„Bode Merrill verschwunden“ wäre fast anstelle dieses Interviews hier gestanden. Er weiß wie man sich versteckt oder wie man einfach mal das Spiel „nichts hören und nichts sehen“ spielt. Denn wer denkt, dass es schwer wäre Terje Haakonsen, Shaun White oder Travis Rice für ein Interview zu bekommen, der sollte erst einmal versuchen sich mit Bode Merrill an einen Tisch zu setzen bzw. zu einem Skype-Gespräch zu verabreden. Der 24-jährige aus Park City kann sich derzeit kaum vor Interviewanfragen retten nachdem er in Absinthes „twelve“, gleich zwei komplette Videoparts als Abschluss des Films scoren konnte. Wer diese beiden Filmparts, unterteilt in Street- und Backcountry-Aufnahmen, sieht, wird schnell verstehen warum Bode zur Zeit als heißestes Eisen im Snowboardfeuer gehandelt wird. Man hätte fast denken können, dass er einfach keine Lust hat. Wenn man ihn dann aber doch zu sprechen bekommt, ist man über seine Ehrlichkeit und Offenheit verblüfft. Was hinter dem unscheinbaren Salomon-Pro steckt, wie faustdick er es hinter den Ohren hat und was er über Contests und Rocker-Boards denkt, erfahrt ihr hier im Interview.
Bode, es scheint so als ob du schwerer zu erreichen bist als Terje und Travis zusammen…Löst du dich gerne einfach mal in Luft auf?
Nein nicht ganz, aber nach dem Summercamp in Mt. Hood fliehe ich gern eine Zeit lang nach Hause und mache einfach nur „Normal-Life“-Dinge und lasse das Snowboarden einfach mal Snowboarden sein. Ich hab mich also ein wenig versteckt und an anderen persönlichen Projekten gearbeitet.
Oder kann es vielleicht auch sein, dass du deinen Hang-Over nach den ersten beiden „twel2ve“ Premieren in Park City und Salt Lake City erst auskurieren musstest?
[lacht] Yeah, das waren definitiv zwei verdammt lustige Abende. Aber es stimmt sogar fast: Nach dem Wochenende hing ich ein paar Tage lang so richtig in den Seilen, aber mittlerweile hab ich mich auch davon wieder erholt.
Wusstest du eigentlich schon vor der Premiere davon, dass du gleich zwei komplette Parts am Ende des Films haben wirst?
Ich wusste tatsächlich davon, da ich in diesem Jahr an der Entstehung des Films sehr involviert war. Ich war fast während der gesamten Bearbeitungs- und Schnittzeit dabei und konnte so verdammt viel Input auf das Endprojekt mit einbringen. Es fühlt sich echt gut an, wenn man nach einem Jahr bzw. einem Winter harter Arbeit um die Shots zu bekommen auch Einfluss darauf nehmen kann wie dein Part am Ende geschnitten wird und welches Endprodukt dabei herauskommt.
Bevor du vor zwei Jahren den Abschluss-Part in Absinthe’s „Neverland“ bekommen hast, war der Name Bode Merrill ziemlich unbekannt in Europa. Erzähl uns einmal was du vorher so getrieben hast.
