WSF und TTR auf gemeinsamer Generalversammlung
Wir Snowboarder sind schon so ein chaotischer Sauhaufen. Während sich andere Sportler in Vereinen organisieren und an Regeln und Bräuchen festhalten, macht bei uns jeder was er will und hat auch noch Spass dabei… Und das ist auch gut so!
Trotzdem hat unser “positives Chaos” auch einige Nachteile: Für Aussenstehende ist unsere Szene kaum zu durchschauen. Es ist kein Problem, den besten Rennfahrer oder Golfer der Welt zu bestimmen. An der Frage, wer denn nun der beste Snowboarder ist, scheitern aber sogar Experten.
Zum Glück gibt es einige Verbände und Organisationen, die Wettkampf- und Wertungssysteme ausarbeiten und unseren Sport so – vor allem für Szenefremde – übersichtlicher und durchschaubarer machen.
Stellt sich nun die Frage, ob wir das tatsächlich wollen. Auf der einen Seite regt sich der Über-Core-Snowboarder ständig darüber auf, dass sich aussenstehende Firmen über Sponsorings ins Snowboarden “einkaufen”. Auf der anderen Seite ist das gejammer noch grösser, wenn grosse Contests wegen Geldmangels abgesagt werden müssen. Der letztjährige Air & Style in München ist das beste Beispiel. Klare Antwort: Wenn wir in unserer Snowboardwelt, wie wir sie heute kennen, weiter leben möchten, haben wir keine andere Wahl: Wir müssen uns für Aussenstehende öffnen!
Organisationen wie die WSF und die TTR schmieren die Zahnräder in unserem Sport und halten die aus vielen kleinen Teilen bestehende Snowboard-Maschinerie zusammen.
Vor einigen Tagen fand in Innsbruck die erste Gemeinsame Generalversammlung der beiden Institutionen statt. Eingeladen waren über 80 Repräsentanten aus verschiedenen bereichen der Snowboardindustrie. Das Ziel der Veranstaltung: in zahlreichen Workshops und Gesprächen Ideen sammeln, wie man den Snowboardsport auf globaler Ebene besser organisieren kann.
Hier die wichtigsten Ergebnisse der Veranstaltung:
Rider Support:
Als fahrerorientierte Organisation versucht die TTR den Ridern in der Olympia Saison
2009/10 entgegenzukommen und reduziert im Zuge dessen die Anzahl der
einzubringenden Resultate von sieben auf sechs. Damit können Rider sowohl die
Olympische Qualifikation, als auch TTR Events in ihre Planung einbauen und sich somit
auf Olympia und die TTR Tour konzentrieren.
Stärkung des Amateurbereichs auf der TTR Tour:
Preisgeldanforderungen für 1Star – 4Star Events senken. Diese Änderung soll weitere Events dazu motivieren Teil der TTR zu werden und bietet ausserdem den Events ein freieres Handeln ohne den Druck Beitrags- oder Preisgeldanforderungen erfüllen zu müssen. Zusätzlich werden die “Event Profile” auf ttrworldtour.com für 1Star – 3Star Wettbewerbe geöffnet, damit diese Events sich unter dem gemeinsamen Dach der TTR präsentieren zu können.
Schaffung eines transparenten Qualifikationssystems an offenen Events:
Die TTR führt ein Qualifikationssystem für offene Events (wie den Burton European Open, O’Neill Evolution, Champs Open und Burton US Open) ein. Dank dieses Systems haben die männlichen Top 250 und weiblichen Top 125 Rider der Swatch TTR World Ranking List Vorrang bei der Registrierung bis eine vorgeschriebene Quote erfüllt ist. Alle Rider müssen jedoch die veranschlagte Registrierungsfrist einhalten, um von ihrem Vorrecht Gebrauch machen zu können.
Breit gefächerte Informationsdatenbank für Medien:
Mit der immer näher rückenden Olympischen Saison, führt die Swatch TTR ein webbasiertes System ein, das TTR und wichtige non-TTR Ergebnisse aller Fahrer von 1998 aufwärts zur Verfügung stellt. Dahinter steht das Bestreben den Journalisten, vor allem jenen die über die Olympia-Qualifikation und die Spiele selbst berichten, einen kompletten Überblick über die Erfolge eines Fahrers zu verschaffen, bei dem sich nicht nur auf eine Organisation beschränkt wird.
Wer mehr über die beiden Verbände und ihre Arbeit erfahren möchte, sieht sich am besten die beiden Seiten www.ttrworldtour.com und www.worldsnowboardfederation.org an.
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