Nationalhymnen sind Blödsinn. Egal, welches Land sie lobpreisen, irgendwie sind sie doch alle gleich mit ihren absurd-stolzen Texten. Das dachte ich zumindest, bevor ich nach Revelstoke in Kanada kam. Seitdem ich das Land mit der Ahorn-Flagge und dessen Hymne kenne, muss ich meine Aussagen jedoch zurücknehmen. Mit Passagen wie „From far and wide“, „Strong and free“ oder „The True North“ passt das Lied bestens zu der atemberaubenden Natur Kanadas und zu dessen Einwohner. Ein Snowboard Trip nach Revelstoke, in eine Umgebung, wo einem die Berge noch unglaubliche Freiheit ermöglichen? Hell, yes!
Ihr denkt euch jetzt wahrscheinlich, dieser Text startet wie jede Reisegeschichte. „Revelstoke ist so toll“, „in Revelstoke ist alles besser“ und so weiter. Aber keine Angst, ich werde probieren, euch die wichtigsten Tipps und Infos über das Resort zu liefern, ohne dabei in schmierige Poesie abzudriften.
Brown Shorts
So wie jede andere Snowboardstory wohl anfängt, startet auch diese mit einer Geschichte übers Shredden. Mit einer Line, die sich schon beim ersten Spotten in unsere Köpfe eingebrannt hat. Nach ein paar kleineren Hikes und ersten Runs erspähte ich sie. Ein Colouir, welches an die der Schweiz erinnerte. Um es auf den Punkt zu bringen: „Scary as shit!“ Obwohl mir der Anblick Magenschmerzen bereitete, war die Rinne dennoch eine, die man unbedingt bezwingen will. Nicht umsonst trägt sie den passenden Namen „Brown Shorts”.
Am nächsten Tag war die Motivation allen anzusehen, Riesen-Smiles zogen sich über beide Ohren. Ein Local warnte uns, dass der Hike ziemlich anstrengend werden würde. Meine innere Motivationsstimme probierte mich zu motivieren: „Babe, you’ve got this. Zweieinhalb Stunden Hike gehen schon, du schaffst das. Tue einfach so als würde es dir gut gehen.“