Wie weit kann Kiffen Doping sein?
Die wenigsten von euch wissen es, aber auch Snowboarder müssen ab und an zum Dopingtest. Was an und für sich ja nicht falsch sein muss, sorgte in der Vergangenheit sicher bei dem einen oder anderen etwas “entspannteren” Pro für unentspannte Situationen.
Auch wenn die Leistungssteigerung durch THC durchaus in Frage gestellt werden kann, bleibt THC auch in der kommenden “olympischen” Saison verboten. Allerdings hat die WADA den Grenzwert für die THC-Konzentration im Blut von 15 Nanogram pro Milliliter auf 150 ng/ml erhöht.
In der Praxis bedeutet das, dass man noch immer nicht “bekifft” bei einem Contest antreten darf, in den Tagen vor dem Wettkampf aber durchaus einen leichten bis mäßigen Cannabis-Konsum an den Tag legen darf, ohne in Teufels Küche zu kommen.
Berühmtestes Beispiel für einen Positiv auf THC getesteten Snowboarder ist der kanadische Slalom-Fahrer Ross Rebagliati, der bei den olympischen Spielen positiv auf THC getestet wurde und dadurch fast eine Goldmedaille verloren hatte.
Ross behauptete steif und fest, der THC-Wert von 17,8 ng/ml entstand durch Passivrauchen – bis heute. Inzwischen hat der Kanadier seine Medaille wieder: Wie die WADA feststellen musste, war THC 1998 noch gar nicht auf der Liste der verbotenen Substanzen.
Solche Fälle können jetzt, 15 Jahre später, durch den neuen Grenzwert verhindert werden. Wer nicht am Tag des Contests Cannabis konsumiert dürfte beim Doping-Test keine Probleme bekommen.
Dass Cannabis in rauen Mengen bei Contests nichts zu suchen hat, dürfte jedem klar sein. Allerdings nicht, weil es die Leistung von Snowboardern relevant steigern könnte, sondern weil es durch seine Wirkung die Sicherheit der Rider gefährden kann.
Was genau die WADA zu diesem späten Sinneswandel getrieben hat ist uns natürlich nicht bekannt. Dr. Matt Fedoruk, Wissenschaftsdirektor der US-Anti-Doping-Agentur, geht davon aus, dass man sich mehr auf den Kampf gegen EPO, Wachstumshormone und Testosteron konzentrieren wolle.
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