***Update:*** Ab heute ist A Land Shaped By Women bei iTunes erhältlich. Klickt hier für den Film.
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Island ist wunderschön. Island ist perfekt für Splitboard-Touren. Island hat gigantischen Kaltwasser-Surf. Aber Island ist auch das erste Land der Welt, das eine Präsidentin nach allgemeinem Wahlrecht gewählt hat und seit langem an der Spitze des Geschlechtergleichstellung-Indexes der Vereinten Nationen steht.
Aline Bock und Anne-Flore Marxer haben dem Inselstaat deshalb einen Film gewidmet: A Land Shaped By Women. Dabei geht es den zwei Freeride-Weltmeisterinnen nicht um radikalen Feminismus, wie sie selber sagen, sondern vielmehr um Inspiration für alle Frauen, die nach wie vor in einigen Bereichen benachteiligt werden. Auch in der Snowboard-Welt. Wie sich das auswirkt und was Aline und Anne-Flore mit ihrem Film bewegen wollen, verraten sie im MBM-Interview.
A Land Shaped By Women – Das Interview
Die Connection Snowboard und Frauenrechte erschließt sich nicht jedem sofort. Wie kam es zu eurem Filmprojekt „A Land Shaped By Women“?
Anne-Flore: Beim letzten Stopp der Freeride World Tour 2016/2017 gewann ich, konnte mich aber nach meinem Run trotzdem nicht richtig freuen. Es war komisch wie die Frauen behandelt wurden. Ich brauchte dringend Inspiration und hörte kurz zuvor von Island und wie dort seit Jahrzehnten für Gleichberechtigung gekämpft wird. Ich rief Aline an und zwei Tage später saßen wir im Flugzeug, um uns das Land einmal genauer anzuschauen.
Aline: Anne-Flore und ich interessieren uns seit Jahren für Frauenrechte im Sport. Wir sind beide auf der World Tour mitgefahren und erlebten viele Momente, in denen Frauen benachteiligt wurden. Deswegen haben wir uns zusammengetan und realisierten gemeinsame Projekte. Daraus entstand dann auch die Idee, nach Island, das Land der Frauenrechtler, zu fahren und als Anne-Flore mich fragte, ob ich mitmache, überlegte ich keine Sekunde.
Was genau habt ihr damals erlebt?
Aline: Frauen wurden von der World Tour auf die Qualifying Tour zurückgeschickt, damit die Männer ihre eigenen Events bekamen. Das war nicht ok. Das offizielle Argument – wir sollten auch unsere eigene Tour haben, um mehr im Vordergrund stehen zu können – passte vorne und hinten nicht. Auf der Qualifying Tour standen wir dann genauso im Abseits.