Fotos: @marmophoto, @surfinsierranevada
Wenn es ums Streeten geht, kann eine Stadt eigentlich gar nicht exotisch genug sein – sei es in Zentralasien oder eine US-amerikanischen Megacity. Allerdings gibt es dabei eine natürliche Grenze. Dort, wo kein Schnee fällt, fährt man nicht zum Jibben hin.
Madrid liegt eigentlich südlich dieser Grenze. Doch dank eines Naturphänomens schneite es in der spanischen Hauptstadt vor zwei Wochen so stark, dass zum ersten Mal Snowboarder auf den Straßen unterwegs waren. Einer davon war Jaime Castro.
SnowboarderMBM: Eine Session mitten in Madrid – hat es das schon jemals gegeben?
Jaime Castro: Es gab zwar in der Vergangenheit schon einige leichte Schneefälle, aber so viel Schnee hat es in Madrid seit mindestens 50 Jahren nicht gegeben. Nie zuvor konnten wir hier Streeten gehen und an diesen symbolträchtigen Spots fahren. Es war ein unvergessliches Erlebnis für mich.
Als wir merkten, wie viel Schnee in der Stadt fiel, sprach ich mich mit einem meiner Sponsoren, Surfin Sierra Nevada, darüber, nach Madrid zum Snowboarden zu fahren. Dank ihrer Unterstützung konnten @marmophoto und ich direkt in die Stadt fahren. Die beste Entscheidung aller Zeiten.
Wie sah es in Madrid aus, als ihr dort ankamt?
Es herrschte totales Chaos. Niemand hatte so viel Schneefall vorhergesagt, und die Stadt war überhaupt nicht darauf vorbereitet. Die Hauptautobahn, die durch die Stadt führt, war vom Schnee komplett blockiert. Auch 24 Stunden später, als wir ankamen, ging dort immer noch nichts. Zum Glück hatten wir Winterreifen und konnten uns bis zur Innenstadt vorkämpfen und nach geeigneten Spots Ausschau halten.
Überall auf den Straßen waren Lastwagen und Autos geparkt, Busse, Taxis, einfach alles. Es war eine nahezu apokalyptische Szene. Auf den Straßen lagen umgestürzte Bäume, die Leute liefen mitten über die Fahrbahn. Die Stadt erlitt einen vollständigen Kollaps.