GoPro hat heute die neue “HERO3”-Kamera vorgestellt und sorgt für reichlich Furore im Netz. Wir sind das Datenblatt mal durchgegangen und sagen euch, was die Features wirklich bedeuten und wie sinnvoll sie sind.
Die neue GoPro HERO 3 Black Edition zeichnet Videos maximal mit 4k-Auflösung auf. 4k steht für 3.840 x 2.160 Pixel. Dies ist 4x so viel, wie ein handelsüblicher Flatscreen oder PC-Monitor anzeigt. Das klingt zunächst einmal gut, hat aber ein paar kleine Haken:
Um diese Auflösung erreichen zu können reduziert die HERO3 die Bildrate auf 15 Einzelbilder pro Sekunde. Zur Erinnerung: Damit das menschliche Auge ein Video als eben solches erkennt und nicht als eine Abfolge einzelner Bilder wahrnimmt, müssen mindestens 20 Bilder Pro Sekunde angezeigt werden. Bei 15 Bildern pro Sekunde dürfte also ein klares Ruckeln erkennbar sein – und das trübt auch das schärfste Bild.
Bei 4k handelt es sich um die vierfache Full-HD-Auflösung. Die bei der Aufnahme entstehenden Datenmengen sind so enorm, dass man erstens sehr große Speicherkarten benötigt (unter 64 GB sollte man nicht aus dem Haus gehen, mehr als 64 GB unterstützt die HERO3 aber auch nicht) und zweitens einen extrem schnellen Rechner braucht, um die gefilmten Videos auch vernünftig verarbeiten zu können. Ein aktueller Mittelklasse-Laptop dürfte schon bei der Wiedergabe von 4k-Videos ins Schwitzen kommen. An eine praxistaugliche Geschwindigkeit bei der Videobearbeitung in 4k-Auflösung ist hier kaum zu denken.
Kein handelsüblicher Bildschirm kann 4k in voller Größe anzeigen. Ein normaler Fernseher, wie er heute im Laden steht, hat eine Auflösung von 1920×1080 Pixeln, also 1/4 der 3.840 x 2.160 Pixel der Aufnahmen der HERO3.
Natürlich kann die GoPro HERO3 auch in anderen Formaten aufzeichnen. Ein guter Kompromiss aus hoher Auflösung und alltagstauglicher Handhabbarkeit des Bildmaterials ist die Aufnahme mit 1920×1080 Pixeln bei 60 Bildern pro Sekunde. Werte, die noch immer mit professionellem Equipment mithalten können und auf jedem zeitgemäßen Endgerät eine richtig gute Figur machen.
Trotzdem ist die HERO3 Black Edition ein echter Leckerbissen: Sie nimmt Fotos mit einer Auflösung von 12 Megapixeln auf, euer empfindliches Smartphone kann also getrost in der Tasche bleiben. Noch bequemer wird es mit der mitgelieferten W-Lan-Fernbedienung, mit der ihr auch über größere Entfernungen auf die wichtigsten Funktionen der Kamera zugreifen könnt. Wer gerne sieht, was er filmt (und das dürften nicht wenige sein) verbindet seine HERO3 per App mit dem Smartphone – keine Weltneuheit, aber ein durchaus sinnvolles Feature.
Fazit: Die oben genannten Features und viele weitere machen die neue GoPro HERO3 Black Edition zu einem absoluten Leckerbissen für ambitionierte Hobbyfilmer und Profis. Die 4k-Auflösung ist zwar noch lange nicht ausgereift, zeigt aber auf, wohin die Reise in den nächsten Jahren gehen wird. Praxistauglicher sind die anderen Aufnahmemodi, insbesondere die 60 Einzelbilder bei 1920×1080 Pixeln. Die GoPro HERO3 ist was die technischen Daten anbelangt sicher die beste Actioncam bisher. Ob einem das die 400 US-Dollar wert ist, für die die HERO3 Black Edition über die Theke geht, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Details zur HERO3 Black Edition und den anderen GoPro-Modellen findet ihr hier.
Anmerkung: Wir konnten die GoPro HERO3 leider noch nicht selbst testen. Dieser Text basiert auf den technischen Daten der Kamera und unseren eigenen Erfahrungen mit diversem Videoequipment, das in unserer Redaktion in der Vergangenheit zum Einsatz kam. Sobald die GoPro HERO3 unsere Redaktion erreicht, werden wir sie in der Praxis testen und davon berichten.
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