Um es schon mal vorweg zu nehmen: Es hätte nicht besser laufen können beim 13ten Longboard Classic in Stuben am Arlberg! Schnee und Wetter wie auf Bestellung, Partys die man so schnell sicher nicht vergisst, gleichgesinnte Snowboarder aus aller Welt und jeglichen Altersstufen zu Hauff, und dazu ein Vibe, wie er bei keinem anderen Event zu finden ist. Das war das 13te Lonboard Classic in Stuben!
Am Freitagabend hatte Snowboard-Urgestein und LBC Veranstalter Paul Gruber wie gewohnt zur Party in der Mondschein Bar gerufen. Diesmal mit einem Jubiläum: Die Snowboardmarke Rad Air feierte sein 20jähriges Bestehen. Da ließ es sich der Firmenlenker Harry Gunz nicht nehmen, bis spät in die Nacht in der rauchgeschwängerten Luft auf den Sound von AC/DC, Reggae und Funk abzurocken. Wer noch etwas klarer bei Verstand war, zog sich schon etwas zeitiger ins Nachtquartier zurück, und das aus gutem Grund! Denn es hatte am Freitag auf die ohnehin massive Unterlage von 4 Metern noch mal 20 Zentimeter Neuschnee drauf gehauen, weswegen die Albona während des Tages wegen schlechter Sicht gar nicht befahren werden konnte. Da witterten die Powdernerds natürlich ihre Chance für ein paar letzte unverspurte Lines des Winters, und das auch noch unter strahlendem Sonnenschein, der fürs Wochenende angekündigt war!
Diese Vorhersage bestätigte sich auch und so erwachte Stuben am Samstag, dem Tag des Rennens, zu absolutem Kaiserwetter. Wer zu spät aus den Federn kam, konnte die Lines allerdings nur noch im Geiste nachfahren, die von den Frühaufstehern in die Powderhänge gezogen worden waren.
Um zwölf Uhr hieß es dann auf zum Rennen! Anders als in den letzten Jahren wurde dieses Jahr leicht versetzt an einem etwas flacheren Hang gestartet, was den gut 400 Rennteilnehmern eine völlig neue Spielwiese voller Wechten und Kuppen eröffnete. Am Start stimmte Dani „Kiwi“ Meier die Teilnehmer mit dem Megaphon auf das Rennen ein und gab noch den Tipp, die mehr als 1000 Höhenmeter ohne einen Schwung durchzuheizen. Als erstes durfte dem die Master Class nachkommen, die mit Brettern über 172cm Länge bei den Männern und 162cm bei den Frauen an den Start gingen. Ralph Castelberg (CH) nahm sich Kiwi’s Worte besonders zu Herzen und raste mit deutlichem Vorsprung als erster durch den Red Bull Zielbogen. Bei den Damen kam Liz Kristoferitsch (AT) mit der neuen Abfahrt am besten zurecht und glühte als erste Frau durchs Ziel.
Anschließend war die Oldschool Klasse an der Reihe. Ein Meer aus Neon, 80er Jahre Style, absolut unmöglichen Brillen und Brettern, die teils noch mit Finnen gespickt Waren! Outfitmäßig stach vor allem Martin Freinademetz mit seinem „Oldskuh-l“ Spandex-Anzug mit Kuhflecken ins Auge, ein echter Traum. Aber auch Bertl Kletzmaier ließ sich nicht lumpen und kam stilecht in Caesar-Robe an den Start! Der Scouler Marco Michel nahm sich den Hang dagegen gleich mit Mini-Surfboard und Neopren-Anzug vor, und auch sonst bekam man fast Augenkrebs vor lauter Capricio und Elho Teilen.
Wie auch in allen anderen Kategorien wurden die Bretter erstmal gegen den sonnigen Vorarlberger Himmel gerichtet, bevor sich auf Kiwis Kommando alle in die Bindungen werfen konnten – was für einige schon die erste Hürde darstellte. Aber dann ging’s auch schon richtig los mit der bunten Freakshow der Oldschooler, bei denen sich Kristof Bartoszewski (CH) bei den Männern und Steffi Hartinger (DE) bei den Ladys als erste ins Ziel frästen.
Als die farbigen Kleckse am Berg weniger wurden kam auch schon die nächste Kategorie zum Zuge, die „NoSchooler“, bei denen alle Bretter erlaubt sind. Hier konnte der Neuseeländer Chris Garside, ein alter Bekannter aus dem Snowboardzirkus, den Sieg verbuchen und Steffi Hamam (DE) nahm die Trophäe der Frauen entgegen. Aus Rücksicht auf das schöne Geschlecht starten die Frauen und Kinder beim LBC nämlich zuletzt!
Ehe man sich versah war das Rennen auch schon wieder gelaufen und die gut gelaunte Meute versammelte sich zum Feiern und Chillen im Zielareal. Musikalische Untermalung von Mortal Kombat Sound und die Teststände mit Grillstationen und Getränken taten ihr übriges, um dem ganzen Event den richtigen Rahmen zu verleihen.
Bei der Award Ceremony, die von Organisator Paul Gruber und Legende Dani „Kiwi“ Meier moderiert wurde, bekamen dann auch nicht nur die Schnellsten einen Preis überreicht, sondern auch die Jüngsten, die Ältesten und so weiter. So war zum Beispiel der betagteste Teilnehmer wie schon die letzten Jahre Reinhold Beeh mit 75 Jahren, und der jüngste mit nur 3 Jahren Jonathan Loor Kutmon. Und auch außerordentliche Tapferkeit wird mit einem Special Award belohnt, der an Wilhelm Rahmig mit seiner ausgekugelten Schulter ging. Wobei er diesen Award wohl lieber dankend abgelehnt hätte. Gute Besserung wünschen wir!
Nach einem super entspannten Nachmittag, der zum Plaudern oder noch ein letztes Mal Schnee pflügen genutzt wurde, traf man sich am Abend im Event Zelt zur LBC Kinovorstellung. Hier wurden dem amüsierten Publikum Video Raritäten von “Back in the days” präsentiert, bei denen so mancher ein leises: „Verdammt ist das schon lange her“ vor sich hin murmelte.
Nach dem letzten Filmabspann enterte Mortal Kombat Sound und MC Ucee aus Regensburg die Bühne und zog die partywütige Horde augenblicklich in ihren Bann. An dieser Stelle ein großes Lob an die DJ Crew von Mortal Kombat, die wirklich wieder exzellent den Nerv der Party trafen! Auch die Musikanlage, die von Don Membrano aka Amöbenmann gestellt wurde, war wohl die beste die das Tal je zu hören bekam!
Als das Wummern aus den Bassboxen in den Morgenstunden dann wieder verstummte, tat sich spontan noch eine Akustik-Jam-Session auf, bei der natürlich Mafisto der Trommler die Hauptrolle spielte: „Percussion Boarder, wir lieben dich!!“.
Aber selbst die längste Party hat mal eine Ende und als Fazit kommt man unweigerlich zum Schluss, das es wohl keinen besseren Saisons Ausklang als das Longboard Classic in Stuben am Arlberg gibt! Auch nächstes Jahr heißt es am 13. April 2013 wieder: Auf zum 14ten LBC!
Bildergalerie
19 BilderGeht auf www.longboardclassic.com für alle Highlights und Bilder des Events!
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