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Travel Storys

A GEORGIA TRIP – ein Snowcat Abenteuer der besonderen Art

Catboarding, Kaukasus und keine Menschenmassen – drei Dinge, die einen Trip nach Georgien unvergesslich machen!

Seit einigen Jahren bieten verschiedene Anbieter in Europa Snowcating, auch bekannt als Catskiing oder Catboarding an, bei dem man mit einem umgebauten Pistenbully in einsame Regionen gebracht wird, um dort den Powder zu genießen. Wir haben uns auf den Weg nach Georgien gemacht, um genau das zu testen, und checken exklusiv für euch einen Snowcat-Operator aus, der seine Region definitiv kennt. Die Rede ist von Georgia Trip. Wer also auf der Suche nach einem richtigen Abenteuer ist, bei dem man voll und ganz auf seine Kosten kommt, sollte sich unseren Trip-Report bis zum bitteren Ende durchlesen – Spoiler: Es sind jede Menge Tipps und Tricks versteckt.

Anreise: Direktflug ins Abenteuer

Von Deutschland aus gibt es verschiedene Verbindungen, um Kutaissi zu erreichen. In unserem Fall ging es am Freitag mit der Abendmaschine von Memmingen / Allgäu nonstop nach Kutaissi. Nach rund 4 Stunden Flugzeit und 3 Stunden Zeitverschiebung empfängt uns um 2 Uhr morgens der Shuttlefahrer Vlad am Flughafen und bringt uns in ein nahegelegenes Hotel. Warum wir nicht direkt ins Dorf fahren, können wir zunächst nicht so ganz nachvollziehen – den Grund dafür werden wir aber am nächsten Tag wortwörtlich erfahren. Letzte Amtshandlung für den Tag: die eSim im iPhone aktivieren – Good night.

Tag 1: Willkommen in Bachmaro

Gut gestärkt ging es mit einem kleinen Schlenker zum Flughafen, um weitere Gäste einzusammeln, in unser lang ersehntes Dorf Bachmaro bzw. Bakhmaro. Nach einer einstündigen Fahrt stoppte Vlad an einem Dorfplatz mit Supermarkt und erklärte uns: „Das ist der letzte Supermarkt für die nächsten 7 Tage. Wer noch etwas braucht, sollte sich lieber jetzt eindecken. Im Dorf gibt es keinen Supermarkt.“ Gesagt, getan – ein paar Snacks und Getränke in den Einkaufswagen, die man problemlos mit Kreditkarte bezahlen kann, und weiter ging es für eine weitere Stunde zum Taleingang von Bachmaro. Die Fahrt bis dahin gestaltet sich sehr sehenswert, da man eine Vielzahl von Straßenhunden, Straßenkatzen, Straßenkühen, Straßenschweinen, Straßenpferden und Straßenhühnern sieht.
Die Passstraße, die im Sommer weit ins Dorf hineinführt, ist im Winter mit bis zu vier Metern Schnee bedeckt und somit nur via Pistenbully oder Skidoo erreichbar. Bei einer kleinen Siedlung am Fuße des Passes geht der Asphalt unmittelbar in Schnee über.
„Von diesem Punkt müssen wir mit der Snowcat weiter. Die ist noch auf dem Weg vom Hotel zu uns.“ Das Ganze gibt uns Zeit, uns die ersten Eindrücke vom Gebirge zu machen, die sehr vielversprechend sind!

Nach kurzer Wartezeit schleicht sich der Pistenbully an, und wir steigen samt Gepäck ein und machen uns auf die rund eineinhalbstündige Fahrt in das Dorf Bachmaro. Nach der letzten Kuppe haben wir freie Sicht auf das unerwartet große Dorf, in dem gefühlt Hunderte von traditionellen Hütten und Häuschen stehen, die tief eingeschneit sind und eine einzigartige und magische Kulisse bieten. Einmal quer durch den Ort gefahren, kommen wir an unserer Unterkunft an. Zwei Häuser bieten Platz für maximal 24 Gäste, die in jeweils fünf Apartments untergebracht sind.
Ein kurzer Lage-Check unseres Hotels erfüllt alle Kriterien, die wir von einem Snowcat-Operator hatten. Bestens ausgestattet mit einem Skiraum samt Wachsstation, geht es in den Gemeinschaftsbereich, in dem Frühstück und Abendessen serviert werden und – am wichtigsten – die Bierzapfanlage, bei der man auf Vertrauensbasis seine eigene Strichliste führt. Abgerechnet wird am Abreisetag, preislich absolut fair.
Um 19 Uhr ruft der Appell zum Abendessen, bei dem im Buffet-Stil aufgetischt wird und es traditionell kaukasische Speisen gibt, bei denen auch Vegetarier auf ihre Kosten kommen. Mit vollem Bauch verabschieden wir uns in die durchwegs bequemen Betten.

 

Tag 2: Savety first – dann ab in den Powder

Und somit der erste Riding Day startet mit einem äußerst wichtigen Programmpunkt: dem Lawinen-Crashkurs. Anders als bei anderen Freeride-Anbietern, die via Video das Verhalten und den Umgang mit dem LVS-Equipment in der Theorie erklären, wird hier im Schnee binnen einer Stunde der aktive Umgang mit Schaufel, Sonde und dem LVS-Gerät vorgeführt und auch aktiv von allen Gästen trainiert.
Weiter geht es zum ersten Run, bei dem geprüft wird, wie stark die Gruppe ist. In unserem Fall entpuppte sich das als solide Gruppe, mit der man auch steilere Hänge fahren kann. Von dort aus ging es in das etwas windgepresste Outback, bei dem, wenn man die anderen Cat Roads betrachtet, die Größe des Gebiets erst klar wird. Für den ersten Tag entschied unser Guide, es gemütlicher anzugehen, und somit blieben wir bei Abfahrten zwischen 25 und 35 Grad. Mit 3.600 Tiefenmetern kamen wir gegen 17 Uhr wieder am Haus an und ließen den Tag bei einem erfrischenden Saunaaufguss ausklingen, bevor es pünktlich um 19 Uhr zum Abendessen ging.