Hmmm, ich denke, dass es im Snowboardzirkus sehr schwer ist ein Bein auf die Erde zu bekommen und dass viele Fahrer, die eigentlich große Aufmerksamkeit verdient hätten, einfach übersehen werden. Und genau das ist wahrscheinlich auch mir passiert. Ich habe mit 14 Jahren angefangen Contests zu fahren und habe sogar die High-School geschmissen, nur um die ganze Zeit snowboarden zu können. Mit ca. 18 hatte ich dann von Contests die Nase gestrichen voll und begann einfach alles auf Film festzuhalten und einen Part in irgendeinem kleineren Video zu bekommen. Ich habe es auch in ein paar Videos geschafft, die zwar hier in den Staaten einigermaßen bekannt wurden, es aber nie wirklich über den großen Teich nach Europa geschafft haben. Und als Absinthe mich dann auf einmal in ihrem Film haben wollte, hatte ich einfach nur eine Menge Glück. Ich finde es ziemlich sick wie die Jungs von Absinthe immer wieder junge, unbekannte Fahrer anstatt der Fahrer, die eh schon zu viel Hype um sich haben, in ihre Filme integrieren. Sie haben z.B. Cale Zima einen Part gegeben, als noch absolut niemand von ihm gehört hat. Dann haben sie mich gefördert und in diesem Jahr hat dieses „new kid“ Mat Schaer verdammt gute Shots zusammen bekommen und sie haben ihn in den Film gepackt.
Viele Fahrer würden schon mehr als glücklich sein wenn sie nur einen kompletten Part in einem Absinthe Streifen auf Film bekommen würden, du aber lässt es sogar einfach aussehen zwei Parts zu bekommen. Landest du einfach jeden Trick perfekt und haut es dich nicht auch mal hin? Was ist dein Geheimnis?
Oh, mich haut’s sogar verdammt oft aufs Maul, ich gebe aber niemals auf! Stürze motivieren mich sogar so sehr, dass ich nichts anderes will, als wieder da hoch zu kommen, es noch einmal zu probieren und den verdammten Trick zu stehen. Da steckt also nicht wirklich ein Geheimnis dahinter. Man könnte es als eine Sucht ansehen, Snowboarden ist für mich wie Crack für Junkies! Einen Trick so hinzustellen und auch auf Film zu bekommen wie man es sich vorgestellt hat und unbedingt machen wollte, ist das absolut beste Gefühl der Welt. Und wann immer irgendwo Schnee liegt verbringe ich jede Minute an der frischen Luft und versuche dieses Gefühl zu bekommen. Für die meisten Leute ist Snowboarden einfach nur Spaß, für mich ist es alles wofür ich lebe!
Glücklicherweise wohnt Absinthe-Filmer Shane Charlebois nur die Straße runter. Er ist motivierter als jeder Filmer, den ich je getroffen habe. Im Winter hängen wir Tag und Nacht zusammen und sind ständig am Filmen. Wie man an meinen beiden Parts nun sehen kann, hat es letzten Winter offenbar sehr gut funktioniert und uns ein gutes Ergebnis eingebracht.
Und was hast du damals gedacht, als du gleich in deinem ersten Absinthe Film den Abschlusspart bekommen hast?
Das war natürlich wie ein wahr gewordener Traum! Es war das absolut letzte woran ich gedacht habe, als ich angefangen habe mit Absinthe zu filmen. Als ich es dann zum ersten Mal gesehen habe, bin ich natürlich komplett durchgedreht.
Und was denkst du jetzt wo sogar die zwei letzten Parts im Film dir gehören?
Ich hätte natürlich absolut nichts dagegen wenn es so weiter geht. Ich habe im Moment einfach einen guten Lauf und will, wenn ich es schaffe gesund zu bleiben und mich nicht zu verletzen, alles daran geben und mich dafür verausgaben in jedem Jahr einen noch besseren Part zu filmen.
Aber was bleibt noch für’s nächste Jahr – Anfangs- und Abschlusspart?
