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66 Tipps zum Billig boarden

Keine Kohle, aber voll motiviert zum Shredden? Snowboarden gilt leider nicht gerade als günstige Sportart. Nicht nur das Material, auch Anfahrt, Unterkunft, Liftpässe und Nachtleben gehen ganz schön in die Knete. Statt einer Woche Urlaub in den Bergen könnte man sich glatt zwei Wochen auf Gran Canaria in die Sonne flachsen. Doch nicht verzagen, das MBM weiss rat und präsentiert euch hier 66 Überlebens-Tipps für blanke Shred Heads. Doch Achtung: Wer alle Tipps befolgt, bewegt sich nicht nur am Rande der Legalität, sonder riskiert, seine Freunde zu verlieren.

Preiswertes Snowboarden fängt schon bei der Anfahrt an bzw. eigentlich schon davor: Plane etwas voraus und organisiere dir eine Mitfahrgelegenheit. Solche findest du nicht nur im direkten Freundeskreis, sondern auch in institutionalisierter Form: An schwarzen Brettern in Schulen und an Unis oder in Online-Mitfahr-Börsen finden sich entsprechende Ausschreibungen bzw. lassen sich solche platzieren. Umgekehrt, falls du selbst ein Auto hast, lad so viele Mitfahrer ein, wie du in die Karre bringst und teile die Spritkosten durch alle. Gar nichts kostet dagegen die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn man sich zum Beispiel die ganze Zugfahrt auf der Toilette einsperrt, also schwarz fährt. Ist allerdings etwas unpraktisch mit dem ganzen Material. Gleiches gilt übrigens fürs Trampen – lange Wartezeiten sind vorprogrammiert, dafür spielt sich das Ganze in einem legalen Rahmen ab. Das Anfahren ganz sparen kann sich, wer erst gar nicht mehr abfährt. Den Winter in den Bergen zu verbringen und sich als Snowboard-Lehrer oder Bar-Keeper zu verdingen ist der beste Weg, viel zum Shredden zu kommen.

Auch bei der Liftkarte kann man natürlich sparen. Etwa indem man gar keine kauft. Als sportliche Alternative bietet sich zum Beispiel an zu hiken, entsprechendes Material und überdurchschnittliche Fitness vorausgesetzt. Andererseits gibt es auch Möglichkeiten, sich ein Ticket günstig zu beschaffen. Oft kommen schon am Mittag die ersten Touristen vom Berg, denen du für ein Trinkgeld die Tageskarte abkaufen kannst. Falls das nicht klappt, ist zumeist eine vergünstigte Halbtageskarte am Schalter erhältlich und mit Studenten- oder Schülerausweis gibt es weiteren Rabatt (auch wenn man sich diesen selbst ausstellt oder ihn sich ausleiht). Kleine Wintersportgebiete sind dabei meist günstiger als die grossen. Wer öfter in die Berge fährt, für den lohnt es sich, eine Saison- oder Verbundkarte zu kaufen. Wenn der
Cash daür nicht reicht, kann man sich auch bei einem Local um eine Saisonkarte zum Ausleihen bewerben. Da diese Karten aber meist personalisiert sind, raten wir dringend davon ab – bzw. zumindest dazu, sich schon beim Anstehen mit Goggles und Mütze unkenntlich zu machen. Falls der Lift nur benötigt wird, um zum Park zu kommen, reichen zwei Karten aus, um eine ganze Crew auf den Berg zu bringen: immer schön zu zweit rauf und einer bringt beide Karten wieder runter. Natürlich geht es auch ganz ohne Liftkarte. Die hohe Kunst der kartenlosen Drehkreuzüberwindung besteht gemäss Lehrbuch aus fünf verschiedenen Techniken. Das Drehkreuz gemeinsam zu passieren ist die erste davon – einfach ganz nahe an den Vordermann oder die Vorderfrau kuscheln und schon ist man durch. Mit Schwung und ausreichenden Platzverhältnissen lässt sich das fiese Drehkreuz zweitens auch per Ollie passieren oder dann, drittens, indem man unten durchtaucht. Die vierte Technik, die auch mitten im Gedränge bestens funktioniert, ist, den vorderen Fuss aus der Bindung zu lösen, das Brett unter dem Kreuz durchzuschieben und dann einfach drüber zusteigen. Die fünfte Möglichkeit besteht bei Schleppliften darin, den Checkpoint ganz auszulassen: Man wartet auf einen einzelnen Liftbenutzer und steigt unterwegs ein. Vorteilhaft ist dabei ein möglichst flacher, von Tal- und Bergstation nicht einsehbarer Streckenabschnitt.

