Als Münchner ging die Tendenz eher zur Befürwortung der Spiele.
Solch ein Riesen-Spektakel innerhalb des eigenen U-Bahn-Netzes erleben zu können – das ist durchaus verlockend. Zumal man sicher sein konnte, dass es gute Spiele gewesen wären.
Die Region ist wintersportbegeistert, die Stadt hat schon bei vielen Großereignissen (Oktoberfest, WM 2006, Champions League Finale, X Games) bewiesen, dass sie durchaus in der Lage ist bei Weltklasse-Events den freundlichen Gastgeber zu spielen.
Auch Wirtschaftlich konnte man das Ganze eher entspannt sehen. Klar, die Knebelverträge, bei denen die Stadt alle finanziellen Risiken trägt, das IOC aber die Gewinne einfährt gehen überhaupt nicht.
Allerdings hätten die Besucherströme auch reichlich Geld in die Kassen der Stadt gespült. Das Baugewerbe hätte schon vor den Spielen profitiert, die Gastronomie, die Hotellerie, der Einzelhandel, der öffentliche Transport währenddessen. Apropos öffentlicher Transport: DAS wäre mal ein Grund gewesen, Münchens noch immer auf die Bedürfnisse der frühen Siebziger ausgelegten U-Bahn-Netzes einen bitter nötigen ordentlichen Facelift zu verpassen. Vertan!
Dazu kommt ein unermesslicher Medienwert für die Stadt. Weltweit hätten TV-Sender, Websites, Zeitungen und Magazine über Wochen über nichts anderes berichtet als München – die Spiele sind eben vor allem eine riesige PR-Aktion!
Wir sind ein Teil der deutschen Wintersportbranche und somit profitieren wir auch selbst davon, wenn sich mehr Leute auf den Weg in den Schnee machen. Zwar nur über ein paar Ecken, aber immerhin.
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