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Österreich: Bagger tragen Gletschereis ab

Aktuelle WWF-Aufnahmen zeigen, wie im Pitztal ein Gletscher ausgebaggert wird. Was hat es damit auf sich?

Das Bewusstsein für den Klimawandel rückt immer stärker in die Mitte der Gesellschaft. Wöchentlich demonstrieren Schüler, Studenten und andere für ihre Zukunft auf der Erde in einem ökologischen Gleichgewicht. Dass die Lebensweise von uns Menschen dafür geändert werden muss, ist inzwischen selbst den größten Kritikern klar. Doch gleichzeitig rollen in Österreich auf den fürs Weltklima so wichtigen Gletschern Bagger an. Wie das sein kann, erklären der WWF und die Betreiber des Skigebiets Pitztal.

Die Umweltschutzorganisation WWF hat Bilder aus dem Pitztal veröffentlicht, auf denen Bagger zu sehen sind, die Gletschereis abtragen. Dass es sich dabei um die „Skigebietserweiterung Pitztal-Ötztal“ handelt, verneinen die Betreiber des Gebiets.

„Im Sommer werden Skigebiete oft zu Großbaustellen“, sagt Landschaftsökologe Josef Schrank vom WWF Österreich. „Im Wettkampf um neue Werbe-Superlative bedeutet moderner Wintertourismus heute enorme Eingriffe in die Natur, noch dazu mit großem Energie- und Ressourceneinsatz. Aufgrund der ständigen Vergrößerung der Tourismusgebiete bleibt von einer intakten Natur nicht mehr viel übrig.“

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Fotos: WWF/Vincent Sufiyan

 

Laut Schrank sähe man in den benachbarten Skigebieten schon heute, was dem unberührten Gletscherberg droht: „eine jährlich wiederkehrende Großbaustelle, wo der Tourismus gegen die Natur arbeitet anstatt mit ihr.“ Er fordert: „Zusätzlich zu einer mutigen Klima- und Umweltpolitik brauchen wir einen effektiven Gletscherschutz, der ohne Ausnahmen umgesetzt wird.“

Die Bilder würden im falschen Zusammenhang gezeigt, sagen wiederum die Verantwortlichen aus Pitztal. Das Hin- und Herschieben des Schnees habe nichts mit der geplanten Erweiterung zu tun. Vielmehr würden „alle Gletschergebiete vorm ersten Schneefall die Gletscherspalten schließen“. Demnach seien diese so groß „wie ein Einfamilienhaus“ und stellten eine Gefahr dar.

„Wir bedauern, dass es bei der Interpretation der Bilder zu unterschiedlichsten Wahrnehmungen gekommen ist“, sagen die Bergbahnen-Betreiber in ihrem Statement. So seien die Bagger ausschließlich auf genehmigten Flächen unterwegs gewesen und nicht – wie die Bilder vielleicht den Eindruck erwecken – illegal im Gelände unterwegs, um neue Pisten zu erschließen.

Dennoch: Gemeinsam mit dem Deutschen Alpenverein (DAV) und dem Österreichischem Alpenverein (ÖAV) setzt sich der WWF dafür ein, das Erschließen eines neuen Gebiets zu verhindern. Bereits am 1. Juli dieses Jahres wurde das Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) offiziell eröffnet. Der Ausgang ist bisher offen.

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