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Travel

VanLife: Zehn Probleme beim Reisen im Bulli

Im Bulli vor der Talstation zu pennen, beschert einem zwar viele Herzen auf Instagram, aber auch einige strapazierte Nerven. Warum VanLife nicht immer hip ist.

Neben der Schiebetür glänzt die Designerküche, eine atemberaubende Kulisse wartet hinter den Fenstern und auf dem perfekt gemachten Bett räkelt sich ein Model in Sexy-Pose. Wer #VanLife auf Instagram sucht, bekommt genau solche Bilder. Doch sind es bei diesen Posts nicht nur die schrillen Filter und kitschigen Zitate, die an der Wirklichkeit vorbei zielen. Wer schon mal auf vier Rädern neben der Talstation übernachtet hat, weiß, dass #VanLife alles andere als komfortabel und hip sein kann.

1) Zwiebeln im Bett

Im Bulli zu kochen, wäre selbst für einen Küchenmeister aus Tokio eine Herausforderung. Auf dem Bett sitzend muss man darauf achten, beim Umrühren der Pfanne nicht aus Versehen den Vorhang anzuzünden oder mit dem Fuß das Nudelwasser umzutreten. Hat man es dann tatsächlich geschafft, alles Essbare auf dem Teller unterzubringen, steht man vor dem eigentlichen Problem: Wie bekomme ich den Spaß hier wieder sauber?

 

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I am such a mess! But it doesn’t take much to clean it up either. ? This is #vanlifecooking #vanlifemoment #ilovetocook #homecookedmeal #healthiswealth

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2) Lass mal lassen

Mit der Partnerin oder dem Partner gemeinsam einen Busurlaub zu machen, ist für viele der romantische Höhepunkt ihrer Beziehung. Bis sie dann tatsächlich den Schlüssel im Zündschluss umdrehen und losfahren. Schließlich kann das Leben auf vier bis sechs Quadratmetern schnell zum Killer für Liebesgefühle werden. Nach drei Tagen ohne Dusche und Körperpflege verpufft die sexuelle Spannung genauso schnell wie nach der unfreiwilligen Teilnahme des Toilettengangs der anderen Person. Sex? Nö, lass mal.


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3) Club der Dackelzüchter

Wer mit dem Bus wegfährt, will Freiheit genießen, selbstständig sein, sich aus den gesellschaftlichen Zwängen lösen. Allerdings hält das die VanLife-Generation augenscheinlich nicht davon ab, sich beim Autofahren so zu grüßen, dass selbst Hausmeister Krause vor Fremdscham erröten würde. Kommt einem ein T3 entgegen, schnellt die Hand mancher Maschinenführer derartig rasant nach oben, dass man ihnen beinahe verfassungswidriges Handeln andichten könnte. Wer zu sehr in die VanLife-Community abdriftet, setzt sich der Gefahr aus, bei der kommenden außerordentlichen Mitgliederversammlung des örtlichen VW-Bus e.V. eine Hymne anstimmen zu müssen.

4) Der ist doch geschweißt

Bei Ölgeruch, Flex-Geräuschen und auf Hebebühnen Urlaub zu machen, ist nicht gerade das, was man sich vom VanLife erhofft. Doch bei Ausflügen in die Berge geben die Maschinen gerne mal ihren Geist auf, was ein paar Tage und Nächte in der Werkstatt nach sich zieht. Statt frischer Bergluft und Postcard-Panorama schaut man dann auf Wellblechhallen und gigantische Strahler.

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When vanlife isn't so sweet..

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5) Hechtsuppe

Wer mal in einem der allseits beliebten Bullis im Herbst oder Winter übernachtet hat, lernt schnell: Nachts zieht es wie Hechtsuppe. Das kann zwar gemütlich werden, weil man automatisch zusammenrückt, aber auf Dauer rächen sich fehlende Isolation und Standheizung. Hat man genügend Abwehrkräfte, um am nächsten Morgen nicht einen Schädel zu haben wie nach 15 Kurzen, schafft man es nur mit viel Willenskraft, die aufgewärmte Bettdecke zu verlassen und sich halbnackt in die Kälte zu stürzen.

6) Wasserspiele

VanLife wird spätestens dann zum mobilen Albtraum, wenn der Regen tagelang auf das Metalldach prasselt. Die Feuchtigkeit dringt peu à peu ins Innere, bis die Skisocken so sehr stinken, dass man damit problemlos Zuchtbullen betäuben könnte. Die Bettdecke mutiert zum Waschlappen und aus dem Schaumstoffbett wird ein Wasserbett. Jetzt kann einen nur noch der Neoprenanzug retten.

 

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Why are you trying to freeze me out France? -2 degrees C is a bit cold for me. I’m heading further south!

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7) Nackenstarre

Platzprobleme im Van werden vor der Abfahrt gerne ignoriert, aber pünktlich zur ersten Übernachtung offenbaren sich die Nachteile. Surfer kennen das Problem: Schulter- und Rückenschmerzen vom Paddeln und dann gehockt auf kleinstem Raum operieren – nicht immer die ideale Combo mit Blick auf die Regenerationsphase und eine subtil anschwellende Reizbarkeit. Im Winter sorgt das Ganze gleich doppelt für Frustpotential: Da man abends nicht draußen sitzen kann, muss sich jeder unter das Flachdach im Bus quetschen – bis der Sargdeckel am nächsten Tag wieder geöffnet wird.

8) Zuparken

Schön die Ruhe in den Alpen genießen und dem Motorengeräusch und Gerede entfliehen – das ist die Theorie. Die Realität auf den Sammelparkplätzen und Camping-Anlagen sieht anders aus: Mit der Erholung ist es spätestens vorbei, wenn die Nachbarn in Elternzeit mit dem kränkelnden Kleinkind um Schlaf ringen und man selbst unverhofft Teil des Familienlebens wird. Außerdem stehen viele VanLife-Spezies anscheinend total darauf, so dicht wie es nur geht an ein anderes Kfz heranzufahren. Schafft man es noch aus der Tür heraus, kann man dankbar sein.

9) Bus bauen

„Eben schnell das Bett umbauen“, aber vorher noch Karotten schnibbeln fürs Abendessen, die Gemüsekiste hinter den stinkenden Boots, die dort eigentlich auch nur kurz zwischengeparkt wurden, hervorholen, hinterher alles wieder wegräumen und die Decke vom Fahrersitz holen. Wer mit dem Bus unterwegs ist, hat in der Regel so viel Stress wie Kellner beim 5-Gänge-Hochzeitsmenü. Hat man es endlich ins Bett geschafft, plagen einen bereits Gedanken an den nächsten Morgen. Was muss alles weggeräumt werden, damit man Frühstück machen kann?

10) Schwarzgrün

Ob man es will oder nicht: Alte Bullis schlucken extrem viel Sprit. Gerade in den Bergen kommen die alten Maschinen an ihre Grenzen und röcheln und spucken viel Schadstoffe in die Umwelt. Zwar fällt es schwer, einzelne Modelle gegeneinander aufzurechnen oder andere Anreise-Möglichkeiten zu bevorzugen, doch ist es leider Fakt, dass ein alter Bulli kein Objekt ist, das die Umwelt rettet. Da helfen auch die witzigsten Sticker an der Heckscheibe leider wenig.

Wir könnten spontan noch weitere Beispiele aus der Hüfte schießen, vom Spatengangproblem im Permafrost wollten wir hier erst gar nicht anfangen.

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