Keep Snowboarding 2015
Es wird viel geredet in diesen Tagen. Die Gespräche kreisen immer wieder um die gleichen Fragen: In welche Richtung wird sich Snowboarden entwickeln? Hat sich Snowboarden von seinen Wurzeln entfernt, vielleicht gar zu weit? Ist Snowboarden weich geworden, mainstream, hat es seine Kanten verloren? Auf was kommt es uns an, wenn wir uns mit Snowboarden beschäftigen oder das eigene Brett an die Füße schnallen?
Diese Fragen sind nicht neu, aber notwendig. Wir dürfen Snowboarden nicht totquatschen, aber dennoch ist es wichtig, dass wir uns darüber Gedanken machen, wohin sich dieser Sport bewegt, an dem wir alle aus den verschiedensten Gründen so sehr hängen und welche Rolle wir dabei spielen wollen. „Keep Snowboarding“ ist zu einer Zeit entstanden, als immer mehr Leute anfingen, sich über genau diese Dinge Gedanken zu machen. Der Grundgedanke war, Leute zusammenzubringen, denen Snowboarden wichtig ist und die Spaß daran haben, gemeinsam fahren zu gehen. Denn wenn es einen gemeinsamen Nenner gibt, auf den wir uns alle einigen können, dann ist es der Spaß an der Sache. Dafür braucht es nicht viel. Eine Pistenkante, eine Hip in einem Bachbett, zehn unverspurte Meter Neuschnee neben der Piste für einen Spray und schon haben wir ein dickes Grinsen in der Fresse. Sollte das nicht genug sein?
Snowboarden macht heute genau so viel Spaß wie früher. – Mike LeBlanc
Wohin sich Snowboarden entwickeln wird, lässt sich schwer sagen. Jeder hat da so seine eigenen Wünsche und Hoffnungen, letzten Endes müssen wir abwarten. Das heißt aber nicht, dass wir still in der Ecke sitzen und in der Nase bohren sollen, sondern die Sache selbst in die Hand nehmen. Wir können nicht erwarten, dass sich Dinge von alleine in eine Richtung entwickeln, die uns gefällt. Dafür müssen wir schon selbst aktiv werden.
Snowboarden hat sich mit Sicherheit ein Stück von seinen Wurzeln entfernt. Ist das nicht selbstverständlich, wenn sich eine Sache weiterentwickelt? Wäre dem nicht so, würden wir doch immer noch mit Gaffer-Tape an den Schuhen auf simplen Holzboards stehen. Aber zu weit haben wir uns nicht von unseren Wurzeln entfernt. Snowboarden ist noch immer eine Randsportart und wird es wohl auch bleiben. Die Angst vor dem „Mainstream“ ist doch im Grunde genommen nicht wirklich begründet. Was denkt ihr, wann ein Snowboarder im „Aktuellen Sportstudio“ sitzen wird und von seinem letzten Trip berichtet? (Die meisten) Snowboarder sind auch heute noch, bei aller professionellen Vermarktung und Inszenierung, diese komischen Typen, die eine eigene Sprache sprechen und auch sonst eher im Verdacht stehen, bisschen einen an der Klatsche zu haben. Es wird für Außenstehende immer ein Mysterium bleiben, warum Snowboarden so wichtig für uns ist, was es uns bedeutet und warum wir uns so sehr darauf bedacht sind, dass es auch in Zukunft „unser Ding“ bleibt.
Lasst uns gemeinsam snowboarden gehen und eine gute Zeit haben. Lasst uns weiterhin wachsam bleiben bei allen Veränderungen, aber gleichzeitig auch offen für neue Chancen. Und lasst uns vor allem von profitgierigen Investoren nicht die Laune verderben, denn wir halten länger durch als die. Keep Snowboarding!