Im Berchtesgadener Talkessel, mit Blick auf den fjordartigen Königssee und das imposante Watzmannmassiv, bietet Jenner Snowboarden in einem familiären Rahmen wie man ihn in den Alpen für ausgestorben hält. Seit die Saison locker bis ins Frühjahr geht – Schneekanonen sei dank – fehlt nur ein Liftpass und der Tag am Berg kann starten.
Der 1.874 Meter hohe Jenner bietet das größte Wintersportgebiet des Berchtesgadener Landes und zudem auch das abwechslungsreichste. Erstaunlicherweise kann man hier aber trotzdem ohne großen Rummel auf acht Pistenkilometer Laps drehen.
In der Zweier-Gondelbahn genießt man bei der geruhsamen Fahrt den Ausblick auf den Königssee und die imposanten Gipfel im Reich des Watzmann. Zwei Sessellifte und zwei Schlepplifte dienen zusätzlich als Aufstiegshilfe ins Gebiet. Mit der Anschaffung von 53 Schneekanonen steht auch in niederschlagsärmeren Zeiten dem fünf Kilometer langen Top-to-bottom-Run nichts im Weg. Das Schwierigkeitsniveau ist sowohl auf den Jennerwiesen als auch dem Kessel der Mitterkaseralm mittelschwer und so kommen Rider aller Könnensstufen schnell auf den Geschmack.
Zwar verfügt Jenner selbst nicht über einen Snowpark, aber man findet im Nachbarresort Götschen eine Halfpipe. Wer seine Freestyle-Skills außerhalb vom Park verfeinern will, der ist in Jenner richtig. Außerdem finden sich über das gesamte Gebiet verteilt Spots, an denen es sich mit Hilfe von Mr. Bizeps und einem geübtem Auge leicht einen Take-off schaufeln lässt, der anschließend so lange gefahren wird, bis die Session vom Sonnenuntergang beendet wird.
Wenn auf den Pisten von Jenner kein Trubel herrscht, sagen sich Fuchs und Hase abseits der Pisten Gute Nacht. Die Schönauer Rinne bietet mit einzelnen Bäumen verziertes Terrain, in dem einige Roller, Baumstümpfe und Mini-Cliffs im Powder versteckt sind.
Vom Ende des Mitterkaserlifts lässt es sich ohne großen Aufwand Tiefschneefahren – dabei gibt man schon mal den einen oder anderen Soundeffekt von sich. Für Profis empfiehlt sich der Blick hinter den Gipfel des Jenner, von dort aus kann man in anspruchsvolles und teils steiles Gelände starten – hier avanciert Jenner zu einer echten deutschen Powder-Perle.
Das Berchtesgadener Land bietet nicht nur Kurlichtspiele und Bauerntheater, hier wird Halligalli mit großem H geschrieben. Die erste Hoibe fließt in der “Tenne Almbar” in direkter Nähe zur Talstation. Anschließend schnell einen Cheeseburger vom Mekkes holen und dann direkt unter dem Fast Food-Tempel in die “Kaserbar”. Dank ihrer überschaubaren Größe ist die Hütte immer voll und der DJ richtet sich bei der Plattenwahl nach den Gästen – wo gibt’s sowas heut’ noch?
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