[lacht] Ja genau. Ich glaube, dass Gigi das in „More“ geschafft hat. Dort hatte er den Anfangspart und teilte sich den letzten Part mit Nicolas Müller. Er wäre wahrscheinlich der Einzige, der so etwas schaffen könnte. Ich fand Morrisey und The Smith schon immer gut und auch Justin Hostynek [Mitbesitzer von Absinthe Films; Anm. d. Red.] ist ein großer The Smith Fan, so dass wir von Anfang an ein gutes Gefühl bei dem Song hatten. „Bigmouth strikes again“ war immer einer meiner The Smith-Lieblingstitel und als dann entschieden wurde, dass die Street- und Railaufnahmen und die aus dem Backcountry separiert werden, dachte ich, dass das Tempo des Songs gut zum Urban-Part passen würde. Und zum Gucci-Song: Meine Freunde und ich haben das Lied immer gehört, um uns fürs Skaten oder Party-machen in Stimmung zu bringen und jedes Mal wenn der Refrain kam, haben wir unsere Hände in die Luft geschmissen. Irgendwann kam mir dann die Idee, dass es verdammt lustig aussehen könnte wenn ich auf einem Gipfel in Alaska stehe und meine Hände zum Wort „Gucci“ in the Luft strecke. Als ich den Song dann Justin vorspielte und ihm von der Idee erzählte, hat er sich schlapp gelacht und wir haben das Ganze in die Tat umgesetzt. Wir haben dann sogar fast einen ganzen Gut-Wetter-Tag in Alaska damit „verschwendet“ die Shots in den Kasten zu bekommen wo ich auf Gipfeln stehe und die Wörter singe.
http://mpora.com/videos/HM5hMDp7A
Ich habe von deinem Teammanager Java Fernandez erfahren, dass „Bode die schlimmste Musik hört, die er je gehört hat“! Wie verteidigst du dich gegen diese Aussage und was sind zur Zeit deine Top 5 Songs auf deinem iPod?
Ich höre eigentlich Alles! Vielleicht hat er das gesagt, weil ich immer irgendwelche schrecklichen Top-40-Charts-Songs in meinem Truck spiele, um meine Freunde mal so richtig auf die Palme zu bringen. Aber eigentlich höre ich eine Menge guter Musik, dann halt meistens nur alleine. Meine Top 5 Songs benennen ist echt schwer. Meine Top 5 Bands oder Künstler zur Zeit sind auf jeden Fall The Smith, Young Jeezy, Johnny Cash, Mumford and Sons und Arcade Fire.
Scheint fast so als ob du dich sowohl bei Musik als auch bei der Wahl des Terrains alle Facetten abdecken willst. Viele Fahrer konzentrieren sich auf ein Terrain, du aber lässt es sowohl auf Streetrails, im Park, auf Backcountry-Bootern und auf Alaska-Lines krachen. So kommt es nicht von ungefähr, dass viele Stimmen sagen, dass Du zur Zeit einer der, wenn nicht sogar der beste Allround-Shredder bist. Woher kommen all diese Skills?
Snowboarden kann man als einen riesigen kreativen Eintopf ansehen und ich steh halt auf jede einzelne Zutat. Einen Powderturn zu ziehen oder ein Rail zu sliden sind zwar zwei komplett unterschiedliche Gefühle, Reize oder Erfahrungen, die sich aber für mich beide mehr als gut anfühlen. Ich könnte es einfach nicht, mich für eins davon entscheiden zu müssen und das andere zu vernachlässigen und auf der Strecke zu lassen. Es macht mich sogar richtig traurig wenn ich die Contest-Fahrer sehe, die das ganze Jahr über immer und immer wieder nur ein- und denselben Run trainieren, um ihn dann auf jeden Contest immer und immer wieder zu zeigen. Das ist doch langweilig! Diese Jungs verpassen einfach so viel im Snowboarden und haben mein Mitgefühl!
Es sieht ganz so aus, als ob du und Contests nicht gerade die besten Freunde seid.
Ich mag einfach den Druck nicht der auf Contests herrscht bzw. ich mag einfach die ganze Contest-Szene nicht. Und ich hasse die Tatsache, dass es heutzutage nur noch auf die Anzahl der Rotationen ankommt. Jeder Fahrer macht ein und dasselbe und alle haben nur noch „Double Cork 1260“ im Kopf. So tötet man Kreativität! Am liebsten würde ich einen Contest ins Leben rufen wo ich am Ende den Typen mit dem Double Cork hinter dem mit einem Switch Backside 360 Japan oder so etwas landen lassen würde, nur um zu zeigen, dass Double Corks nicht kreativ sind. Oder ein Switch Method zum Beispiel wäre auch geil. Ein guter Switch Method ist nämlich viel schwerer als ein verdammter Double Cork.
