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Blickwinkel: Todd Richards

Foto: Craig Hill

Für alle Leser, die nicht mehr wissen wer du bist, du wurdest einmal „der Shaun White der 1990er Jahre“ genannt. Möchtest du dem noch etwas hinzufügen?

Wow, wirklich? Ich glaube nicht, dass ich der Shaun White der 1990er war, ich habe ja erst mit 15 Jahren angefangen zu snowboarden und hatte sicher nicht das Talent, das Shaun mitbringt. Ich musste sehr hart trainieren, um besser zu werden.

Kannst du die letzten 25 Jahre einmal für uns zusammenfassen? Neben deinem Rider-Dasein hast du ein Buch geschrieben, als Kommentator gearbeitet, eine Dokumentation und TV-Show herausgebracht und eine eigene Firma gegründet…

Als ich anfing zu snowboarden versuchte ich lediglich mein Board zu grabben. Als ich das geschafft hatte wollte ich ein Bild in einem Magazin bekommen, danach kam der Wunsch professioneller Fahrer zu werden, um so mein Geld zu verdienen. Die Zeit vom ersten veröffentlichten Foto bis zu dem Tag an dem ich Pro wurde war ein langer Weg. Nachdem ich Pro war ging es darum ein Promodel zu bekommen, daraufhin einen Videopart, dann kamen die Olympischen Spiele und so weiter und so fort. Wenn ich auf meine persönliche Geschichte im Snowboarden zurückblicke war es ein Aneinanderreihen einzelner Ziele, die ich mir gesetzt hatte und das stetige Bestreben diese zu erfüllen. Später kamen dann Dinge wie mein Buch, Videospiele, die Dokumentation und so weiter, aber in erster Linie wollte ich neue Tricks lernen und habe stetig trainiert, um mich in Contests gut schlagen zu können.

Hast du dir diesen Weg selbst geebnet?

Meine Eltern haben mich unterstützt wo sie konnten, aber in der damaligen Zeit war „professioneller Snowboarder“ kein Beruf mit Zukunft. Ich habe sehr hart gearbeitet, um besser zu werden, es teilweise gar erzwungen, habe so lange an meinen Tricks gefeilt bis sie wirklich gut waren. Mir hat das Ausnahmetalent, das Terje oder Shaun haben, einfach gefehlt. Ich hatte den Wunsch möglichst viele Tricks zu lernen, um so besser im Snowboarden zu werden. Wenn meine Tricks in einem Contest gut bewertet wurden oder ein Magazin die Fotos druckte war das ein netter Nebeneffekt, aber nicht meine Absicht.

Foro: Trevor Graves (1988)

Wie kam es dazu, dass ihr Omatic gelauncht habt?

Ich hatte gerade aufgehört für Rossignol zu fahren, zur selben Zeit hatten Andreas Wiig und Tara Dakides keine Boardsponsoren und unsere Agenten kamen auf die Idee, dass wir eine eigene Firma starten könnten. Wir haben die Verkaufspreise unserer Produkte bewusst niedrig gehalten, da zu dieser Zeit Snowboarden immer teurer wurde und sich langsam zu einem Reiche-Leute-Sport entwickelte. Es lief sehr gut für eine Weile, aber leider waren wir eine der Firmen, die es nicht durch die Finanzkrise geschafft haben. So mussten wir Omatic vor einigen Jahren wieder einstellen.

Momentan herrschen generell harte Zeiten in der Snowboardindustrie…

Absolut, ich frage mich manchmal wie kleine Brands überhaupt noch überleben können! Man wünscht sich individuelle Brands, die ein wenig Schwung in die große Masse bringen, aber es ist schwierig solche am Laufen zu halten! Mit dem Ende von Forum in der letzten Saison wusste man einfach, niemand in der Industrie ist vor der Finanzkrise sicher. Ähnlich bei Quiksilver, ich bin über zehn Jahre für sie gefahren, aber inzwischen kenne ich kaum mehr jemanden der dort arbeitet, es ist wahrlich schockierend!

Snowboarden hat sich in den letzten Jahren stark verändert, worin siehst du die größten Unterschiede zwischen heute und der Zeit, in der du Pro warst?

Ich denke ein großer Unterschied ist, wer tatsächlich Snowboard fährt. Früher hätte man sich nie vorstellen können, dass ältere Menschen Snowboarden ausprobieren würden! Heute hat man verschiedene Technologien, die es einfacher machen, passende Klamotten und komfortables Equipment herzustellen. Die Technologien haben den Kreis der snowboardenden Menschen beträchtlich erweitert, was es weniger exklusiv und dadurch weniger cool werden lässt.

Hast du das Gefühl, dass Snowboarden seinen Lifestyle verloren hat?

Auf jeden Fall! Dadurch, dass Snowboarden völlig akzeptiert ist und jeder die Möglichkeit hat es zu tun, kann man nicht mehr Teil einer kleinen, anders denkenden Gruppe sein! Zwar ist der große Mainstream-Hype im Snowboarden vorüber, aber dies hat mit verschiedensten Faktoren zu tun. Zum einen mit den Kosten, es ist ein sehr teurer Sport geworden, und zum anderen mit dem wachsenden Interesse an Freeskiing. Wir befinden uns in einer periodischen Industrie, es ist nicht das erste Mal, dass es einen Einbruch bei den Verkaufszahlen gab, aber so etwas geht auch wieder vorüber.

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