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Rider

THE TECH FILES – Head Snowboards Graphen-Technologie

Robust, leicht und reaktionsschnell

[Foto: Head/Daniel Tengs]

Die optimale Kombination aus Gewicht, Stärke und Kontrolle ist der Heilige Gral der Bauweise eines Snowboards. Das Snowboard sollte so leicht wie möglich sein, um es ohne Probleme herumzudrehen und robust genug, um bei harten Landungen nicht zu brechen. Ebenso sollte dieses Sandwich aus raffinierten Materialien schnell und korrekt reagieren, um die beste Leistung hervorzubringen.

Kürzlich hat Head Snowboards ein interessantes Material namens Graphen in ihren Snowboards integriert, was superleichte und extrem starke Eigenschaften besitzt. Des Weiteren ist dieses Material fähig, um Energie mit minimalem Verlust zu transferieren. Wir haben uns mit Michael Schuster, Produktentwickler von Head, getroffen, um mehr zu erfahren.. (Scroll weiter runter, um das komplette Interview zu lesen)

„Wissenschaftliche Forschungen haben gezeigt, dass Graphen fünfmal so steif wie Stahl ist und dazu noch signifikant weniger wiegt“, sagt er über das atomdicke Layer aus strukturiertem Graphen-Atom. In vielen Fällen agierte es wie Karbonfaser, dass in Snowboards seit vielen Jahren verbaut wird – und tatsächlich wird Karbonfaser immer noch benutzt. Die Zugabe von Graphen verbessert deutlich die Stärke mit dem positiven und geringen Gewichtseffekt. „Das bedeutet, dass wir leichtere Kernmaterialien in bestimmten Bereichen benutzen können“, fährt Schuster fort. „Im Moment integrieren wir dieses Material in Tip und Tail Bereichen, um Gewicht zu reduzieren und folglich auch die Schwungmasse. Die Schwungmasse hat weniger rotierende Kräfte, welche Snowboarder brauchen, um das Board lenken und drehen zu können.“

Jetzt mal die überdimensionale Technik auf die Seite, denn was wir wirklich wissen wollen, ist, inwiefern es tatsächlich die Leistung des Snowboards beim Shredden beeinflusst. Wir haben uns mit Tom Klocker und Sina Candrian getroffen, um genau zu erfahren, wie das Pilot und Hope (beide mit Graphen) auf dem Schnee agieren.

[Unten: Optimaler Kantengriff des Pilot’s mit hoher Geschwindigkeit in NZ. Foto: Head/Daniel Tengs]

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„Ich bin das Board die ganze letzte Saison gefahren und um ehrlich zu sein, es war das beste Snowboard, dass ich jemals hatte“, sagt der Österreichische powder-freestyle-orientierte Tom Klocker.

Das Pilot nutzt die Wabenkonstruktion in der Nose des direktionalen Twin-Shapes, um deutlich Gewicht zu reduzieren und die Energie mehr zum Tail durch einer Schicht Graphen zu verteilen. Das sorgt für mehr Stärke und zusätzlicher Stabilität ohne weiteres Gewicht.

„Normalerweise bevorzuge ich Camber-Boards“, sagt Klocker, „aber ich wollte das neue Board mit Graphen probieren und musste feststellen, dass das Pilot wirklich dünner und leichter ist. Der neue Shape nennt sich „Hybrid Camba POP” und ich genieße es, denn es ist aggressiver und hat ein bisschen mehr Pop. Außerdem hat es einen guten Flex – nicht zu steif und nicht zu weich – und ist nun mein Favorit für jedes Terrain.“

Und falls du denkst, dass Tom nur für seine Aussage bezahlt wurde, dann check unseren ausführlichen Testbericht in unseren Buyers Guide 2016/17, als wir das Head Pilot bis auf Herz und Nieren testeten.

Das Board fühlte sich sehr leicht an, was ohne jeden Zweifel auf die Wabenstruktur und das Graphen innerhalb der Konstruktion zurückzuführen ist. Das Graphen sorgt zudem für eine bessere Energieverteilung, was man anhand des guten Kantenhalts auf Eis deutlich spüren konnte. Als ich mir in Erinnerung rief, dass ich ja nur auf einem 157er-Brett stand, fand ich das noch beeindruckender.“

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[Unten: Sina Candrian über den Wolken mit dem Head Hope.]

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Head Women’s Hope – €399.95

Das Frauen All-Mountain Freestyle-Snowboard hat Graphen im mittleren Bereich integriert, womit die Kraftverteilung in Richtung Tip und Tail verläuft, um mehr Board-Kontrolle und Kantengriff zu gewähren.