Essen auf dem Berg gilt als schweineteuer. Ist es auch, ausser du beschränkst dich im Restaurant auf Suppe und Brot, das gibt Kraft und ist neben Fritten wohl das Günstigste auf der Karte. Ein Glas Wasser sollte es gratis dazu geben. Ebenfalls kostenlos, aber nicht jedermanns Sache ist es, die Reste von den Tellern anderer aufzuessen. Das wollen wir hier aus hygienischen Gründen aber genauso wenig empfehlen, wie beim Selbstbedienungsbuffet die Kasse auszulassen. Da gibt es schon rechtschaffenere Wege, sich im Wintersportgebiet günstig zu ernähren. Etwa in dem man auf Selbstverpflegung setzt. Praktisch ist, was Energie gibt und in den Rucksack oder sogar die Jackentasche passt. Gut eignen sich Snacks wie Sandwiches, Früchte oder zum Nachtisch ein Schokoriegel. Am besten ein bisschen von allem – die Power-Combo für wenige Euro. Wer dagegen am Vorabend vorausdenkend und grosszügig gekocht hat, bringt das Abendessen vom Vortag mit und kann auch weitab von den Pisten zwar eine kalte, aber immerhin voll wertige Mahlzeit geniessen. Um etwas Warmes mit auf den Berg nehmen zu können, eignen sich hervorragend Thermoskannen. Und zwar nicht nur für Tee, sondern auch einfach für heisses Wasser, mit dem sich etwa ein Fertig-Nudeln-Gericht anrühren lässt. Oder man füllt gleich eine Bouillon in die Kanne und steckt ein Wiener Würstchen mit rein – da kommen Jahrmarktsgefühle auf mitten im Backcountry! Eine gechillte Variante ist ein Einweg-Grill, auf dem deine ganze Crew ihre Würste braten kann – Verpackung aber wieder mitnehmen! Das Ganze braucht natürlich etwas Zeit, ebenso wie das Kochen mit Gaskocher. Mit einer kleinen Camping-Ausrüstung im Rucksack sind deiner kulinarischen Kreativität im Schnee keine Grenzen gesetzt. Wem das alles zu aufwändig ist, der kann auch einfach fasten. Ist zwar gut für die Figur, aber schlecht für den Energiehaushalt! Wobei ein richtig rustikales Frühstück durchaus Energie gibt für ein paar Stunden Snowboarden ohne Essenspause.

Auch bei den Übernachtungsmöglichkeiten geht es zum Nulltarif, etwa wenn man in der (Ferien-)Wohnung von Verwandten oder Bekannten unterkommt. Wer an der gewünschten Destination niemanden kennt, kann sein Glück als Couchsurfer versuchen. Angenehm ist natürlich auch, sich eine Freundin oder einen Freund im Ort anzulachen, sei’s für eine Nacht oder während der ganzen Saison. Wenn das nicht klappt, muss man halt weiter Party machen. Entweder man macht die Nacht durch oder klappt irgendwann auf der Couch im Club zusammen. Der Schlafplatz in der Ausnüchterungszelle hingegen wird in der Regel in Rechnung gestellt. Ein klein bisschen gemütlicher ist da schon, im Auto zu übernachten, wobei der Komfort hier vom Modell und der Ausstattung abhängt. Ein dicker Schlafsack ist wärmstens zu empfehlen. Ein alter Camper-Trick ist es, einen Stein per Gaskocher zu erhitzen, der dann wie eine Wärmflasche über Stunden fungiert. VW-Bus oder Wohnmobil bieten natürlich Next-Level-Komfort, wobei auch hier das Trocknen der nassen Ausrüstung oft zu Platzproblemen führt. Wenn man den richtigen Ton trifft, lässt einen vielleicht ein Local die nassen Klamotten im Trockenraum über Nacht aufhängen. Wer’s komfortabler mag, ist gut beraten, sich nach günstigeren Hotels in der Nähe statt direkt im Wintersportgebiet umzuschauen. Häufig ist beim lokalen Tourismusbüro auch eine Liste mit preiswerteren Unterkünften erhältlich. Gut gefüllt mit all deinen Kumpels kommen Ferienwohnungen pro Kopf meist am billigsten.

