Aus allen Himmelsrichtungen, den größten Metropolen und den entlegensten Tälern Deutschland und Österreichs waren sie gekommen. Die unzähligen Gladiatoren folgten dem Ruf nach Ruhm und Ehre, um im Gleichmarsch zu Trompeten und Fanfaren auf das Schlachtfeld zu Flachauwinkl, den „Absolut Park“, zu ziehen. Im Auftrag der Imperatoren, den Snowboard-Shops, begaben sich die Gladiatoren formiert in Shopteams auf den Parcours, um den Sieger unter ihnen zu ermitteln.
Mit Schutzschild, Axt und Schwert bewaffnet, kämpften die 20 Gladiatorenteams nicht nur um Sieg und Ruhm, das beste Team erwartete zudem ein Photoshooting für eine mehrseitige Story hier im MBM.
Pompöse Säulen wie im alten Rom wiesen den Spaßgeweihten den Weg in die Arena von Flachauwinkl, den „Absolut Park“. Jedoch waren die Säulen aus Schnee und führten nicht wie einst ins Kolosseum, sondern direkt auf einen monströsen Kicker zu. Außer den Säulen und dem Monster von Kicker war am Morgen der Kämpfe vom Schauplatz nicht viel mehr auszumachen. Der Grund: Das Schlachtfeld zeigte sich in Nebelschwaden gehüllt. Die trügerische Ruhe über dem Schauplatz stellte den Recken wie einst Varus’ Mannen die Nackenhaare zu Berge. Auch wenn sich die Gladiatoren nichts anmerken ließen, konnte man förmlich die Schauer spüren, die ihnen die Rücken hinunterliefen. Ungeachtet der widrigen Bedingungen wurden die Kämpfe eröffnet und zu Pauken und Trompeten liefen die Teams im Gleichschritt unter der Führung des höchsten Richters Bernd Eggerus auf das Feld. Nach Erklärung der Spielregeln riss zur Erleichterung aller die Wolkendecke ein wenig auf und Sonnengott Sol erlaubte einen Blick auf den kompletten Parcours. Beim Anblick des Setups hätten die Reaktionen nicht unterschiedlicher ausfallen können: von Vorfreude bis Angst, von Siegesgewissheit bis hin zu vorzeitiger Kapitulation – die Gesichter der Spaßgeweihten sprachen Bände und ließen großartige Spiele erwarten.
Zu Caesars Zeiten dienten die erbitterten Kämpfe der bekanntesten Gladiatoren im Rahmen von „Brot und Spiele“ dazu, das Volk durch attraktive Unterhaltung auf seine Seite zu bringen. Etwas anders verhielt es sich beim Quiksilver Shreddus Maximus. Denn der Initiator hatte zu den Spielen gerufen, um nicht den schon allseits bekannten Snowboard-Pros die Chance zu bieten, sich im Rahmen der Gladiatorenkämpfe einen Namen zu machen. Die einmalige Gelegenheit wollten sich 20 Shop-Teams à je drei Fahrer nicht entgehen lassen und stürzten sich siegessicher nach der Eröffnung über den Riesen-Kicker in den Parcours hinein. Die Spiele nahmen zur Freude der Zuschauer im rasanten Tempo an technischer Raffinesse und heldenhafter Air Time zu.
