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Welcome Home 2: Die Geschichte hinter dem Film

„Welcome Home“ – ein auf den ersten Blick etwas merkwürdig anmutender Name für ein Snowboard-Road-Movie, oder nicht? Doch spätestens wenn ihr den Rip-Curl-Team-Film gesehen habt, werdet ihr den Titel des Videos verstehen. Vergangenes Jahr ging das „Welcome Home“-Projekt in die zweite Runde. Im Gegensatz zum ersten Teil, wo nicht an aufwändigen individuellen Intros zu den jeweiligen Drehorten gespart wurde, kommt „Welcome Home Vol. 2“ ohne Intros aus. Begleitet Elias Elhardt, Victor De Le Rue, Janne Lipsanen & Co. nach Deutschland, Schweden, in die Schweiz und nach Argentinien. „WH2“ ist ein Film ohne Worte, dafür sprechen die Aufnahmen des Movies eine ganz klare Sprache und motivieren zum Selbershredden. Meine Damen und Herren, Vorhang auf für „Welcome Home Vol. 2“!

Ein Road Movie, das zu Hause gedreht wird, scheint ein Widerspruch in sich zu  sein, ist es aber nicht! Hinter dem Namen „Welcome Home“ versteckt sich die Idee von Rip Curl, ihren Teamfahrern die Möglichkeit zu geben, ihre Teamkollegen zu sich nach Hause einzuladen und mit ihnen in den heimischen Bergen snowboarden zu gehen und umgekehrt das Zuhause und die Berge der anderen Team-Mates kennenzulernen. Mit wie vielen Leute haben wir täglich zu tun, teilen das Klassenzimmer, den Hörsaal oder die Arbeit und haben auf Partys gemeinsam Spaß? Wie viele von diesen Jungs und Mädels kennen wir wirklich, wissen, wie sie wohnen und daheim in ihrer heimischen Umgebung leben? Nur wenige, richtig! „Welcome Home“ gab den Rip-Curl-Pros die Chance, mit den eigenen Kollegen ein, zwei Wochen daheim zu leben, mit ihnen dort abzuhängen und snowboarden zu gehen.

Ein Konzept, wie es scheint, dessen psychologischer Ansatz gut bei den Fahrern ankam und auch uns als Betrachtern gut einfährt. Wir klicken und zappen uns im Bewegtbild-Alltag meist durch höher, weiter, mehr Spins, härtere Slams und den übelsten Bullshit. „Welcome Home Vol. 2“ ist anders, normaler und doch macht es Mega-Spaß, den Filmaufnahmen zu folgen. Kein übertriebenes Trickfeuerwerk, keine überzogene Selbstdarstellung, dafür zeigt das Video eine geschlossene Teamleistung, wunderschöne Lichtstimmungen und nachvollziehbares Snowboarden im Backcountry. Im Tarantino-Style verpackt, kann das Road Movie seine Wurzeln, die im Falle von Rip Curl im Surfen liegen, nicht verstecken. „Welcome Home Vol. 2“ überträgt den für Surf- Filme so typischen Surf-Spirit eins zu eins in den Schnee.

Der Film beginnt ohne Umwege direkt vor Elias Elhardts Bauwagentür im verschneiten Allgäu. Janne Lipsanen aus Finnland und der Franzose Victor De Le Rue besuchen ihren deutschen Kollegen Elias in dessen Bauwagen, der für die nächsten Tage auch ihr Zuhause sein wird. Trotz des schlechten Wetters gehen die drei raus und zerpflügen allen Tiefschnee, der ihnen in die Quere kommt. Keine Triple Corks, keine 40-Meter-Tables, die Jungs machen einfach das, was auch wir machen, wenn wir auf dem Brett im Tiefschnee stehen. Okay, sicher fahren Elias, Victor und Janne um Welten besser als wir, aber beim Zuschauen fällt das nicht so sehr auf. Der Film schafft es vielmehr, einem von Anfang an das Gefühl zu vermitteln, dass man eigentlich selbst anstelle der Jungs die Pillows und Cliffs droppen müsste. Sind wir es von den meisten Movies sonst gewohnt, mit offenen Mündern die krasseste Action am Bildschirm zu verfolgen, gibt einem der Aufmacher-Part von „WH 2“ im Allgäu den Eindruck, dass man die Jungs und ihr Riding versteht und irgendwie dabei ist. Doch nach einigen Minuten brechen die Herren durch die Wolkendecke ans Sonnenlicht in Gipfelnähe. Egal ob Switch Backside 540° oder Frontside 900° Double Inverted, wir wissen spätestens jetzt, dass wir einen Film anschauen und nicht mit dem Rip Curl Team zusammen im Allgäu die Wälder unsicher machen.

Der zweite Stopp von „WH 2“ heißt Riksgränsen. Janne Lipsanen, Victor De Le Rue, Victor Daviet und Remi Lamazouere zerlegen im Takt zu 80er-Elektro-Pop die Windlips und Drops des nördlichsten Resorts Schwedens. Spätestens jetzt bekommt man ein Stück weit das Gefühl, als sei „WH2“ die „Space Night“-DVD unter den Snowboard-Filmen Musik, Fahren und Editing passen zusammen wie der Synthesizer zu den 80ern. Wir lehnen uns entspannt zurück, folgen den Bildern und genießen wie damals nachts auf dem Dritten.

Nach dem Schweden-Ausflug versammelt sich fast das komplette Rip Curl Team in der Schweiz. Auch hier wird wieder vollständig auf aufwändige Intros und ausufernde Personality-Aufnahmen verzichtet, was das Snowboarden und den Teamgeist abermals in den Mittelpunkt des Geschehens rücken lässt. Geshreddet wird wie schon zu Beginn im Allgäu alles, was den Jungs vors Brett kommt. Die Mischung aus Jedermanns-Snowboard-Aufnahmen und anspruchsvoller Action zieht sich auch durch die Schweiz-Section wie ein roter Faden.

Den Abschluss-Part von „WH2“ bildet ein Team-Trip nach Argentinien. Das Motto des ganzen Films „Snowboarding zum Anfassen“ wird auch hier fortgeführt. Sprays, Drops, Kicker, Rock-Rides und Lines werden ohne Theatralik, dafür mit Spaß und in Slow Motion gezeigt.

„Welcome Home Vol. 2“ ist kein klassisches Snowboard-Video, wie es im Shop erhältlich ist. Der Film zeigt vielmehr Snowboarden, wie wir es selbst fühlen und erleben, wenn wir auf unserem Brett durch den Tiefschnee pflügen. Das Editing des 21-minütigen Films lässt das Video gleichermaßen zur Motivations- und Entspannungsscheibe werden. So, und jetzt ist es an der Zeit, die Klappe zu halten und den beigelegten Film endlich ins Laufwerk zu schieben!

Hier geht’s zum Film.

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