Luis, glaubst du, dass es beim Snowboard-Filmen einen Unterschied macht, ob der Filmer selbst Snowboard fährt?
Luis: Definitiv. Wenn ich die Line selbst fahre, habe ich ein besseres Gespür dafür, was gut aussieht und worauf es ankommt. Das hilft enorm, die richtigen Winkel und Szenen einzufangen. Beim Freeride-Filmen geht es aber auch oft um Vertrauen. Man muss sich absolut aufeinander verlassen können, gerade in gefährlichen Situationen. Ich glaube, das verbindet uns auch sehr.
Gab es schon mal eine brenzlige Situation, wenn ihr zusammen gefilmt habt?
Jonny: Ein Moment, der mir besonders in Erinnerung geblieben ist, war die letzte Line am Ende der letzten Saison. Es war eine lange Rinne, ungefähr 500 bis 600 Höhenmeter, mit einem extrem schmalen Outrun. Wir waren spät dran, der Schnee war schon ziemlich schwer. Das war definitiv eine Situation, in der wir ein bisschen mehr Risiko eingegangen sind als sonst.
Zum Glück haben wir es bisher immer geschafft, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Oft genug haben wir einen Plan auch gecancelt, wenn die Bedingungen nicht safe aussahen. Gerade, wenn das Wetter passt und man mit Kamera und Snowboard bereitsteht, ist die Versuchung natürlich groß, trotzdem zu fahren. Aber bisher haben wir uns nie dazu verleiten lassen, unnötige Risiken einzugehen.