Bild oben: Christian (Bs 180°) und Christoph (Straight) im Luftnahkampf. Die beiden sind kaum einen Meter auseinander – in Anbetracht des fünf, sechs Meter hohen Luftstands und des fast 20 Meter langen Tables nicht ganz ungefährlich. Die Jungs haben aber dicke Eier und diesen Move gleich achtmal für die Kamera durchgezogen. Wir würden sagen: Den Luftkampf haben beide gewonnen und sich somit diese Full Page wahrlich verdient
Die Mannen, auf welche alle Blicke gerichtet waren, schienen über sich hinauszuwachsen und ließen Uninformierte in der Ungewissheit, welche Recken sich eigentlich unter den Helmen und hinter den Schildern verbargen. Zweifelsohne hätte Travis Rice & Co. getarnt durch eine Rüstung kaum für größeres Aufsehen sorgen können – möglicherweise war die gewohnte Hierarchie des Snowboard-Sports in Gefahr?! Dem schob Wettergott Jupiter aber einen Riegel vor, indem er seine Wolken nach Runde eins wieder über dem „Absolut Park“ parkte und somit die Spiele vorzeitig beendete. Alea iacta est – so mussten sich auch die Rüstigsten unter den Gla-diatoren ihrem Schicksal fügen und die Helme vor den frühzeitigen Gewinnern ziehen.
enn nach der Qualifikation für die Hauptrunde stand das Gladiatoren-Team aus Manuel Lindmoser, Christian Hettegger und Christoph Scheidreiter vom österreichischen Snowboard-Shop „Sport 2000 JUSS“ auf Platz eins. Doch was ein echter Gladiator ist, der lässt sich durch eine Nie-derlage gegen höhere Gewalten natürlich nicht so einfach aus der Rüstung klopfen: Nach dem Kampf ist vor dem Kampf! Und so wurde das Schlachtfeld vom Berge ins Tal, genauer ins Flachauer „Emmas“ verlegt, um die Spiele zu ihrem ehrenhaften Ende zu bringen.
Auf diesem Foto hatte definitiv Manuel die dickeren Eier. Der Gute musste mit dem Schild in der Hand Christians Nose Bonks trotzen. Leider kommen in dieser Einstellung die Länge des Rohrs und die Weite des Gaps nicht vollständig zur Geltung. Beides war wirklich männermäßig! Aber wer sich Shreddus Maximus schimpfen darf, der schreckt vor solchen „Aufwärmübungen“ nicht zurück.
Als objektivem Beobachter und Berichterstatter seien mir am Ende noch einige Anmerkungen über den weiteren Verlauf des Abends erlaubt: Bei aller Hochachtung und tiefstem Respekt vor den vollbrachten Taten und Erfolgen, nach Einbruch der Dunkelheit schien der neue Gegner dann doch übermächtig und unbesiegbar. Wie schon bei den alten Römern hatten die gegorene Traube und ihre Verbündeten die (Ver-)Führung an sich gerissen. In vino veritas – und in dieser Nacht lautete die weinselige Wahrheit nun mal, dass sich Manuel, Christian und Christoph auch am Tresen wacker schlugen. Die drei Sieger hatten das MBM-Photoshooting gewonnen. Allerdings hatte ihnen Weingott Bacchus so elendig zugesetzt, dass die drei Gladiatoren erst einmal ihre Wunden lecken mussten und das MBM-Shooting nur mit mehrwöchiger Verspätung wahrnehmen konnten.
Mit mehrwöchiger Verspätung machten wir uns an das Gewinner-Shooting. Diese Einstellung sollte der Auftakt sein. Leider spielte mal wieder das Wetter nicht mit und eine dicke Wolke parkte genau vor der Sonne. Notgedrungen mussten wir nach einigen Versuchen abrechen und shooteten am einem anderen Spot, der etwa 100 Meter entfernt lag. Jedes Mal, wenn die Sonne hinter den Wolken hervorkam, rannten wir zurück zum ersten Spot, doch die Sonne spielte Katz und Maus mit uns – und so rannten wir und rannten wir und… Zwei Stunden später hatte die Sonne mit uns Erbarmen und brannte endlich die Wolke davon. Wir brauchten einige Versuche, bis das Timing von Manuel (Fs 360°), Christian (Backflip) und Christoph (Bs Wallride) aufging. Damit sind sie nur knapp am Cover-Foto für diese Ausgabe vorbeiflogen – schade, Jungs, vielleicht beim nächsten Mal!
Share