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Spotcheck: Corvatsch

Machte der Corvatsch früher allein durch sein gewaltiges Backcountry von sich reden und zog die Freeride-Fraktion ins Engadin, so lockt inzwischen der fette Park die Freestyle-Jünger aus ganz Europa nach St. Moritz.

FREERIDE (5/5 Punkte)

Woran denkt man, wenn der Name St. Moritz fällt? An Pelzmäntel, Schmuck und Polo-Turniere? Natürlich. Und genau da liegt der Vorteil für die Powder-Suchenden unter uns. Dass die bekannten Klischees überdacht werden sollten, merkt man recht schnell, wenn man einen Trip ins Engadin an den Corvatsch unternimmt. Majestätisch thront das Bergmassiv über dem Silvaplana See und beherbergt mit seiner Nordwand einen der imposantesten Contest-Hänge der Freeride-Szene. Vom Mythos, der dem legendären Engadinsnow Big Mountain Wettbewerb innewohnt, werden immer mehr Freerider angezogen. Doch die verbreiteten Vorurteile sorgen glückerlicherweise dafür, dass man in den anspruchsvollen Varianten von St. Moritz noch nicht dem großen Massenandrang ausgesetzt ist. Stattdessen hat man Platz, die eindrucksvolle Kulisse und die steilen Couloirs, Cliffs, Pillowlines sowie das teils sehr verspielte Gelände zu genießen. Mit ein wenig Hilfe von Oben kann man das Vergnügen, frischen Neuschnee in den Nordhängen des Corvatsch zu finden, noch bis weit in den April hinein erleben. Der Anziehungskraft der verlockenden Treeruns im unteren Teil des Resort sollte man sich entziehen. Wer bei der Fahrt durch die Wildschutzgebiete erwischt wird, muss mit Bußgeldern bis zu 200 Schweizer Franken rechnen.

FREESTYLE (5/5 Punkte)

Doch bei all der Begeisterung für die Freeride-Möglichkeiten, sollte man nicht außer Acht lassen, dass auch Freestyler regelrechte Laborbedingungen am Corvatsch vorfinden. Nicht nur unter den Einheimischen ist das Resort als Hotspot bekannt. Das Ziel, dass man sich im Engadin auf die Fahnen geschrieben hat, lautet: alle Freestyle-Spielarten auf einem Top-Niveau anzubieten. Kids sollen am Ende des Tages mit einem ebenso breiten Grinsen an der Talstation ankommen wie die Pros. So wie die Form der Rider über die Saison hinweg immer besser wird, so baut man auch den Snowpark immer weiter aus. Während bis Ende Februar der Schwerpunkt auf ein Setup gelegt wird, das sich im Beginner, Fun- und Medium-Level bewegt, wird ab Mitte März aufgestockt. Der Park wird dann nochmals massiv ausgebaut und mit größeren Kickern und anspruchsvolleren Jibs auf die Bedürfnisse von Fortgeschrittenen und Pros zugeschnitten. Komplettiert wird das Freestyle-Angebot am Corvatsch ab Mitte Februar mit einer Superpipe. Um die Vision von einem der besten und größten Snowparks des Alpenraums bis zum Frühjahr zu verwirklichen, verlässt man sich auf die Erfahrung der Parkdesigner von Schneestern.

SPECIAL

Auch bei einem Abstecher ins Engadin lässt sich Geld sparen. Wer in St. Moritz mehr als eine Übernachtung in einem der rund einhundert teilneh- menden Hotels bucht, erhält den Hotelliftpass pro Person und Tag über die gesamte Aufenthaltsdauer hinweg für 35 Franken. Das Angebot ist noch bis zum 25. Mai 2015 gültig und umfasst auch die kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im Oberengadin.

PISTEN

Besonders sportliche Pisten findet man auf den breiten Gletscherhängen an der Corvatsch-Bergstation. Gratis dazu gibt es die atemberaubende Aussicht auf den einzigen Viertausender der Ostalpen, den Piz Bernina und die Gletscherwelt im Talschluss des Rosegtals. Der restliche Teil der 120 Pistenkilometer zeigt sich abwechslungsreich. Ein Highlight: die Traumabfahrt Hahnensee nach St. Moritz Bad am Rande des Resorts. Wem die Runs auf den Pisten des Corvatsch-Gletschers noch eine Nummer zu groß sind, der wird sich auf der Furtschella-Seite wohlfühlen. Das Gebiet ist zwar mit vielen Cliffs ein sehr verspieltes Backcountry-Freestyle-Gelände, aber auf dem präparierten Untergrund eher für Familien und Cruiser geeignet. Ein weiterer Tipp: Jeden Freitag ist auf der mit 4,2 Kilometern längsten beleuchteten Piste der Schweiz Flutlichtfahren angesagt.

NEWS

Was bringt der schönste Bluebird-Tag, wenn ich keine Möglichkeit habe, meine Freunde auf den einschlägigen Social-Media-Plattformen mit den Powder-Selfies neidisch zu machen? Damit man die daheimgebliebenen Büro- und Stubenhocker den ganzen Winter über problemlos quälen kann, gibt es in den Restaurants und Bahnstationen im Gebiet ab sofort kostenloses WLAN. Wer mehr Nachsicht mit den Buddys daheim walten lassen möchte, kann sich ja stattdessen die „iSki Corvatsch“-App downloaden und damit an der Corvatsch Peak Tour teilnehmen. Hier geht es darum, möglichst viele Checkpoints zu sammeln. Am Ende des Tages wird abgerechnet und mit den restlichen Teilnehmern verglichen, wie viele Pistenkilometer und Höhenmeter man absolviert hat. Wer hier ganz vorne liegt, kann Tageskarten oder sogar eine Saisonkarte gewinnen.

NIGHTLIFE

Der Streifzug durch das Nachtleben von St. Moritz kann direkt in der Hossa Bar an der Corvatsch Talabfahrt beginnen, sich dann in Bars wie das Püff, Cetto oder Stübli verlagern und dann erst in den frühen Morgenstunden im Nachtclub Vivai enden.

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