Gibt es denn neben „Spin-to-win“ noch etwas am Snowboarden was du nicht magst oder wo du einfach nicht gut bist?
Ich stehe echt auf alle Facetten des Snowboardens. Nur wenn es um wirklich technische Lines geht, bin ich eine echte Wurst! Was die Big-Mountain Jungs da zur Zeit anstellen, ist echt krass. Es scheint z.B. so, als ob Jeremy Jones auf jedem Face und jeder Line schon zehn Schritte weiter denken kann und es deshalb so easy aussehen lässt. Ich fühle mich auf solchen Runs komplett verloren und bleibe deshalb eher bei den kurzen Lines. So stürze ich dann wenigstens keine 100 Meter Klippe runter wo ich vielleicht dachte, dass es nur 10 Meter sind.
Mit deinen Wurzeln in Santa Cruz, Kalifornien hast du deine Kindheit wahrscheinlich auf einem Surf- oder Skateboard verbracht was deine Street-Rail Skills erklärt, aber woher kommt deine Affinität fürs Backcountry bzw. Big Mountain Riding?
Wir sind von Santa Cruz nach Park City in Utah gezogen als ich 12 Jahre alt war, dort habe ich dann auch mit den Snowboarden angefangen. Die Berge in Utah sind ziemlich groß und als ich diese die ganze Zeit vor Augen hatte, wollte ich sie natürlich auch befahren. Außerdem ist mein Vater ein verrückter Backcountry-Skifahrer, der Touren in der Wasatch Range [Bergkette in Utah; Anm. d. Red.] führt und mich schon damals mitgenommen hat und mir die Schönheit der Berge gezeigt hat.
Aber solltest du nicht eigentlich Surfer sein wo du schon von der kalifornischen Küste kommst?
Ehrlich gesagt, habe ich dem Ozean nie wirklich etwas abgewinnen können. Wenn man in Santa Cruz aufwächst, verliebt man sich als Kind entweder in das Meer und will Pro-Surfer werden oder man will als Skater-Punk die Straßen unsicher machen. Ich habe mich damals fürs Skateboard entschieden und bin jeden Tag durch die Straßen gecruised.
Die meisten Rail-Shredder sind ja eher klein und schmächtig, du aber misst stattliche 1,90 Meter.
Ja, es ist definitiv viel schwerer technisch schwere Rail-Tricks zu machen wenn du so groß bist wie ich. Deshalb versuche ich auch meine Finger von 360’s on und off Rails zu lassen. Ich versuche einfach krassere und größere oder ganz speziell gebaute und gut aussehende Spots zu finden wo ich dann auch mit meinen einfachen Tricks davon komme und trotzdem gut aussehe. [lacht]
Das hast du ja bei „twel2ve“ auf jeden Fall geschafft. Aber wie sieht’s mit den ganzen „One-Footern“ aus? Ist es denn nicht schon schwer genug einen riesigen Kicker oder eine Line mit beiden Füßen in der Bindung zu meistern?
Die „One-Footer“ sind nur eine weitere Art seine Kreativität auszuleben. Manchmal muss man halt einfach mal die Pferde mit einem durchgehen lassen und was verrücktes machen. Aber ich denke „One-Footer“ sehen echt cool aus und mir machen sie einfach verdammt viel Spaß. Aber wartet mal ab, jetzt geht’s nämlich erst richtig los, ich habe große „One-Foot“-Pläne für die Zukunft: Auf jeden Fall wird es mehr One-Foot-Powder-Lines geben!
