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Flashback 2010 – Pt. 2: Contests

Als Flashback wird das Wiedererleben früherer Gefühlszustände bezeichnet, das z.B. durch Schlüsselreize wie Düfte, Bilder, bestimmte Orte oder Personen hervorgerufen werden kann. Aber auch ein wiederkehrender Rauschzustand, ohne erneuten Drogenkonsum, faellt unter diesen Begriff. In beiden Fällen kann sich der Betroffene nicht gegen den Flashback wehren und muss sich seinen Erinnerungen oder Gefühlen stellen. So ergeht es auch uns in der MBM Redaktion. Jedes Jahr, kurz vor Weihnachten setzen wir uns zusammen und lassen das vergangene Jahr Revue passieren, ob wir wollen oder nicht! Das Positive an der Sache ist, man konzentriert sich auf die wichtigen Ereignisse und bringt diese auf den Punkt. Unsere Erinnerungen an das vergangene Jahr möchten wir euch hier auf snowboarderMBM.de in den kommenden Tagen präsentieren. Lehnt euch zurück, lasst euch flashen und geniesst sie noch einmal, die grossen Momente aus 2010.

AIR & STYLE
Neben Innsbruck erhält der Air & Style nun zusätzlich Einzug in eine neue Stadt, ein neues Land und sogar einen neuen Kontinent: Im Dezember dieses Jahres präsentieren Oakley und Shaun White zum ersten Mal den Air & Style in Peking. Namhafte Fahrer wie Scotty Lago (USA), Andreas
Wiig (NOR) und Peetu Piiroinen (FIN) haben bereits zugesagt, sich in das Land fremder Bräuche und Kulturen zu begeben und während des Big Air Contest um die 100.000 US-Dollar Preisgeld sowie um 1.000 TTR-Punkte zu kämpfen. Wie gewohnt wird im kommenden Februar in Innsbruck der Billabong Air & Style stattfinden. Neben entsprechender Kicker-Action darf man sich hier auf Pennywise und Jan Delay als Musik-Acts freuen. Der Air & Style wird im kommenden Jahr noch einen dritten Stopp einlegen und auch nach München zurückkehren. Mit der Hilfe des neuen Sponsors Nike 6.0 können sich snowboard-begeisterte Bayern hoffentlich auf einen spannenden Event freuen. Bald mehr dazu…

TTR WORLD TOUR
Trotz der olympischen Saison und der damit verbundenen Teilnahme vieler Rider an FIS-Events war das Riding- Level in der TTR World Tour höher denn je zuvor. Oft reichte ein Double Cork, im Vorjahr absoluter Winning Move, gerade noch aus, um es überhaupt durch die Qualifikation eines Events zu schaffen. Dominiert wurde die Tour bei den Herren vor allem von einem: Peetu Piiroinen. Der ruhige Finne konnte mit Siegen bei der Oakley Arctic Challenge sowie den Burton European Open sowohl in der Halfpipe, auch im Slopestyle gleich drei 6-Star-Wettbewerbe für sich entscheiden. Zusammen mit zwei dritten Rängen im Slopestyle und in der Halfipipe beim O’Neill Evolution und einen zweiten Platz beim Billabong Air & Style in Innsbruck gewann Piiroinen die Tour in diesem Jahr nahezu uneinholbar. Auch bei den wurde eine Finnin dem Ruf ihrer snowboardenden Landsleute, absolute Contest-Maschinen zu sein, gerecht: Die erst 20-jährige Enni Rukajärvi kam quasi aus dem Nichts und entschied den Roxy Chicken Jam im Januar haushoch überlegen für sich. Auch vom Slopestyle der Burton European Open durfte Enni mit voller Punktzahl abreisen, um nur drei Wochen später bei den Burton Canadian Open erneut im Slopestyle zu siegen. Rang vier im Slopestyle der Burton US Open brachte Enni dann die letzten nötigen Punkte, um sich komplett von ihren Konkurrentinnen abzusetzen. Auffällig ist dabei, dass Enni die Tour trotz ausschließlich mittelmäßiger Halfpipe-Results für sich entscheiden konnte.

VANCOUVER 2010
2010 war nicht nur das Jahr der Fußball-WM, es war auch das der 21. Olympischen Winterspiele, die zahlreiche Sportler Anfang Februar nach Vancouver in Kanada lockten, um um die Medaillen zu kämpfen. Die Halfpipe-Wettkämpfe wurden am 17./18. Februar am Cypress Mountain ausgetragen, bei dem sich schlussendlich Shaun White (USA) mit sagenhaften 48,4 Punkten vor Peetu Piiroinen (FIN, 45,0 Punkte) und Scotty Lago (USA, 42,8 Punkte) durchsetzen konnte und erneut olympisches Gold in der Halfpipe gewann. In den USA wurden während des Halfpipe-Finales die höchsten Einschaltquoten der gesamten Olympischen Spiele gemessen. Obwohl White bereits nach seinem ersten Run mit nur einem DoubleCork in Führung lag und vor seinem zweiten Run die Goldmedaille sicher hatte, zeigte er noch einmal das volle Showprogramm: ein massiver Backside Air, Frontside Double Cork 1080°, Cab Double Cork 1080°, Frontside 540° und DouMcTwist 1260°. Bei den Mädels ließ Torah Bright (AUS) die Konkurrenz hinter sich und fuhr mit 45,0 Punkten vor Hannah Teter (USA, 42,4 Punkte) und Kelly Clark (USA, 42,2 Punkte) den Sieg und Gold ein. Christophe Schmidt als einziger deutscher Teilnehmer lanauf Platz 20. Neben dem sportlichen Geschehen sorgten die Snowboarder auch abseits der Pipe für Aufsehen. Kazuhiro Kokubo (JAP) durfte wegen des Dresscode nicht an der Eröffnungsfeier teilnehmen (siehe auch Interview ab Seite 84) und Scotty Lago reiste nach seinem dritten Platz in der Pipe ab, da Partyfotos von ihm im Internet auftauchten, auf denen ein Mädchen seine Bronzemedaille küsst, die er sich zwischen die Beine hielt. Er entschuldigte sich für den Vorfall beim olympischen Komitee.

