Nach 20 Jahren Abstinenz kehren die Olympischen Winterspiele 2026 nach Europa zurück. Das überrascht. Schließlich gibt es auf unserem Kontinent kaum Freunde des Mega-Events Olympia. Werden wie in München oder Hamburg die Bürger befragt, antworten diese in der Regel mit einem klaren Nein.
Das gilt auch außerhalb Deutschlands. Graubünden, Graz, Sion, Sapporo, Calgary und Innsbruck hatten Bewerbungen geplant, ließen diese aber wegen negativer Resonanz wieder fallen. Umso erstaunlicher, dass die Winterolympiade im italienischen Mailand einen Zuspruch von 83 Prozent aus der Gesellschaft erhielt! Da der zweite ernsthafte Bewerber Schweden (Stockholm) von solchen Zahlen nur träumen konnte, entschied sich das IOC für Italien.
Nach Kanada (2010), Russland (2014), Südkorea (2018) und China (2022) geht es für die Freestyle-Elite in sieben Jahren zu unseren Nachbarn südlich der Alpen. Mit der Modehauptstadt Mailand als Epizentrum der Spiele werden alle Snowboard-Competitions in Valtellina (Veltlin) ausgetragen. Weitere Austragungsorte sind Cortina und Fleimstal.
Dass die Austragungsorte teilweise 400 Kilometer auseinanderliegen, sorgt schon jetzt für Kritik. Giovanni Malago, Präsident des Nationalen Olympischen Komitees Italiens (CONI), ist das egal: „Es ist nicht möglich, ein besseres Angebot zu bekommen als das von Mailand und Cortina“, sagt er. Ähnliches werden sich auch die Herren des IOC denken. Schließlich gäbe es sowieso keine ernsthafte, weitere Bewerbung …