Wie bereits erwähnt kann eine gute Party die Notwendigkeit eines Schlafplatzes eruübrigen. Andererseits ist eine durchzechte Nacht nicht unbedingt billiger, vor allem wenn mit dem Fortschreiten des Abends die Ausgabendisziplin den Bach runtergeht. Etwas vorauszuplanen hilft, wobei „voraustrinken“ wohl das passendere Stichwort wäre. Des Weiteren gilt es, an der Tür des Clubs den bösen Mann, der die Stempel kontrolliert, zu überlisten. Ein eigenes Stift-Set mit verschiedenen Farben zum Nachzeichnen hat da schon Wunder gewirkt, ebenso wie das Abdrücken des Stempels von einer Hand zur anderen. Ist das Bild nicht symmetrisch, sollte es zunächst auf ein Klebeband übertragen werden und von da aus aufs Handgelenk, um die Ausrichtung beizubehalten. Wer die entsprechenden Materialien nicht dabeihat, kann auch versuchen, durch den Hinterausgang hineinzukommen. Von Vorteil sind Ortskenntnisse und ein Freund, der schon drin ist. Vorsicht bei Notausgängen: Diese lassen sich zwar von innen öffnen, sind aber meist mit einem Alarm versehen. Also vielleicht doch besser zu Hause bleiben und Snow board-Videos gucken oder in eine Bar ohne Eintritt. Bringst du das Bier von zu Hause mit, kannst du das leere Glas immer wieder unterm Tisch selbst auffüllen. Nach nur einem bestellten Drink sollte man dann aber besser nicht anfangen, Trinklieder anzustimmen, das erregt nur Aufmerksamkeit. Wir als Sportmagazin empfehlen dagegen, ganz einfach keinen Alkohol zu konsumieren. Damit bist du auf jeden Fall am nächsten Tag fitter und ausserdem kann eine Party auch nüchtern betrachtet ganz lustig sein.

Zu guter Letzt lässt sich natürlich auch beim Material sparen. Etwa indem du richtig Gas gibst und dir einen Sponsor zulegst. Als Shop-Rider kommst du immerhin noch zu Vergünstigungen. Aber auch für Otto Normalverbraucher gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, sich günstig mit Stuff zu versorgen. Die kreativste davon ist sicherlich das Selberbasteln. Einfach ist es etwa, Beanies und Socken selbst zu stricken. Falls deine letzten Strickversuche zu Grundschulzeiten stattfanden, wird sich deine Grossmutter bestimmt über eingehende Aufträge freuen. Und mit ein bisschen Input bezüglich Design und Farbwahl lässt sich die Mütze sogar perfekt auf dein restliches Outfit ab stimmen. Outerwear ist hingegen nicht so einfach herzustellen. Simpler und mit einer normalen Nähmaschine machbar ist es aber, bestehende Kleidungsstücke abzuändern. Weniger kompliziert ist das natürlich bei Streetwear. Schnitte abzuändern, zum Beispiel Ärmel abzuschneiden oder Hosen enger zu nehmen, ist gar nicht so schwierig. Oder du kreierst ein neues Teil, indem du zwei alte Pullover zu einem kombinierst oder ein T-Shirt zum Bandana umfunktionierst. Bei gewissen Ausrüstungsgegenständen, insbesondere der ganzen Hard ware, stösst der gemeine Handwerker natürlich an Grenzen. Zwar lassen sich auch Boards mit entsprechendem Aufwand selber machen, günstiger, als eines im Shop zu kaufen, ist das aber kaum. Hingegen lässt sich beim Zubehör mit etwas Kreativität einiges zusammenbasteln: Mit ein paar Brettern und einem Standard-Werkzeugkasten kannst du dir etwa Board-Ständer, ein Schuhgestell oder die Tuning-Bank selber zimmern.

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