Da sind wir mal gespannt. Jetzt aber mal was ganz anderes: Wirst du eigentlich oft mit dem Skirennfahrer Bode Miller verwechselt?
Die ganze verdammte Zeit! Leider! Es gab z.B. schon Reiseagenturen, die uns verwechselt hatten und als ich am Flughafen stand, musste ich ein neues Ticket kaufen, um nicht bei irgendeinen komischen Ski-Weltcup zu enden. Ich bin sogar schon auf Anzeigen Bode Miller genannt worden. Ein lokales Magazin hier aus Park City hat nach den olympischen Spielen 2002 einen großen Artikel über Bode Miller gebracht und im Zuge dessen ein Bild von mir auf einem kleinen Park-Rail gedruckt. Die Bildunterschrift sagte: „Bode Miller, Olympischer Snowboarder“. Das war der absolute Tiefschlag! [lacht]
Ein Tiefschlag für andere soll auch dein spezieller Humor sein. Ich habe gehört, dass dieser zimelich eigenen und verdammt trocken sein soll.
Ja, das habe ich wohl. Aber ich glaube, dass ist so beim Großteil meiner Freunde. Wir haben einfach eine Menge – vielleicht nicht unbedingt guter – Insider-Witze, die für uns einfach zum Schreien komisch sind. Hört sie aber ein Outsider, denkt sich dieser wahrscheinlich, dass wir alle geistig ein wenig zurückgeblieben sind.
Dann gib uns doch mal ein Beispiel wie du dich selbst aber nicht andere zum lachen bringst.
Hmmm, was wir z.B. tun ist, dass wir irgendein Wort nehmen und es dann in jeglichen Zusammenhängen, Namen oder Redenswendungen verwenden. Gestern haben wir z.B. ein von uns gedrehtes Skate-Video angesehen, welches aber leider ziemlich kaputt war. Mein Kumpel sagte also, dass das Tape „glitching“ ist [„glitch“ heisst auf deutsch Panne oder Störung, in diesem Fall war das Tape also fehlerhaft; Anm. d. Red.]. Das war für uns natürlich eine Steilvorlage und wir fingen an mit „Glitchy und Scratchy“ [„Itchy und Scratchy“ aus der Serie Simpsons; Anm. d. Red.], „The 7 year glitch?“ [„The 7 year Itch“ ist ein Film mit Marilyn Monroe; Anm. d. Red.], „Benutzt du etwa Paul Glitchell Haarpflegeprodukte?“ [Paul Mitchell Kosmetikprodukte; Anm. d. Red.] oder der beste war: „Mein Lieblingslied von The Prodigy ist „Smack my glitch up“ [Der Prodigy Song heisst natürlich „Smack my bitch up“; Anm. d. Red.] und so weiter und so fort. Die ersten paar sind meistens ja noch ganz lustig, aber dann treiben wir es immer einen Schritt zu weit und es wird alles andere als lustig. Meistens bin ich dann derjenige, der dem ganzen die Krone aufsetzt und den schlechtesten Spruch überhaupt bringt. Darauf bekomme ich dann einige „Booo’s“ zu hören und meine Freunde zwingen mich in der Ecke zu stehen und mich dafür zu schämen wie schlecht mein Humor ist.
[Bode legt eine Denkpause ein, lacht und sagt:]
Hmmm, was ich gerade erzählt habe, muss sich jetzt ziemlich bescheuert anhören für alle Aussenstehende und die, die dieses Interview lesen werden. Macht das überhaupt Sinn wenn du es übersetzt? Tut mir echt leid, NOT [lacht]
Naja, ich glaube besser hättest du uns deinen speziellen Humor nicht zeigen können… Vielleicht um sich einen Spaß zu erlauben oder um dich ein wenig bloß zu stellen, hat mir dein Teammanager noch gesagt, dass ich dich nach dem „Casa Diablo“ [ein Stripclub in Portland, Oregon; Anm. d. Red.] fragen soll.