Sina Candrian hat nun zwei Saisonen auf dem Graphen-Board (Head hat in einigen Frauen-Snowboards Graphen im letzten Winter hinzugefügt) verbracht. Wie auch Klocker, beurteilt sie das Board als eine ideale Mischung aus Gewicht, Flex und Reaktion. „Es ist ein sehr leichtes Board und flexibel mit eine Menge an Pop“, sagt sie über das Board, mit dem sie Fortschritte verzeichnen konnte. „Es ist ein wunderbares Board für Mädels, die gerne in jedem Terrain unterwegs sind. Es ist steif genug, um große Kicker zu bewältigen und weich genug, um zu jibben, aber auch im Powder macht es eine gute Figur. Ich kann es wirklich nur empfehlen.“

Das schmal-taillierte direktionale Twin hat auch einen Hybrid Camba DCT, einen soften torsionalen Flex und eine gesinterte Base. Ganz zu schweigen von Graphen, das laut Sina hart wie ein Nagel ist. „Ich habe keines dieser Boards zerschmettert, weil das Graphen unzerstörbar ist“, sagt sie. Ich bin mir sicher, dass man eine Menge Spaß auf dem Berg damit haben wird.“

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[Unten: Head’s 2017er Snowboards mit integriertem Graphen: G Force, Trinity, Faith, Hope und Pilot.]

https://www.head.com/de/sports/snowboard/producthero/graphene/

Interview mit Produktentwickler Michael Schuster:

Wir haben den ersten Teil von Wikipedia über Graphen gelesen und sind kurz verwirrt gewesen. Kannst du Graphen in einigen Sätzen für Snowboard-Idioten erklären?

Als erstes, wer sagt, dass Snowboarder Idioten sind? Ich glaube nicht! Einfach ausgedrückt ist Graphen eine einzelne Schicht aus einem zweidimensionalen strukturierten Graphit-Kohlenstoff-Material. Wenn du Graphen durch ein sehr gutes Mikroskop ansiehst, dann wirst du eine sechseckige Struktur (wie Bienenwaben) sehen, die eine sehr dichte Kohlenstoff zu Kohlenstoff Bindungsdistanz besitzt – 0.142 Nanometer. Daher ist die Materialstärke sehr hoch verglichen mit anderen Materialien. Eine wissenschaftliche Forschung hat ergeben, dass Graphen eine innere widerstandfähige Stärke von 130000 N/mm² und einen Youngschen Elastizitätsmoduls (auch Steifheit genannt) von 10 Mil. bar besitzt, was fünfmal so steif wie Stahl ist und deutlich weniger wiegt.

Wie unterscheidet sich das zu Karbon, was in den letzten Jahren in Boards hinzugefügt wurde, um ein leichteres Produkt herzustellen?

Um den Unterschied zu erklären, erkläre ich lieber, wie wir es machen. Grundsätzlich fügen wir mehrere einzelne 2D Graphen-Schichten zu unseren regulären unidirektionalen Karbonfasern. Hieraus produzieren wir einen sogenannten Prepreg, was ausgehärtete Karbonfasern mit mehreren Graphen-Schichten sind, die zur Karbon/Harz-Matrix hinzukommen. Das ausgehärtete Material wird dann zu unserer Snowboard-Konstruktion hinzugefügt und vollkommen während unserem Pressvorgang ausgehärtet. Die totale Festigkeit ist einfach gesagt eine Karbonfaser mit mehreren 2D Graphen-Schichten, aber seitdem das Graphen eine 2D-Struktur ist, konnten wir die Stärke mit minimaler Gewichtszunahme erhöhen. Dadurch können wir deutlich mehr Gewicht bei der Herstellung einsparen. Zum Beispiel können wir unser leichtes HEXLIGHT Kernmaterial in bestimmten Bereichen benutzen und diese Bereiche mit unseren Graphen-Fasern verstärken.

Was sind die wirklichen Auswirkungen dieser Technologie auf Snowboards? Welchen Vorteil bringt das für einen Snowboarder mit?

Wir können leichtere Kernmaterialien in bestimmten Bereichen benutzen. Im Moment kommt der Einsatz in Tip und Tail, um das Gewicht und die Schwungmasse zu reduzieren. Weniger Schwungmasse bedeutet auch weniger rotierende Kräfte, was Rider brauchen, um das Brett zu führen und zu drehen.

Wie hat Head das alles managen können, um so eine fortgeschrittene Technologie zu integrieren und trotzdem ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten?

Seitdem wir Teil einer größeren Firma mit anderen Produktkategorien sind und Technologien in unseren Produkten teilen können, profitieren wir von diesen Technologien. Wie in dem Fall mit Graphen. Unsere Kollegen in anderen Abteilungen benutzen dieses Material mit uns und deshalb können wir eine größere Menge zu einem geringen Anschaffungspreis beziehen. Und außerdem haben wir ein Team in unserer Gruppe, das den ganzen Tag nichts anderes macht, als neue Innovationen zu finden.

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