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How to...

Richtig reisen will gelernt sein

Wie vermeide ich Strafzettel im Ausland? Wie schleuse ich Übergepäck kostenfrei ins Flugzeug? Wie umgehe ich den Behördenstress bei den Amis? Reisen ist aufregend, kann einem aber auch den letzten Nerv töten. Mit unserem kleinen Reise-Einmaleins erfährst du, wie du stressfrei in den Bergen ankommst und dabei die Fettnäpfchen umgehst, in welche hunderte Snowboarder vor dir getreten sind.

HOW TO TRAVEL

Wer nicht das Glück hat, in einem Wintersportgebiet zu wohnen, muss sich ins Auto, in den Zug oder in ein Flugzeug setzen, um anständig snowboarden zu können. Egal ob es sich um einen Wochenendausflug in die Alpen oder einen Monats-Trip in die USA handelt. Traveln und Shredden gehören zusammen wie Tag und Nacht. Aber Reisen hat seine Sonnen- und Schattenseiten. Auf den folgenden Seiten geben wir dir Tipps, um den negativen Seiten des Reisens möglichst aus dem Weg zu gehen. Was muss man beachten beim Autofahren im Ausland? Was sind die Tücken Flugreisen? Wie muss man sich in verschiedenen Snowboard-Destinationen verhalten, um keinen Stress zu bekommen?

DINGE, DIE MANOFT VERGISSTOFT VERGISST

AdapterStecker
Die ersten Reisefotos sind im Kasten, schnell den Laptop hochfahren und die Pics auf Facebook stellen. Verdammt, der Stecker passt nicht in die Steckdose! Ein Adapterstecker gehört in jede Ta sche, auch bei Road Trips durch die Alpenländer. Dreipolige Schweizer Stecker passen schlecht in zweipolige Euro-Buchsen.

Ersatzschlüssel
Autoschlüssel verliert man mit Vorliebe, wenn man ganz weit weg von zu Hause bist. Der Kluge reist im Zuge – oder nimmt einen Ersatzschlüssel mit. Im Handschuhfach nützt der leider auch nicht viel. Klipp ihn besser an den Schlüsselbund deines Kumpels.

Warnweste
Als ob eine Autopanne nicht schon ärgerlich genug wäre. Nein, eine saftige Busse gibt’s obendrauf, weil du keine grelle Warnweste trägst. Diese ist zum Beispiel Pflicht in Frankreich, Italien, Österreich oder Spanien. Die Warnweste sollte ausserdem griffbereit im Fahrerraum verstaut sein.

Passkopie
Ich verlier schon nix. Und jetzt ist doch alles weg: Pass, Kreditkarte, Führerschein. Hätte ich bloss Kopien davon gemacht! Gut ist auch zu wissen, welche Telefonnummer du wählen musst, um
deine Kreditkarte etc. sperren zu lassen. Eine Liste mit wichtigen Telefonnummern zu machen lohnt sich.

Blutgruppen-Ausweis
Kondome sind dabei, auch ein Mittel gegen Durchfall, natürlich Sonnencreme, sogar der Impfausweis und auch ein First-Aid-Kit sind eingepackt. Brav. Dann kannst du dir auch noch einen Blutgruppen-Ausweis besorgen. Diesen bei sich zu tragen kann im Notfall das Leben retten.

Internationaler Führerschein
Erspare dir Ärger beim Automieten und beantrage (früh genug) einen internationalen Führerschein bei deiner zuständigen Strassenverkehrsbehörde. Einige exotische Länder (z. B. Japan) bestehen
sogar auf einen Wisch, der in ihre Landessprache übersetzt ist.

MBM Resort Special
Was dem Backpacker sein „Lonely Planet“, ist dem Snowboarder sein MBM Resort Special (aktuell #139). Mit diesem Heft weisst du, wo du in den Alpen den besten Powder und die fettesten Parks fetzen kannst. Mit allen wichtigen Infos zum Gebiet und Ort.

FREIE FAHRT FÜR FREIE SNOWBOARDER
Über Radar- und andere Autofallen
Wer gut in den Bergen ankommen will, braucht in erster Linie ein wintertüchtiges Auto. Dass Schneeketten in den Kofferraum und Winterreifen an die Räder gehören, ist wohl selbstredend. Auch weiss jeder, dass man vor langen Fahrten den Reifendruck und Ölstand prüfen sollte. Was im Stress ebenfalls oft vergessen wird, ist, die Strassenkarte (für diejenigen, denen das Geld für ein Navi zu schade ist) und den Eiskratzer einzupacken oder genügend Frostschutz in den Scheibenwasserbehälter zu füllen. Kleinigkeiten, die man an jeder Tankstelle besorgen kann. Falls du Papas neues Auto ausleihen darfst, wird er sich sicher freuen, wenn du sein Kofferrauminterieur nicht total zerkratzt. Also die Boards immer gut im Boardbag verstauen oder eine Schutzplane auslegen. Und falls du länger unterwegs bist, achte darauf, dass du nasse Sachen über Nacht nicht im Auto lässt, sonst ist die Stinkbombe vorprogrammiert.

