speed richtig einzuschätzen. Tendenziell würde ich den Rat geben, meist etwas schneller anzufahren, als man sich oft zutraut.
  • Ein weiterer wichtiger Faktor ist selbstverständlich die Schneelage und Schnee Konsistenz. Im Backcountry kann sich aufgrund der Witterung in kürzester Zeit alles ändern. Harsch-Eis oder patzigen Schnee gilt es zu vermeiden und eine gute Schnee-Base ist essenziell.
  • Die Landung sollte definitiv frei von Steinen, Bäumen und Wurzeln sein und generell gilt: je steiler, desto besser.

Patrick Rauter - Sw Bs 180 Floater - Kühtai step down over lil´gap - Fotograf Florian Hipp

(Patrick Rauter – Sw Bs 180 Floater – Kühtai step down over lil´gap – Fotograf Florian Hipp)

 

  • Das Festklopfen des Absprungs und der Anfahrt (zumindest der letzten 10–15 Meter) sind absolut empfehlenswert und je nach Auswahl des Tricks kann man sich auch einen kleinen Kicker shapen.

 

  • Ein Step-Down eignet sich nicht wirklich, um neue Tricks zu lernen. Gescheiter ist es, Tricks zu machen, welche man relativ safe im Repertoir hat und man auch bei ruppigeren Bedingungen ausfahren kann.

 

  • Im Powder sollte man immer etwas in Rückenlage auf den Füßen landen. So ungefähr
    55-70 % mehr Gewicht am hinteren Fuß sind bei der Landung meist erforderlich.

 

  • Zum Thema Buddies: Nimm im Backcountry Kollegen mit, welche zumindest etwas Erfahrung im Umgang mit solchen Spots haben, ansonsten wird es eine eher wenig produktive und vor allem kurze Session werden.
  • Wie überall, gilt folgende Regel: Wenn du weißt, dass jemand an dem Spot schon einen Trick gemacht hat, dann probiere einen anderen. Show some respect and you will get some – so einfach ist das.
  • Kleiner Zusatztipp: Klopapier und eine kleine Minisäge ins Backcountry mitzubringen kann nicht schaden!

Patrick Rauter - Indy am balls step down - Bad Kleinkirchheim - Fotografin Bianca Klausner

(Patrick Rauter – Indy am balls step down – Bad Kleinkirchheim – Fotografin Bianca Klausner)

 

Hier am legendären Balls gap in Bad Kleinkirchheim braucht man nicht nur wegen der Höhe etwas Mut, sondern vor allem auch deshalb, weil der Sweet Spot nur sehr kurz ist. Da wird sogar ein normaler Straight Air beinahe wieder anspruchsvoll.

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