SnowboarderMBM: Wie geht’s dir nach deiner Karriere als Chefcoach Österreichs?
Christian ‚Gigi’ Scheidl: Ganz ehrlich? Richtig gut. So gut wie schon lange nicht mehr. Ich genieße gerade den ersten Sommer seit sieben Jahren und alleine das Wissen, dass ich Anfang August nicht nach Australien und Neuseeland fliegen muss, entspannt mich extrem. Ich habe endlich wieder Zeit Musik zu machen, spiele auch wieder in einer Band. Das war vorher terminlich unmöglich.
In deiner Zeit als Trainer hast du auch Anna Gasser betreut. Was waren deine Aufgaben?
Mein Aufgabenbereich war sehr umfangreich. Ich habe für das gesamte Team, das ja nicht nur aus Anna bestand, alle Trips geplant, gebucht, abgerechnet und durchgeführt. Am Berg war ich dann mit Kamera und Funk dabei, habe Contest-Betreuung – also Taktik und Runzusammenstellungen – gemacht sowie die Koordination mit den anderen Trainern und Teams in Österreich und Weltweit. Außerdem war ich die Vermittlungsperson zwischen Verbands- und Athleteninteressen, habe mich aber auch um die Kommunikation mit der Presse und dem Fernsehen im Allgemeinen gekümmert. Und das alles in enger Absprache und Zusammenarbeit mit Anna und dem Rest des Teams. Ein bisschen Mädchen für alles also …
Wer war neben Anna noch im Team?
Da kommen einige zusammen: Mathias Weissenbacher, Clemens Millauer, Clemens Schattschneider, Simon Gschaider, Philipp Kundratitz, Moritz Amsuess, Alois Lindmoser, und noch ein paar junge Fahrer, die ab und zu dabei waren.
- Christian „Gigi“ Scheidl
- Alter: 36 Jahre
- War zehn als Jahre Snowboardtrainer aktiv
- Ausbildungsleiter im Freestyle für die „Level 3 Snowboard-Trainer- und Snowboard-Lehrerausbildungen“
- Hat Umweltsystemwissenschaften an der KF Uni Graz studiert
Was war deine Lieblingsaufgabe? Du bist ja quasi der Daddy der Crew gewesen …
(lacht) Das trifft’s ganz gut! Um ehrlich zu sein war es das gemeinsame Kochen am Abend. Wir haben häufig alle in Apartments gewohnt. Jeden Tag hatten zwei von uns Küchendienst und mussten sich um das Essen kümmern. Das ist mit den Jahren immer mehr zu einem Battle geworden, wer noch was Besseres in der Küche zaubern kann. Ein paar von den Jungs sind zu richtig guten Kitchen Queens geworden. Vor allem wenn man bedenkt, dass manche am Anfang schon mit Rührei Schwierigkeiten hatten. Die gemeinsame Familytime war das, was mir am meisten in Erinnerung bleiben wird. Manche Rider durfte ich aufwachsen sehen und auf einem Teil ihres Lebens begleiten.