Mit den KIDS LAAX OPEN 2019 fand am vergangenen Wochenende ein strahlender Event statt: Hunderte Kindergesichter strahlten mit der Sonne und den Organisatoren um die Wette. Denn gewonnen haben sie alle. Mit Freestyle. Der Freestyle Contest für junge Rider zwischen fünf und 17 Jahren offerierte insgesamt 40 Kategorien – fünf Altersklassen, jeweils für Freeski und Snowboard, in Halfpipe und Slopestyle, für Boys und Girls. Für die knapp 400 Starts waren die Superpipe und der Slopestyle genauso perfekt präpariert wie für die LAAX OPEN, das Snowboard Weltcup Pendant im Januar.
Mitmachen darf jeder 234 Rider mit 18 verschiedenen Nationalitäten und einem gemeinsamen Nenner: Freestyle im Schnee. Manch einer sammelte bei den KIDS LAAX OPEN erste Contest Erfahrungen, manch anderer verteidigte erfolgreich seinen Titel vom Vorjahr. Die eine wollte einfach nur hinunter, die andere hoch hinaus. Ganz gegensätzliche Vorhaben vereinen sich bei diesem Event – sicher auch wegen des LAAX FreestyleGrundgedankens: mitmachen dürfen alle. Applaus bekommen auch alle. Vom unbefangenen kleinen Racker über coole Poser und mutige Teenager, mitfiebernde Zuschauerinnen und beeindruckte Judges bis hin zu analysierenden Vorschulkindern – alle hatten ihren Riesenspass im Schnee. “Nur in LAAX möglich.” Eine Menge Neuschnee am Tag und in der Nacht vorm Event liess die LAAX Event Crew am ersten Contest-Tag schon um 5 Uhr Früh auf den Crap Sogn Gion gondeln, um für über 200 Kids das ideale Set-Up zu bereiten. Und wie es zum Training um 9 Uhr sowohl am Start der Superpipe als auch am Slopestyle Kurs blitzte! “Das ist nur in LAAX möglich” äusserte Dave Hürzeler von Swiss Snowboard/Swiss Ski. Freude pur herrschte darüber auch bei den jungen Freestylern. Staunen und Dank bei denen, die zum allerersten Mal in LAAX am Crap Sogn Gion landeten, auf der Terrasse vom Caffè NoName ihren Blick über die Freestyle Features schweifen liessen und zu hören bekamen: “Das ist die Minipipe. Das weiter links ist die Superpipe, in der heute der Contest stattfindet.” Mit etlichen “Wau” Ausrufen machten sich die Jungs auf zum Start und snakten sich für einen Premieren-Run ins Training der höheren Altersklasse.
“Der Kurs ist top!”
Der eigens für die KIDS LAAX OPEN von den Snowpark LAAX Shapern geschaffene Slopestyle Kurs ist ein Spielplatz der Spitzenklasse: los geht es wahlweise über eine Box oder ein Rail, danach kann der Rider zwischen einem kleinen und einem grösseren Kicker wählen. Es folgen zwei versetzte Pyramiden, die von verschiedenen Seiten betrickst oder umfahren werden können. Vorletztes Element ist eine klassische C-Box, und zum Abschluss als sechstes Feature steht eine Spine, auf der oben ein Rail zum finalen Slide einlädt. Snowboarder und Freeskier langten tief in die Trickkiste und zeigten am Downrail Klanghaftes wie «left 2on 2out» oder «switch left lip to switch». Leichter verständlich und spektakuläre Hingucker fürs Publikum waren die Frontflips und Backflips – bei manch einem auch Salto genannt – über die Kicker. Markus Betschart, Headjudge, der international on tour ist, den es aber immer wieder zu den Kids Contests zieht, zeigte sich begeistert von der Kreation des Slopestyles:
“Der Kurs ist top! Die Kids müssen sich Gedanken machen, welche Line sie fahren. Kreativität und Individualität sind gefragt.”
Wer weiss, welcher erwachsene Park Rider oder Pro sich hier in den kommenden Tagen austoben wird.
Guter Groove herrscht rund um die GALAAXY bei Klein und Gross. Im Ridersmeeting, kurz bevor der Contest startet, wird den Kids erklärt, dass auf «amplitude» und «technical runs» geachtet wird seitens der Judges, wenn es durch die weltweit grösste permanente Halfpipe geht. Ob das bei der Aufregung wahrgenommen wird, ist anzuzweifeln. Denn schon heisst es “dropin in”. Herausstechend die, die ihre Backside Airs in die Luft setzen und 540er über die Coping zaubern. Süss die, die mit ihrem 1 Meter Körpergrösse die Pipe durchkurven, von weisser Wall zu weisser Wall, 200 Meter lang, und am Ende direkt vor dem Judge Container am Fusse der Pipe eine doppelte Drehung vollführen und den blitzblauen Himmel wieder wahrnehmen. Zwischen dem Herausstechenden und dem Süssen liegt viel. Doch die Kinder und Jugendlichen machen es gemeinsam, feuern sich an, ermutigen einander und genau so soll es auch sein.
U9 in Diskussion: Pipe oder Park?
Zurück am Start der Pipe ist ständig was los. Farbenfroh wie ihre Outfits quirlen die Worte aus den Mündern des U9 Girls Quartetts – die Augen sind versteckt hinter fetten Goggles. Auf die Frage, wie viele Kurven sie durch die ewig lange Pipe gefahren sei, antwortet Lili: „ja alle“. Was für eine Frage! Lénnie und Lani finden die Superpipe „super“ und wollen später mal so fahren können wie ihr Vorbild, die ganz in schwarz gekleidete 13-jährige Siria, die gerade ihren Run mit einem hohen Air begonnen hat. Ella wiederum hat den Slopestyle lieber, “weil es da so viele Sachen hat”. Schiebt sich ein gleichgrosser Bub mit Goldhelm dazwischen und meint, ihm tauge der Banked am meisten. Der war eine Woche vorher, ebenfalls mit Mini-Shreddern am Start.