[lacht] Oh, jede Beschreibung oder Story aus dem Club würde dem Casa Diablo absolut nicht gerecht werden können. Ich würde einfach vorschlagen, dass ihr alle das Casa Diablo zu eurem nächsten Urlaubsziel macht. Glaubt mir, ihr werdet nicht enttäuscht sein!
Gut, darüber sprechen wir dann beim nächsten Mal, zurück zum Snowboarden: Vor ca. 1,5 Jahren hat dich Salomon/Bonfire ins Pro-Team befördert. Wie hat sich der Aufstieg angefühlt?
Da ich vorher noch keinen Pro-Team-Vertrag hatte, war ich natürlich mehr als glücklich darüber wie sie mich supported haben. Dieser Vertrag mit Salomon/Bonfire hat mir einige Türen im Snowboarden geöffnet, die ohne sie sicherlich verschlossen geblieben wären. Wir arbeiten sehr eng an der Entwicklung neuer Produkte zusammen, die hoffentlich die Denkweise einiger Leute über Snowboards verändern wird. Ich finde es echt cool, dass bei Salomon das Team so sehr in die Produktentwicklung miteinbezogen wird. Das macht die Produkte um so viel besser!
Und zu dieser Saison hast du jetzt auch dein eigenes Pro-Model namens „The Man’s Board“ bekommen. Dann erzähl uns doch einmal was so männlich an dem Board ist.
Ich hatte die Idee ein Board zu bauen welches leicht, reaktionsfähig und steiff zugleich ist und ein normales Camber-Profil hat. Also ein Board, was „echte Männer“ fahren würden. Es sollte ein Board sein auf dem man die steilsten Berge runterheizen kann ohne an Stabilität zu verlieren. Wir haben Ewigkeiten im Büro damit verbracht einen geeigneten Namen zu finden bis irgendwann Java meinte, dass alle Eigenschaften, die das Board hat nur in dem Namen „The Man’s Board“ zusammenkommen. Also sind wir dabei geblieben.
Es ist also ein ganz normales Camber-Board. Bist du nie auf den Rocker-Zug aufgesprungen?
Ein Mal habe ich tatsächlich ein Rocker-Board ausprobiert und es war das schlimmste was ich jemals unter meine Füße geschnallt habe. Ich finde, dass all diese Spielereinen und Experimente mit allen möglichen verschiedenen Rocker-Banana-Camber-Whatever Profilen langsam lächerlich werden! Mit einer negativen Vorspannung, also einem Rocker-Board lernen Anfänger zwar vielleicht schneller wie man den Berg hinunterkommt, aber die Wahrheit ist, dass den Leuten das Snowboarden so komplett falsch beigebracht wird. Es mag vielleicht cool sein, wenn du wie ein Depp den Hügel runter rutschen und sliden willst, aber wenn du richtig Speed erreichen, richtige Turns fahren und aus deinen Turns Geschwindigkeit gewinnen willst, gibt es absolut keine Alternative zu einem traditionellen Camber-Board.
Das ist mal ein Wort. „Back to the roots“ also.
Word!
Eigentlich ja schon ein gutes Schlusswort, aber wir wollen natürlich noch wissen was wir von dir in der kommenden Saison alles erwarten können?
Salomon und Bonfire machen diesen Winter die „Team Vacation“, wo alle Teamfahrer in einem Wohnmobil um die Welt reisen und verschiedene Resorts, Shops und Städte besuchen werden. Da will ich auf jeden Fall auch dabei sein! Außerdem werde ich natürlich wieder versuchen einen Videopart zu filmen und generell versuchen mein Snowboarden zu verbessern. Das wär’s dann auch schon.
Dann wünschen wir dir dabei viel Glück und Erfolg, sagen Danke und lassen dich wieder in deinem Versteck verschwinden bis der erste Schnee fällt.
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