Der Backside 360 ist einer der einfachsten und sichersten Rotations-Tricks, die es gibt. Sobald ihr ihn einmal geschafft habt, könnt ihr ihn auf fast allen Kickern – ob groß oder klein stehen. Das gute am Backside 360 ist, dass ihr nach der ersten halben Drehung problemlos in die Landung sehen könnt. Der Schlüssel zum Erfolg ist es dem Manöver 100 Prozentig zu vertrauen und die Drehung einzuleiten, bevor ihr abspringt. Wie bei den meisten Tricks, bekommt ihr durch einen Grab mehr Style und Sicherheit. Mute ist wahrscheinlich die einfachste Variante, aber da wir diesen schon mit dem Backside 180 gezeigt haben, konzentrieren wir uns nun auf den Tail Grab. Und so geht’s:
- Fahre in den Knien und mit gleichmäßiger Gewichtsverteilung auf den Kicker zu. Grundsätzlich ist es möglich gerade auf den Absprung zuzufahren und am Anfang einen „Set-up-Turn“ zu machen. Das heißt auf deinem Weg im In-Run wechselst du von deiner Zehen- auf die Fersenkante, sodass du die Mitte der Anfahrt etwas verlässt (nach links für die Regular-Fahrer, Goofys fahren nach rechts). Sobald du in die Transition kommst, lege die Base flach auf mit deinem Gewicht minimal auf der Zehenkante. Durch dieses Manöver fährst du eine leichte „S“-Kurve, wodurch du vor dem Absprung automatisch auf deiner Zehenkante bist.
- Wie beim 180 werden die wichtigen Schritte für das Gelingen des Tricks bereits vor dem Absprung eingeleitet. Bleib tief in den Knien für die Backside-Drehung und drehe deine vordere Schulter zum hintern Fuß, während du auf die Lip zusteuerst. Versuche die Zehenkante ein bisschen in den Schnee zu bringen, sodass du aus einer stabilen Position abspringst und drücke dich sachte ab, in dem du deine Beine im letzten Moment durchstreckst. Aber Achtung: Fange nicht an über den Kicker zu carven, sonst driftest du vielleicht über die Landung oder fällst auf der Seite des Kickers hinunter. Die Kurve und das Abspringen sollten direkt an der Lip geschehen.
- Jetzt kommt wieder das Vertrauen: Nachdem du den Kicker verlassen hast, musst du absolut sicher sein, dass du die 360 Grad-Drehung durchziehst. Drehe deinen Kopf und die Schultern weiterhin in die Rotationsrichtung und ziehe deine Knie an, sodass du dein Board grabben kannst und eine kompakte Position für die Flugphase einnimmst.
- Tail Grabs sind Übungssache. Ihr könnt das Board leichter greifen, wenn ihr das hintere Bein nach oben anwinkelt, während ihr das vordere etwas nach unten durchstreckt. Greift dann das Tail und haltet es so lange ihr könnt.
- Auch wenn ihr nach dem Take-off kurzzeitig „blind“ fliegt, könnt ihr schnell wieder die Landung sehen. Nur Mut!
- Öffnet den Grab, wenn ihr die Rotation nach ca. 270 Grad verlangsamen oder beschleunigen müsst, was wiederum von eurer Restflugzeit bis zur Landung abhängt.
- Setze dein Board in Fahrtrichtung mit flacher Base auf, breite die Arme aus, um die Balance zu halten und feder mit deinen Knien die Kompression ab.
- Halte das Brett gerade bis du wieder kontrolliert fährst und fang dann an durch ein paar Kurven den Speed zu verringern.
Wenn du vom Kicker carvst ohne aktiv abzuspringen – oder dich beim Absprung nach hintenlehnst – wirst du in einem anderen Winkel durch die Luft fliegen (und wahrscheinlich mit Rückenlage aufkommen). So etwas nennt man einen „Cork“-Trick. Es kann cool ausschauen, aber wenn du die Drehung aufrecht ausführen möchtest, musst du einen Ollie beim Absprung machen, wodurch der Winkel in den du beim Verlassen des Kickers kommst, abgeflacht wird.
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