Spotcheck: Fieberbrunn
Fieberbrunn hat sich einen festen Platz im Herzen der Freerider und Tiefschnee-Junkies gesichert. Ein vielfältiges, verspieltes und anspruchsvolles Gelände sowie die POWAIREA für Backcountry-Freestyler lassen Träume wahr werden.
FREERIDE (5/5 Punkte)
Den Fieberbrunnern zufolge handelt es sich bei dem Resort um „das best versteckte Skigebiet in Tirol“. Glücklicherweise wird man auf der Suche danach aber doch schnell fündig. Wäre auch schade, denn die Freeride-Möglichkeiten können sich allemal sehen lassen. Spitznamen wie „Freeridebrunn“ oder „der kleine Arlberg“ kommen nicht von ungefähr. Als Freerider ist man hier wärmstens willkommen – vorausgesetzt, man ist verantwortungsbewusst und sicher im Gelände unterwegs. Das Motto „Easy Up-Wild Down“ bewahrheitet sich auch in der Praxis, denn die Lifte erschließen eine ganze Menge an Varianten, die komplett ohne oder mit kurzem Hike erreichbar sind. Einer dieser kurzen Aufstiege führt vom Sessellift Hochhörndl in den Pletzergraben, wo dann nach Lust und Laune der Powder zerpflügt werden kann. Den Ausstieg dieser Variante findet man beim Gasthof Winkelsmoos, der gleichzeitig als Pick-up-Station für das Taxi zurück zur Talstation dient. Die offiziell ausgeschriebenen Freeriderouten liegen allesamt am Lärchfilzkogel, sind anhand des Pistenplans einfach zu finden und auch für Freeride-Einsteiger ideal geeignet. Die wirklichen Könner dürfen auf den Spuren der Freeride World Tour wandeln und zum Gipfel des Wildseeloders aufsteigen. Einmal im Jahr trifft sich hier die Elite, um im Nordhang auf Punktejagd für die Gesamtwertung zu gehen.
FREESTYLE (3/5 Punkte)
Fieberbrunn hat einen Ruf als Freeride-Destination, aber auch das Thema Freestyle wird großgeschrieben. So findet man direkt an der Bergstation der Streubödengondel den Easy Park mit seinen fünf unterschiedlich großen Kickern und einigen Jib-Obstacles. Diejenigen unter euch, die schon einmal einen Backcountry-Kicker gebaut haben, hatten während der Plackerei vermutlich nur einen Wunsch: „Lass das Ding doch bitte einfach fertig sein!“ Möchte man, dass dieser Wunsch eines Tages Wirklichkeit wird, sollte man sich schleunigst auf den Weg nach Fieberbrunn machen. Denn hier erwartet euch mit der „Powairea“ eine Spielwiese für Backcountry-Freestyler. Schweißtreibende Schaufeleien bleiben euch erspart, denn die sechs Features der 600 Meter langen Line wurden bereits fix und fertig von den Shapern ins Gelände gezimmert. Ein vier Meter hoher Drop, vier Powder-Kicker (einer davon mit Up-Tree), eine Corner sowie ein Table Top Kicker stehen am Lärchfilzkogel bereit.
SPECIAL
Sollte euch der Muskelkater in den Oberschenkeln zur Zwangspause verdonnern, könnt ihr euch mit dem Timoks Coaster bei Laune halten. Die schienengeführte Rodelbahn ist auch im Winter in Betrieb und verheißt auf knapp 1,2 Kilometern Länge jede Menge Abfahrtsspaß.
PISTEN
Auch im Angebot für die Pistenfahrer zeigt das Resort seine Stärke. Anfänger werden das moderate Gefälle im Bereich um die Streubödenbahn zu schätzen wissen und mit ihren blauen Abfahrten direkt ins Herz schließen. Routiniertere Carving-Cracks mit der nötigen Ausdauer sollten sich schon jetzt Gedanken über den optimalen Kantenschliff machen, um den langen Run an der Reckmoos Südgondel und die fünf Kilometer lange Abfahrt mit dem nötigen Grip bestreiten zu können. Ob das Feintuning des Materials die erhofften Geschwindigkeitsvorteile gebracht hat, lässt sich in Fieberbrunn ohne Weiteres feststellen. Auf der Trainings- und Rennstrecke für jedermann wartet im Zieleinlauf des Speed-Runs die Radarfalle, mit deren Ergebnis sich Fakten schaffen lassen. Sollte die gemessene Geschwindigkeit hinter euren Erwartungen zurückbleiben, heißt es Nachsitzen mit dem Kantenschleifgerät in der Hand.
NEWS
Wer schon immer einmal einigen der besten Freerider der Welt bei der Arbeit zuschauen wollte, kann dies in Fieberbrunn tun. Die Freeride World Tour wird auch 2015 einen Stopp in den Kitzbüheler Alpen einlegen. Erstmalig wurde der Event in dieser Saison auf den 31. Januar 2015 vorverlegt. Der Contest im steilen Face am Wildseeloder bietet den Besuchern im Zuschauerbereich am Lärchfilzkogel jedes Jahr aufs Neue Freeride-Action auf höchstem Niveau. Direkt im Anschluss habt ihr die Möglichkeit, in der Event-Area am Berg, an der Talstation oder auf der abendlichen Party mit euren Lieblingsridern anzustoßen.
NIGHTLIFE
Wenn sich nach und nach die Dunkelheit über dem Wildseeloder breitmacht, ist es an der Zeit, mit einem kühlen Bierchen auf den erfolgreichen Tag anzustoßen. Es empfiehlt sich, neben den letzten Sonnenstrahlen auf der Terrasse des Ferchlstadls auch direkt eine leckere Hopfenbrause zu genießen. Anschließend absolviert man die letzte Abfahrt zur Talstation Streuböden, um dort voll und ganz in den Après-Ski-Modus zu switchen. Nach der sportlichen Ertüchtigung muss man den Flüssigkeitshaushalt ja schließlich wieder irgendwie korrigieren. Bevor es jedoch so richtig los geht, wäre der Abstecher in die S4 Alm eine Überlegung wert, um die Grundlage für die nächsten Stunden zu schaffen. Der restliche Abend lässt sich schließlich dazu nutzen, die Getränkevorräte draußen an der Iglu Snow Bar oder drinnen in der Après-Bar Biwak ein wenig zu verringern.