Höhe der Bussen variiert stark
Womit sich kaum einer beschäftigt, wenn er einen Road Trip plant, sind Verkehrs regeln und deren Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Das ist auch ungefähr so spannend, wie sich die 14. Staffel von „Big Brother“ reinzuziehen. Verkehrsregeln interessieren erst, wenn dich die Polente an hält. Um böse Überraschungen zu vermeiden, wollen wir deshalb einen Blick auf die Bussenpraxis einzelner Länder werfen – es gibt nämlich sehr grosse Unterschiede. Das hart ersparte Feriengeld soll schliesslich nicht für Verkehrsstrafen und Knöllchen draufgehen.

Wer schon mal durch die Schweiz fuhr, wunderte sich vermutlich, weshalb auf der Autobahn so geschlichen wird. Das Tempolimit auf der Autobahn ist 120 km/h (ausserorts 80 km/h). In den restlichen Alpenländern darf man mit 130 km/h dahingasen (ausserorts zumeist 100 km/h). Die meisten Eidgenossen halten sich brav an die Limits, denn Bussen sind teuer auf Schweizer Strassen. 20 km/h zu schnell ausserorts auf einer Landstrasse kosten zum Beispiel 240 Franken (zurzeit ca. 160 Euro). In Deutschland kostet das gleiche Vergehen schlappe 30 Euro, in Österreich sogar nur rund 21 Euro. Ähnlich grosszügig wie in der Schweiz zockt dich die Gendarmerie in Frankreich ab: 135 Euro. Am meisten blechst du aber den Carabinieri. In Italien werden für 20 km/h zu schnelles Fahren Strafzettel von bis zu 270 Euro (!) ausgestellt.

Strafzettel aus dem Ausland zahle ich nicht…
Das kümmert dich nicht? Falls du erwischst wirst, ist deine Taktik, auf dumm zu machen und zu behaupten, du hättest kein Geld und keine Kreditkarte dabei, und verlangst, dass sie dir den Strafzettel nach Hause schicken sollen – wo er dann im Papierkorb landet? Nun, das kann durch aus funktionieren, am ehesten noch in der Schweiz. Wenn dich aber die netten Italiener oder Franzosen anhalten, nützen die kreativsten Ausreden wenig. Die Polizei dort kann kurzerhand dein Auto beschlagnahmen, bis du die Strafe beglichen hast.

Besser schaut’s aus, wenn du geblitzt wirst, sowie bei Strafzetteln für Falsch parken. Du bekommst in den meisten Fällen zwar einen Strafzettel nach Hause geschickt. Den kannst du aber getrost im Papierkorb entsorgen. Denn Bussgelder können nur im Tatort-Land eingetrieben werden. Die Ausnahme ist Österreich! Die Alpenrepublik und Deutschland haben ein Abkommen, das den jeweiligen Behörden erlaubt, Bussen in beiden Ländern zu vollstrecken.

… ausser ich werde erneut erwischt
In Zukunft könnte sich das auch auf die restlichen EU-Länder ausdehnen. Eigentlich wurde bereits 2007 ein entsprechendes Gesetz verabschiedet, doch bis jetzt wurde dieses kaum angewendet. Lass dich also auch von Inkassobüros nicht einschüchtern, denn manchmal hetzen einem die Nachbarpolizisten selbige auf den Hals. In den meisten Fällen kommt nach dem zweiten Brief nichts mehr, weil die Rechtsgrundlage eben nicht gegeben ist. Wenn dir ernsthaft mit Gericht gedroht wird, lass dich beraten (ADAC etc).

Einen Haken gibt es leider trotzdem: Deine Strassensünde wird höchstwahrscheinlich im Computer vermerkt. Und wenn du dann das nächste Mal durch Bella Italia oder die hübsche Schweiz tuckerst und in eine Routine Kontrolle gerätst oder deine Personalien am Zoll überprüft werden, stehst du plötzlich wie ein Verbrecher da. Dann lassen sie dich nicht mehr weiterfahren, bis du deine Schuld (plus Mahngebühr!) beglichen hast. Am besten ist es natürlich, du wirst gar nie erwischt. Darum Bob Marley einlegen und easy cruisen. Und selbstverständlich keine Drogen mitführen.

Radarinfos, Bussgeldkataloge:
www.radar.ch
www.radarzentrale.at
www.radarzentrale.de
www.linker.ch/eigenlink/verkehrsbussen.htm

Automobilclubs, rechtliche Hilfe:
www.oeamtc.at
www.adac.de

DER (ALP)TRAUM DES FLIEGENS
Check-in für Profis
Fliegen mit voll gepacktem Boardbag hat viele Tücken. Einer, der weiss, wie man diese meistert, ist Tobi Eder. Er betreibt das Reisebüro „Tobis Travel So lutions“ in Innsbruck, das sich auf Snowboard- und Surf-Reisen spezialisiert hat. Tobi organisiert seit über 20 Jahren Trips für Snowboarder und hat schon manchem Pro aus der Patsche geholfen, als dieser seinen Flug verpasst oder sein Ticket verloren hat.

