Spotcheck: Weinebene
Vergleicht man Resorts mit urbanen Metropolen, so lohnt sich auch bei Wintersport-Zentren aus den bekannten Touristen-Pfaden auszuscheren und neue, unentdeckte Wege zu erforschen - Auf zur Weinebene.
FREERIDE (3/5 Punkte)
Besonders Freeride-Einsteiger werden die etwas kürzeren Runs in Liftnähe sehr schätzen. Sobald Frau Holle die Fenster öffnet und dem Gebiet einen ordentlichen Dump beschert, sollte man sich Richtung Schneelochlift aufmachen, denn der macht seinem Namen alle Ehre. Hier, im höchstgelegenen Teil des Wintersportgebietes, lassen sich die ersten Powderturns ziehen und auch die ersten kleineren Cliffdrops in Angriff nehmen. Wer Splitboard und Felle im Gepäck hat, sollte sich für eine der landschaftlich interessanten und daher sehr beliebten Touren entscheiden. Ein Klassiker ist dabei der Aufstieg von der Weinebene zum Großen Speik mit seinen 2.145 Metern. An den kuriosen „Goldhaube“ genannten Sende- bzw. Radaranlagen des österreichischen Rundfunks und des Bundesheers vorbei erreicht man das Gipfelkreuz. Die Entlohnung für die Mühen erhält man dann in Form des wunderbaren Blicks in Richtung Slowenien auf die Karawanken und des anschließenden Runs zurück zum Ausgangspunkt.
FREESTYLE (4/5 Punkte)
Während der Neighborhood Snowpark vor ein paar Jahren noch als regelrechter Geheimtipp galt und somit den Locals und eingeweihten Szene-Kennern vorenthalten blieb, pilgern immer mehr Freestyler auf die Weinebene. Inmitten einer Waldschneise haben die Shaper hier alle Freiheiten, um ein erstklassiges Setup in den Schnee zu stellen. Dank ihres leidenschaftlichen Einsatzes, bringt die Crew den Park in aller Regel bereits vor Weihnachten in seinem vollen Glanz an den Start. Und das ist keine Übertreibung, denn verstecken muss sich das Angebot auch vor den großen Namen im Snowpark-Business keineswegs. Für reichlich Airtime stehen euch acht unterschiedlich große Kicker und Roller zur Verfügung. Wer statt Luft lieber Metall unter den Brettern spürt, darf sich über die zehn Rails, sieben Boxen und zwei weitere Jibs freuen. Besonders praktisch: Bei schlechtem Wetter schützt der Wald links und rechts des Neighborhood Snowparks davor, dass man zum Däumchendrehen mangels Sicht verbannt wird. Legendär sind die After-Season-Events der Weinebene. Bei der Snow-Beach-Party und der Slushy-Summer-Session nutzt man auch noch die allerletzten Quadratzentimeter Schnee aus.
SPECIAL
Wer beim Shredden keinen Wert auf Superlative legt, sondern Argumente wie eine familäre Atmosphäre, kurze Wartezeiten am Lift oder im Park zu schätzen weiß, fühlt sich auf der Weinebene sicherlich bestens aufgehoben. An der Grenze von Kärnten und der Steiermark gelegen, bietet das vergleichsweise überschaubare Wintersportgebiet nicht nur einen wirklich empfehlenswerten Park, sondern noch dazu günstige Lifttickets und ein ebenso erschwingliches Preisniveau für die Verpflegung in den Gastronomiebetrieben. Noch dazu kann das gesamte Gebiet bei Bedarf beschneit werden, sodass die Schneesicherheit den gesamten Winter über gewährleistet werden kann. Im Grazer Einzugsgebiet wird es schwierig, ein weiteres Gebiet zu finden, welches ein vergleichbares Preis-Leistungsver hältnis bietet.
PISTE
Effekthascherei ist etwas, was man auf der Weinebene vergebens sucht. Stattdessen konzentriert man sich auf das Wesentliche: Die 22 komplett beschneiten Pistenkilometer werden den Besuchern durch sechs Schlepplifte und zwei Seillifte erschlossen. So ergibt sich eine Auswahlmöglichkeit zwischen 13 Abfahrten, welche überwiegend einem leichten bis mittleren Schwierigkeitsgrad zuzuordnen sind und damit dem Anspruch eines familiären, intimen Resorts voll gerecht werden. Anfänger können am Tellerlift mit der Nummer 8 ungestört an ihrer Fahrtechnik feilen, während die Fortgeschrittenen zwischen ihren Park-Laps auch einmal ein paar entspannte Runden an den restlichen Liften in Richtung Talstation cruisen können.
NEWS
Die Jungs vom Neighborhood Snowpark arbeiten jedes Jahr auch im Sommer daran, dass in der darauffolgen- den Wintersaison das Beste aus dem Gelände geholt werden kann. Um die Menge an notwendigem Schnee für die Obstacles so niedrig wie möglich zu halten, finden Erdarbeiten statt. Welche neuen Ideen dann schließlich in die Tat umgesetzt wurden, könnt ihr spätestens beim Park Opening am 13. Dezember 2014 bestaunen.
NIGHTLIFE
Möchte man den Tag bei einem wohl temperierten Bierchen oder einem Cocktail ausklingen lassen, lohnt sich ein Abstecher in das Macinato im 20 Minuten ent- fernten Deutschlandsberg. Und wenn’s ein bisserl mehr sein darf: Die Studentenstadt Graz ist lediglich eine knappe Autostunde entfernt und damit die erste Wahl für alle, die gleich die komplette Nacht durchmachen möchten. Gerade im Univiertel wird man keinerlei Probleme haben, dieses Vorhaben in einer der zahlreichen Bars oder den Clubs der Stadt in die Tat umzusetzen. Hauptsache, ihr habt die Ausdauer, um dann am nächsten Morgen wieder pünktlich auf der Weinebene in eure Bindung zu steigen.