Tag 3: Powder-Alarm
Alles begann mit starkem Wind, der 24 Stunden anhielt, weswegen wir uns im unteren Gebiet aufhalten mussten. Der Orkan transferierte den bis dato weichen und lockeren Schnee über sämtliche Kuppen und setzte sich, zu unserer Freude, in den Wäldern ab. 20 bis 40 cm lockerer Schnee zauberten uns ein massives Lächeln ins Gesicht, da der Wald nicht wie bei uns überwiegend aus Tannen besteht, sondern nahezu ausschließlich mit Laubbäumen bestückt ist und somit sehr an die Gebiete rund um Nagano, Japan, erinnerte. Mit 5.100 Tiefenmetern endete der Tag mit dem routinierten Abendprogramm: Sauna – Dinner – Bier – Bett. Prost auf den geilen Tag!

 

Tag 4: Höhenrekord

Dieser Tag führte uns wieder hoch hinaus. Der Wind flachte zu einem gemütlichen Lüftchen ab, dennoch spürte man die Folgen des Orkans im Gelände deutlich – nordseitig war alles wie Beton. Nichtsdestotrotz machten wir an diesem Tag mit 5.400 Tiefenmetern den größten Höhengewinn.

Der Abend war pure Entspannung: In der hauseigenen Sauna ließen wir den Tag ausklingen und bereiteten uns auf den gemütlichen Teil vor – kühles Bier an der Zapfanlage. Jeder zapfte sein eigenes und führte seine Strichliste. Bei lockeren Gesprächen über die genialen Runs des Tages endete ein perfekter Tag mit Sauna, Bier und tiefem Schlaf.

 

Tag 5 & 6: Slush-Party zum Abschied

Etwas später also sonst starten wir in den fünften Tag, da in der Nacht die Minusgrade die Faces zu Eisplatten transformiert hatten. Durch die starke Sonne wurde es jedoch von Stunde zu Stunde weicher und bescherte uns eine kleine Slush-Party, die uns sehr viel Spaß bereitete. Mit 3.800 Tiefenmetern an Tag 5 und 4.600 Tiefenmetern an Tag 6 waren wir mehr als zufrieden. Der sechste Tag war gleichzeitig auch unser letzter Riding-Tag. Somit hieß es: raus aus den Snowboard-Klamotten, rein in die Dusche, das Boardbag packen und bereit machen. Ein letztes gemeinsames Abendessen und ein letztes gemeinsames Bier, bevor es bei minus 6 Grad Abfahrt Richtung Kutaissi hieß. Um 20:15 Uhr starteten wir gemeinsam mit einem Teil unserer Gruppe zu unserem Hotel am Flughafen Kutaissi, bei dem wir gegen 23 Uhr problemlos einchecken konnten. Am nächsten Tag erwartete uns schon unser Fahrer, der uns pünktlich zum Flughafen brachte. Dort machten wir uns konkrete Gedanken zu unserem Georgia Trip.

Fazit

Ja, die An- und Abreise ist etwas mühsam und zeitintensiv, aber das Abenteuer fernab von Autos und Zivilisation macht das mehr als wett. Wer auf der Suche nach einem einmaligen Erlebnis ist, kommt bei Georgia Trip voll auf seine Kosten.
Das Hotel bietet Platz für maximal 24 Gäste, die im Höchstfall auf zwei Snowcats aufgeteilt werden. Die Guides sind sehr sicherheitsorientiert und gehen gewissenhaft ins Gelände. Gastfreundschaft wird generell in Georgien großgeschrieben, was sich auch auf das Team vor Ort auswirkt.
Das Gebirge im kleinen Kaukasus ist zwar auf der einen Seite übersichtlich und überschaubar, dennoch ziehen sich die Fahrten, da es eine enorme Tiefe hat. Die Schneequalität ist natürlich wetterabhängig; in unserem Fall hatten wir zwar konstant blauen Himmel und Sonnenschein, jedoch war es durch die heftigen Winde im oberen Teil enorm hart. Laut Guides und anderen Gästen waren die Tage und Wochen zuvor ein absoluter Traum mit konstantem Niederschlag, der das gesamte Gebiet in Puderzucker verwandelte. Naja, für das Wetter kann man bekanntlich nichts. Ach, und die Aussicht? Genial! Freie Sicht auf das Schwarze Meer, den Elbrus und Kazbeg, wenn man einmal den Kopf von links nach rechts dreht.

Würden wir euch einen Trip nach Georgien empfehlen?

Die Antwort ist kurz und schmerzlos – JA!

Wenn ihr also Lust habt, fernab der Alpen einen Snowboard-Trip zu starten – mit Georgia Trip habt ihr einen Spezialisten, der genau auf eure Bedürfnisse eingeht. Wenn euch das selbstständige Planen, Buchen und Abwickeln zu viel ist, SnowboarderMBM organisiert jährlich Catboarding-Trips nach Nordmazedonien und ab Winter 24/25 auch nach Georgien!

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