X GAMES
Die 14. Winter X Games gingen Ende Januar erneut in Aspen, Colorado über den Berg. Herausragender Fahrer war Halldor Helgason (ISL), der im Finale des Big Air Contest mit einem Frontside Double Cork 1080° und einem Backside Double Cork 1260° die Höchstpunktzahl von 100 erreichte und sich somit Gold sicherte. Die Plätze zwei und drei gingen an Torstein Horgmo (NOR) und Mikkel Bang (NOR). Während des Trainings in der Superpipe hielten alle für einen Moment die Luft an, als Shaun White stürzte und durch den Aufprall auf der Lip seinen Helm verlor. Nach einigen Minuten konnte er allerdings weiterfahren und sicherte sich später im Wettkampf bereits nach seinem ersten Run die Goldmedaille. Ihm folgten Iouri Podladtchikov (SUI) und Kazuhiro Kokubo (JAP). Im Slopestyle Contest hatte Eero Ettala (FIN) die Nase vor Eric Willett (USA) und Chas Guldemond (USA). Bei den Mädels konnten sich Gretchen Bleiler (USA) in der Pipe und Jenny Jones (GBR) im Slopestyle behaupten.

FREERIDE WORLD TOUR
Mit Xavier De Le Rue (FRA) und Aline Bock (GER) hat die Freeride World Tour auch 2010 ihre würdigen Sieger gefunden. Aline Bock lieferte sich im Kampf um die letzten Tourpunkte ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der US-Amerikanerin Shannan Yates. Am Ende reichte Aline ein zweiter Platz beim Tourfinale, dem Xtreme Verbier, aus, um die Gesamtwertung der Damen für sich zu entscheiden. Der Medienrummel war groß und die promovierte Sportmanagerin hetzte tagelang von einem Interview zum nächsten. Auch Xavier De Le Rue zeigte in Verbier eine absolute Topleistung. Der Franzose hatte sich tagelang auf seine Line vorbereitet, ließ es unmittelbar nach dem Drop-in in die 600 Meter hohe Nordwand des Bec des Rosses aber erst einmal ungewöhnlich locker angehen. „Ich habe überhaupt nicht an die Weltrangliste gedacht – das ist nicht meine Philosophie“, gestand Xavier später. Plötzlich brachte Xavier sein Board in die Falllinie, droppte ein Cliff, dessen Anblick auch erfahrene Big-Mountain-Rider vor Schauder erstarren lässt, und schlängelte sich nach einer sauberen Landung filigran zwischen den Felsen hindurch mit Top-Speed ins Ziel. De Le Rue hat somit seinen dritten Titel als Freeride-Weltmeister inne. Wir gratulieren!

X GAMES EUROPE
Zum ersten Mal luden ESPN und Canal+ Events zu den Winter X Games Europe im März nach Tignes/Frankreich ein. Im Halfpipe Contest der Männer gewann Iouri Podladtchikov (SUI) mit noch nie dagewesenen 98 Punkten die Goldmedaille, nachdem er in seinem zweiten Run den Double McTwist 12 das erste Mal im Wettkampf zeigte. Ihm folgten Mathieu Crepel (FRA) und Louie Vito (USA). Im Slopestyle sicherte sich Eric Willett (USA) den ersten Platz vor Sage Kotsenburg (USA) und Marko Grilc (SLO). In der Pipe verwies Kaitlyn Farrington (USA) unter anderem mit einem Backside 900° Torah Bright (AUS) auf den zweiten Rang, Platz drei belegte Sophie Rodriguez (FRA). Slopestyle-Queen Jenny Jones (GBR) konnte ihren Signature-Frontside 720° zeigen und war somit nicht mehr zu schlagen. Hinter ihr reihten sich Kjersti Buass (NOR) und Sina Candrian (SUI) ein.

KING OF THE HILL
Nach zehnjähriger Pause meldete sich die Mutter aller Backcountry-Contests wieder zurück: der King of the Hill im Big-Mountain-Mekka Valdez, Alaska, wurde von Mark Sullivan, dem ehemaligen Chefredakteur des „Snowboarder Magazine“ und Gründer des „Snowboard Magazine“, und dem Alaska-Pionier und Initiator der Ur-Version des King of the Hills Nick Perata wieder ins Leben gerufen. Die internationale Snowboard-Prominenz war begeistert und pilgerte Anfang April trotz der happigen 500 US-Dollar Startgeld in Scharen nach Valdez. Travis Rice (USA) zeigte vor Ort wieder einmal, dass ihm in Sachen Backcountry-Freestyle keiner etwas vormachen kann, und wurde prompt zum neuen König der Hügel gekrönt. Seine Königin wurde überraschenderweise die Deutsche Vera Janssen. Damit reihen sich die beiden in die Liste legendärer Freerider wie Matt Goodwill (USA), Steve Klassen (USA) oder Axel Pauporte (BEL) ein.

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