Hallo Tobi! Immer wieder Probleme bereitet Übergepäck. Was tue ich, wenn ich ein paar Socken zu viel eingepackt habe?
Geht es lediglich um zwei, drei Kilo, dann am besten die schweren Snowboard-Klamotten rausnehmen und anziehen, notfalls auch die Boots: Für Übergepäck am eigenen Körper hat noch keiner bezahlt. Wenn es sich um mehr handelt und du ums Zahlen nicht herumkommst, dann unbedingt darauf bestehen, dass das Gepäckstück als Sportgepäck behandelt wird. Für dieses bezahlst du nicht nach Kilos, sondern einen fixen Betrag.

Gibt es sonstige Tricks, um nicht bezahlen zu müssen?
Im Endeffekt hängt sehr viel von deinem Gegenüber ab, oft ist Willkür im Spiel. Bleib immer ruhig und sachlich und suche nach einer vernünftigen Lösung. Sollte dies nicht möglich sein, kannst du nach dem Vorgesetzten fragen, der hat meist mehr Entscheidungskraft. Sehr zu empfehlen ist, auch wenn du nur einmal im Jahr fl iegst, dass du eine Mitgliederkarte der jeweiligen Airline-Gruppe besitzt (Star Alliance, One World, Sky Team). Diese hilft dir beim Rausschlagen von weiteren drei bis zehn Kilos. Gut ist auch, sehr früh (bis zu drei Stunden vorher) am Check-in zu erscheinen. Und informiere auf jeden Fall dein Buchungsbüro, dass du mit überdimensioniertem Sportgepäck reist. Dadurch hast du schon mal die Garantie, dass dein Boardbag platzmässig gebucht ist, und der Airline fällt das Argument weg: „Die Maschine ist zu voll. Sie haben nichts angemeldet; wenn Sie das mitnehmen wollen, kostet das viel Geld…“

Gibt es besonders snowboard-freundliche Fluglinien?
Es kommt darauf an, wohin du fliegst. In die USA hat man in den meisten Fällen zwei Gepäckstücke zu je 23 Kilogramm frei, also ein Boardbag und ein Wheelbag. Wichtig ist, dass du die 46 Kilo auch in zweimal 23 Kilo aufteilst. Wenn du das Boardbag auf 40 Kilo aufbläst und dazu bloss noch ein Handtäschchen mitträgst, musst du genauso blechen. Innerhalb Europas oder nach Asien sieht’s weniger freundlich aus: Zumeist sind 20 Kilogramm die Obergrenze. Es gibt zum Teil aber spezielle Deals. Die Lufthansa etwa bietet preiswerte Fixbeträge für Sportgepäck an. Für einen Flug innerhallb Europas kostet das Boardbag 40 Euro hin und retour, die üblichen 20 Kilo Freigepäck darfst du natürlich zusätzlich mitnehmen. Nach Asien zum Beispiel gewährt die All Nippon Airways (Star Alliance) 35 Kilo Freigepäck. Informiere dich auf jeden Fall gut, das spart Ärger am Check-in Schalter.

Was muss ich in Sachen Reisepass beachten (Stichwort: „biometrischer Pass“)?
Generell kannst du dir merken: Für alle Länder ausserhalb der EU und der Schweiz benötigt man einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate nach Ausreise (!) gültig sein muss. Wer häufiger verreist, dem empfehlen wir die Umstellung auf die neuesten Reisepässe, die mit biometrischen Daten versehen sind. Mit diesen hast du sicher keine Probleme. In den USA ist der biometrische Pass sowieso Pflicht. Das musst du auch bedenken, wenn du zum Beispiel nach Mittel- oder Südamerika reisen willst. Denn diese Länder erreicht man nur via USA bzw. sind über die USA am günstigsten. Da es in den Staaten aber keinen Transit gibt, musst du die US-Einreisebestimmungen einhalten.

Probleme kann ich auch mit dem Zoll bekommen: Wie viele iPhones darf ich zum Beispiel aus den USA einführen?
Am besten informierst du dich beim Zollamt, bevor du deine Reise antrittst. Meines Wissens nach darf man aus den USA und aus Japan keine elektronischen Geräte zollfrei einführen. Wirst du erwischt und hast den Kauf zuvor verleugnet, wird es richtig teuer. Wer trotzdem nicht auf das Elektronikschnäppchen verzichten will, dem empfehlen wir, das gekaufte Gerät auszupacken, die Verpackung und Kaufquittung zu entsorgen und das Gerät sofort zu benutzen. Kleine Kratzer, abgewetzte Sticker oder fettige Fingerabdrücke lassen das neue Teil gebraucht aussehen. So bringst du es leichter durch den Zoll.

Was ist deine bevorzugte Snowboard-Destination?
Wer noch nie den unvergleichlichen Schnee in Japan erlebt hat, dem fehlt etwas auf seiner Snowboard-Weltkarte: Sapporo auf Hokkaido ist ein pures Powder-, Essen- und Kulturvergnügen!

TOBIS travel solutions
Leipziger Platz 1
6020 Innsbruck, Österreich
+43 (0)512-330699
www.tobis.at

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