Gletscher – Check. Park – Check. Schneesicherheit – Check. Das Vinschgau in Südtirol bietet weit mehr als Äpfel und Wein. Das Gebiet in den Ötztaler Alpen wird an Wintersportgebietsbörsen als Geheimtipp gehandelt, mit extremen Zuwachsraten hinsichtlich Park und Sommerüberbrückung. Es wird Zeit für ein Investment in eine Liftkarte, denn Val Senales steigt auf dem Beliebtheitsindex.
Ab ins Auto, über die Brennerautobahn ins Schnalstal, vorbei an Schloss Juval, der Hütte von Reinhold Messner bis nach Kurzras auf geschlagenen 2.000 Metern über dem Meer. Von dort aus geht es mit der roten Gondelbahn auf die 3.200 Meter hohe Grawand. Egal ob beim Liftaussteigen, Anschnallen oder Rückenkratzen – die Kulisse, auf die man blickt ist „magnifico“: 40 Dreitausender reihen sich soweit das Auge reicht aneinander. Die anspruchsvollen Pisten R1 und R2 schicken einen Gruß an die Oberschenkel und wer die Puste mitbringt, der legt auf der acht Kilometer langen Schmugglerabfahrt vom Gletscher bis ins Tal den Turbo ein. Gemütlicher geht’s paradoxerweise auf der Lazauner Rennpiste zu. Und das Beste an Val Senales: Im Winter verdoppelt sich die Anzahl der Pisten und man kann Abfahrten bis nach Österreich unternehmen.
Ins Schnalstal zu fahren und nicht den Park zu rocken, wäre so wie nach Paris zu fahren und nicht den Eiffelturm zu sehen. In den sonnenarmen Monaten Januar und Februar zieht der Park ins Tal an den Glockenlift um. Ansonsten befindet sich die Stahl- und Shapekunst am Gletscher. Für eingefleischte Cracks, Anfänger und alle dazwischen heißt es auf drei Lines verteilt: „Benvenuto!“ Die Easy-Line bietet drei Kicker mit zwei Meter Table, viele Boxen und Rails. Die Medium-Line wartet mit Kickern von sieben bis zwölf Meter Table auf und hat unter anderem einen Pole Jam und verschiedene Rattatat Tubes. Profis fühlen sich bei neun bis zwanzig Meter Tables wie zu Hause – Stair-Set und Wall machen das Heim komplett. Dutzende weitere Railfeatures ziehen Jibheads an wie das italienische Dolce Vita hübsche Frauen.
Mit etwas Glück knackt man den Jackpot der Powderbank am Hinteren Eis und am Teufelsegg. Aufgrund der Lawinenhistorie, auf die Südtirol zurückblickt, ist es sehr ratsam mit lokalen Guides unterwegs zu sein. Oder was spricht eigentlich dagegen an einem der angebotenen Freeridekurse teilzunehmen?
Hochalpines Dorf ist gleich Langeweile – Fehlanzeige! Sammelbecken für Rider, die es gern feucht und fröhlich mögen sind die Après-Ski-Lokale ‚Leo’s Pub‘ und die ‚Bussl Bar‘. Herri, der Mann mit dem Pferdeschwanz hinter der Pubbar gibt dir – in Form eines in der Kehle brennenden Bauernschnapses – die Eintrittskarte ins Nachtleben. „Cin cin!“ Mit der geht’s schnurstracks zur Live-Musik in die Bussl Bar. Noch mehr Après für Nachtschwärmer gibt’s anschließend in der Discothek K2. Nightlife – Check.
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